Jenoptik-Umsatz und Ergebnis liegen im 1. Halbjahr 2001 über Vorjahresniveau. Stabile Auftragslage trotz schleppender Konjunkturentwicklung. Jenoptik-Konzern bekräftigt Prognosen für das Gesamtjahr. Der Jenoptik-Konzern (WKN 622910) hat das 1. Halbjahr 2001 erfolgreich abgeschlossen. Wie der Vorsitzende des Vorstandes der JENOPTIK AG, Prof. Dr. h.c. Lothar Späth, am Dienstag auf der Halbjahres-Pressekonferenz in Jena mitteilte, liegen Umsatz und Ergebnis des Technologiekonzerns über dem Niveau des Vorjahreszeitraumes. Mit 833,3 Mio. Euro erreichte Jenoptik beim Konzernumsatz im 1. Geschäftshalbjahr eine Steigerung um 79,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (i. Vj. 463,7 Mio. Euro). Dieser Umsatzsprung ist im Wesentlichen auf die Abrechnung eines Großprojektes im Unternehmensbereich Clean Systems zurückzuführen. Auch ohne diese Abrechnung hätte der Umsatz über Vorjahresniveau gelegen. Das Konzern-Betriebsergebnis mit 59,0 Mio. Euro stieg im Vergleich zum Vorjahresniveau um 82,4 Prozent (i. Vj. 32,4 Mio. Euro). Im Betriebsergebnis enthalten ist ein sonstiger betrieblicher Ertrag aus dem Verkauf von Anteilen an der MicroLas GmbH im März dieses Jahres. Auch ohne diesen Ergebnisbeitrag lag das Konzern-Betriebsergebnis noch deutlich höher als im Vorjahr. Zu dieser erneuten Steigerung des Betriebsergebnisses haben die Unternehmensbereiche Clean Systems und Photonics beigetragen. Erneut zugelegt hat der Jenoptik-Konzern beim Jahresüberschuss, der im 1. Halbjahr 2001 bei 49,8 Mio. Euro lag. Damit konnte das hohe Niveau des Vorjahreszeitraumes um 6,0 Prozent übertroffen werden (i. Vj. 47,0 Mio. Euro). Im Vorjahr war im Konzern-Jahresüberschuss noch der Ertrag aus dem Verkauf eigener Aktien in Höhe von 32,1 Mio. Euro enthalten. Stabile Auftragslage trotz schleppender Konjunkturentwicklung. Mit 2.071,4 Mio. Euro lag der Auftragsbestand des Jenoptik-Konzerns am 30. Juni dieses Jahres weiterhin über der 2 Milliarden Euro-Marke. Der Rückgang des Auftragsbestandes (i. Vj. 2.145,1 Mio. Euro) ist wesentlich auf die Abrechnung des Großauftrages im Unternehmensbereich Clean Systems zurückzuführen. Mit 1.093,3 Mio. Euro liegt der Auftragseingang des Konzerns um 18,4 Prozent unter dem hervorragenden Vorjahresniveau (i. Vj. 1.339,5 Mio. Euro), dem höchsten Auftragseingang des Jenoptik-Konzerns in einem Halbjahr. Nicht enthalten im Auftragseingang für das 1. Halbjahr 2001 ist der im Juli erteilte Großauftrag im Facility Management von IBM über 230 Mio. Euro, der ins laufende 3. Quartal fällt. „Unter Berücksichtigung dieses Auftrages ist die Auftragslage trotz der anhaltend schleppenden Konjunkturentwicklung stabil geblieben“, sagte Jenoptik-Chef Späth. Jenoptik bekräftigt Prognosen für das Gesamtjahr 2001. Der Jenoptik-Konzern halte an den Prognosen für das gesamte Geschäftsjahr 2001 fest. „Der Umsatz soll in 2001 um mindestens 25 Prozent über dem Umsatz des Geschäftsjahres 2000 liegen. Der Jahresüberschuss des Jenoptik-Konzerns soll um mehr als 30 Prozent über dem bereinigten Vorjahreswert von 54,4 Mio. Euro liegen, vorausgesetzt, dass alle Projekte zum Jahresende frist- und kalkulationsgerecht abgerechnet werden.“ Nach den Worten Späths erwarte der Jenoptik-Konzern trotz der anhaltenden Schwäche der Halbleiterindustrie für das gesamte Geschäftsjahr 2001 hochgerechnet Auftragseingänge in Vorjahreshöhe. Informationen zu den drei Unternehmensbereichen: Unternehmensbereich Clean Systems baut Position in strategisch wichtigen Märkten aus. Der Unternehmensbereich Clean Systems hat mit der Führungsgesellschaft M+W Zander den Umsatz im 1. Halbjahr 2001 abrechnungsbedingt auf 660,3 Mio. Euro gesteigert. Damit liegt der Umsatz 148,2 Prozent über dem Vorjahresniveau (i. Vj. 266,1 Mio. Euro). Das Betriebsergebnis verbesserte Clean Systems um absolut 6,2 Mio. Euro (i. Vj. –7,0 Mio. Euro). Es ist mit –0,8 Mio. Euro zum Ende des 1. Halbjahres noch negativ. Dies ist jedoch auf die Abrechnungstermine für Großprojekte zurückzuführen, die mehrheitlich in das 4. Quartal des Geschäftsjahres fallen. Der Auftragsbestand im Unternehmensbereich lag