IR-Center [zurück zur Startseite]

Hannover Rück SE

News Detail

Pressemitteilung vom 06.11.2009

Hannover Rück präsentiert sehr erfreuliches Zwischenergebnis
  • Bruttoprämie + 25,6 % durch Nachfrageerhöhung und ING-Akquisition
  • Nettoprämie + 30,3 % aufgrund eines erhöhten Selbstbehalts
  • Netto-Kapitalanlageergebnis + 129,6 %
  • Konzernergebnis 578,4 Mio. EUR
  • Moderate Großschadenbelastung
  • Kombinierte Schaden-/Kostenquote 96,8 %
  • EBIT-Rendite deutlich über Ziel
  • Gewinnziel 2009 auf mindestens 5,75 EUR je Aktie erhöht
  • Dividende für 2009 von mindestens 2 EUR angestrebt

Hannover, 6. November 2009:

In dem heute vorgelegten Zwischenbericht zeigt sich die Hannover Rück mit ihrer Geschäfts­entwicklung sehr zufrieden. „Mit unserem Ergebnis für das dritte Quartal haben wir eine sehr positive Ausgangsbasis erreicht und können unser Gewinnziel für das Gesamtjahr erhöhen. Wir erwarten nun einen Gewinn von mindestens 5,75 EUR je Aktie und streben eine Dividende von mindestens 2 EUR je Aktie an', erklärte der Vorstands­vorsitzende Ulrich Wallin.

Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich zum 30. September 2009 deutlich gegenüber der Vergleichsperiode auf 844,8 Mio. EUR. Der Konzernüberschuss stieg – auch angesichts verschiedener Sondereffekte in der Personen-Rückver­sicherung – um 721,2 Mio. EUR auf 578,4 Mio. EUR an. Das Ergebnis der Vergleichsperiode war angesichts hoher Abschreibungen auf Aktien aufgrund der damaligen Turbulenzen an den Kapitalmärkten negativ (-142,8 Mio. EUR). Der Gewinn je Aktie beträgt 4,80 EUR (-1,18 EUR); die annualisierte Eigenkapitalrendite beträgt 24,2 % (-6,4 %).

Die gebuchte Bruttoprämie für das Gesamtgeschäft erhöhte sich zum 30. September 2009 um 25,6 % auf 7,7 Mrd. EUR (6,1 Mrd. EUR). Darin enthalten sind 606,4 Mio. EUR aus dem Erwerb des ING-Lebensrückver­sicherungs­portefeuilles. Währungs­kurseffekte spielten keine wesentliche Rolle. Angesichts eines auf 92,3 % (88,8 %) erhöhten Selbstbehalts stieg die verdiente Nettoprämie mit 30,3 % noch stärker auf 6,7 Mrd. EUR (5,2 Mrd. EUR).

Besonders erfreulich entwickelte sich das Eigenkapital, das gegenüber dem 31. Dezember 2008 um 24,9 % auf 3,5 Mrd. EUR (2,8 Mrd. EUR) anstieg. Das haftende Kapital, bestehend aus Eigenkapital, Anteilen anderer Gesellschafter und Hybrid­kapital, stieg von 4,7 Mrd. EUR auf 5,4 Mrd. EUR.

Schaden-Rückversicherung

Mit der Entwicklung der Schaden-Rückversicherung zeigt sich die Hannover Rück sehr zufrieden. Die Situation auf den internationalen Rückversicherungs­märkten stellt sich weiterhin positiv dar. Die Auswirkungen der Finanzmarktkrise haben die Attraktivität der Rückversicherung als Instrument des Kapitalmanagements besonders deutlich gemacht, vor allem bei kapitalintensiven Segmenten. Angesichts dessen erhöhte sich in vielen Segmenten die Nachfrage nach Rückversicherungs­schutz. Die Branchentreffen in Monte Carlo, Baden-Baden und den USA haben diesen Trend bestätigt.

In der Kredit- und Kautionsversicherung haben sich die Kapazitäten im Zuge der durch die Finanzmarktkrise gestiegenen Schadenquoten deutlich verknappt. Die damit einhergehenden deutlichen Preiserhöhungen hat die Hannover Rück genutzt und das Geschäft selektiv ausgebaut. Auch wenn das Ergebnis zum 30. September 2009 aufgrund gestiegener Ausfallquoten und vorsichtiger Reservierung lediglich ausgeglichen war, sieht sich das Unternehmen angesichts sich erholender Schadenquoten in seiner Strategie bestätigt und erwartet für das gezeichnete Kredit- und Kautionsgeschäft eine Rückkehr in die Gewinnzone für 2010.

Positiv verläuft die Geschäftsentwicklung in Zentral- und Osteuropa, wo das Geschäft ausgebaut werden konnte. Bei den strukturierten Deckungen bieten sich angesichts einer verstärkten Nachfrage weiterhin sehr attraktive Geschäfts­chancen.

Die Bruttoprämie für die Schaden-Rückversicherung erhöhte sich zum 30. September 2009 gegenüber der Vorjahres-Vergleichsperiode um 16,2 % auf 4,4 Mrd. EUR (3,8 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen, insbesondere gegenüber dem US-Dollar, hätte der Anstieg 13,0 % betragen. Der Selbstbehalt erhöhte sich infolge deutlich gesunkener Retrozessionen auf 93,4 % (88,4