zum 30. Juni 2001 mit 1.750,5 Mio. Euro leicht unterhalb der Vorjahresmarke (i. Vj. 1.834,9 Mio. Euro). Dieser Rückgang ist zurückzuführen auf die Abrechnung eines Großauftrages. Mit 922,5 Mio. Euro liegt ebenfalls der Auftragseingang unterhalb des hervorragenden Vorjahresniveaus (i. Vj. 1.170,9 Mio. Euro). Mit dem Facility-Management-Großauftrag von IBM über 230 Mio. Euro aus dem 3. Quartal hätte der Auftragseingang im Unternehmensbereich Clean Systems in Höhe des hervorragenden Vorjahresniveaus gelegen. Der Auftragseingang im 1. Halbjahr 2000 war der höchste, den der Unternehmensbereich Clean Systems je in einem Halbjahr erzielt hat. Großaufträge im 1. Halbjahr 2001 kamen sowohl aus der Halbleiterbranche als auch aus der Pharmazie- und Biotechnologie-Industrie. M+W Zander erhielt im April einen Auftrag über rund 250 Mio. Euro als Totalunternehmer für die neue Chipfabrik in Frankfurt (Oder). Trotz des anhaltend schlechten Marktumfeldes in der Halbleiterindustrie rechnet der Unternehmensbereich Clean Systems damit, dass der Auftragseingang für das Gesamtjahr 2001 in Höhe des hervorragenden Niveaus des Gesamtjahres 2000 liegen wird. Kompetenztransfer auf andere Branchen fortgesetzt. Um von der Halbleiterindustrie unabhängiger zu werden, treibt M+W Zander den Know-how-Transfer auf weitere Branchen außerhalb der Halbleiter-Industrie voran. Im 1. Halbjahr hat der Unternehmensbereich hier bereits mehrere Großaufträge erhalten, so im Januar von einem führenden Unternehmen der Optoelektronik sowie im Juni über 48 Mio. Euro zum Bau einer Reinraumanlage für die Produktion spezieller LCD-Displays vom taiwanesischen Unternehmen Toppoly Optoelectronics Inc. Von der QIAGEN N.V. erhielt die Life Sciences-Sparte im Unternehmensbereich Clean Systems einen wichtigen Auftrag aus der Biotechnologie-Industrie über 14 Mio. Euro. Mit dem Erwerb von 50,86 Prozent der Anteile an der Lang und Peitler Automation GmbH im März wurde das Prozess-Know-how in der Pharmazie, Biotechnologie und Chemie-Industrie erweitert. M+W Zander kann seinen Kunden somit die gesamte Wertschöpfungskette beim Errichten komplexer Produktionsanlagen für diese Industrien anbieten. Markterschließung in wachstumsstarken Regionen. Späth sagte, dass sich M+W Zander neben der Ausweitung des Geschäfts auf andere Branchen Wachstumspotenziale in wichtigen Regionen erschließe. „Einen Schwerpunkt legt M+W Zander bei der internationalen Marktbearbeitung auf die VR China, einem der künftigen Schlüsselmärkte für M+W Zander. Hier haben wir Anfang des Jahres zwei wichtige Großaufträge von Motorola und der Semiconductor Manufacturing International Corporation (SMIC) erhalten.“ Mit dem Erwerb von 100 Prozent der Anteile an dem US-amerikanischen Unternehmen Knight Advanced Technology hat M+W Zander im Juli die Ingenieurkompetenz auf dem US-Markt ausgebaut. Knight Advanced Technology ist ein Spezialist für industrielle Architektur mit einer starken Präsenz im amerikanischen Markt. Unternehmensbereich Photonics legt erneut bei allen vier Kenngrößen zu. Erneut hat der Unternehmensbereich Photonics bei Ergebnis, Umsatz, Auftragsbestand und Auftragseingang zugelegt. Das Betriebsergebnis hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 11,8 Mio. Euro fast verdoppelt (i. Vj. 6,1 Mio. Euro). Es legte um 95,4 Prozent zu und ist damit deutlich stärker gewachsen als der Umsatz. Das Ergebniswachstum zieht sich über alle Photonics-Geschäftsbereiche. Mit einem Umsatz von 126,5 Mio. Euro erzielte die Photonics-Gruppe einen Umsatzsprung um 40,6 Prozent (i. Vj. 89,9 Mio. Euro). Auf vergleichbarer Basis ist der Umsatz um rund 30 Prozent gestiegen, da im 1. Halbjahr 2000 Umsatzanteile der Hommelwerke GmbH nicht vollständig enthalten waren. Zu dieser Umsatzsteigerung haben ebenfalls alle Photonics-Geschäftsbereiche beigetragen. Steigern konnte der Unternehmensbereich Photonics den Auftragseingang und Auftragsbestand. Der Auftragseingang legte um 10,9 Prozent auf 161,5 Mio. Euro zu (i. Vj. 145,6 Mio. Euro). Die Photonics-Gruppe profitierte von der starken Marktstellung in den Bereichen Elektromechanische Systeme, der Messtechnik und auch im Bereich der Laserdioden, die konjunkturelle Schwankungen in einzelnen Branchen ausgleichen können. Das Geschäftsfeld Elektromechanische Systeme hat im 1. Halbjahr einen langfristigen Auftrag über 26 Mio. Euro zur Entwicklung und Fertigung des Osiris-Systems für den Hubschrauber UH-Tiger erhalten. Der Auftragsbestand der Photonics-Gruppe lag zum 30. Juni 2001 um 4,6 Prozent über dem Vorjahresniveau. Unternehmensbereich Photonics hat die Zusammenarbeit mit Technologie- und Marktführern fortgesetzt. Im Geschäftsfeld Elektro-Optik hat der Unternehmensbereich Photonics seine Strategie fortgeführt, in den jeweiligen Geschäftsbereichen eng mit Technologie- und Marktführern zusammenzuarbeiten. „Nach ASML im Bereich der Hochleistungsoptiken und der Heidelberger Druckmaschinen AG im Bereich Digitale Kamera haben wir mit der Lambda Physik AG und der TRUMPF GmbH + Co. KG im 1. Halbjahr 2001 zwei weitere starke Partner gewonnen“, so Späth. Im Mai wurde das Joint Venture XTREME technologies GmbH gegründet, an dem die JENOPTIK Laser, Optik, Systeme GmbH und die Lambda Physik AG je 50 Prozent halten. Die Gesellschaft mit Sitz in Jena wird die Quelle für Extrem Ultra Violet (EUV) Licht entwickeln, eine neue Technologie für die Herstellung kommender Chip-Generationen. Im Bereich der Hochleistungs-Diodenlaser hat die TRUMPF GmbH + Co. KG einen 25,1-Prozent-Anteil an der JENOPTIK Laserdiode GmbH übernommen. Gemeinsam wollen beide Unternehmen den Einsatz von Laserdioden in Industrieanwendungen vorantreiben. Unternehmensbereich Asset Management behauptet sich in schwierigem Marktumfeld. Im 1. Halbjahr 2001 hat der Unternehmensbereich Asset Management in einem schwierigen Marktumfeld einen Umsatz von 37,6 Mio. Euro erzielt. Das entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 64,4 Prozent (i. Vj. 105,6 Mio. Euro). Trotz dieser wesentlich geringeren Umsatzerlöse hat der Unternehmensbereich Asset Management ein sehr gutes Betriebsergebnis in Höhe von 28,3 Mio. Euro erwirtschaftet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Rückgang von 27,5 Prozent (i. Vj. 39,0 Mio. Euro). Umsatz und Ergebnis resultieren im Wesentlichen aus dem vollständigen Verkauf der Anteile an der CyBio AG im 1. Quartal dieses Jahres. Beim Börsengang der Müller – Die lila Logistik AG im Mai hat die DEWB AG (Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG), Führungsgesellschaft des Unternehmensbereiches Asset Management, keine Anteile abgegeben. Aufgrund der derzeitigen Kapitalmarktsituation wird die DEWB AG im laufenden Geschäftsjahr auf weitere Börsengänge verzichten. Ziel ist es, das gute Ergebnis des 1. Halbjahres im Unternehmensbereich Asset Management bis zum Jahresende zu halten. Weitere Investitionen in aussichtsreiche Beteiligungen. Die DEWB hat im 1. Halbjahr 2001 insgesamt 26,9 Mio. Euro in neue und bereits bestehende Beteiligungen investiert. Im 1. Halbjahr hat sich die DEWB an drei neuen Unternehmen beteiligt: der OASIS SiliconSystems Holding AG (17,5 Prozent), der DSM Computer AG (11,2 Prozent) und der µ-Sen Mikrosystemtechnik GmbH (25 Prozent). Die gegenwärtige Marktlage will die DEWB im 2. Halbjahr 2001 nutzen und akquiriert zu günstigeren Bewertungen neue hochwertige Technologie-Beteiligungen aus den wachstumsstarken Zielbranchen Optoelektronik, Biotechnologie und Telekommunikation/ Informationstechnologie. Wichtige Hinweise auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Konzerns. - Die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Jenoptik-Konzerns ist im Wesentlichen abhängig von vertraglich festgelegten Abrechnungsterminen im Anlagenbau, die vorwiegend in den letzten Monaten des Jahres liegen. - Die Umsätze und Erlöse aus dem Verkauf von Beteiligungen des Unternehmensbereichs Asset Management fallen diskontinuierlich an. Daher können Zahlen aus dem 1. Halbjahr 2001 nicht auf das Gesamtjahr fortgeschrieben werden. - In den Zahlen zum 1. Halbjahr 2001 ist die Lang und Peitler Automation GmbH nicht enthalten. Das Unternehmen wird im Verlauf des weiteren Geschäftsjahres konsolidiert. |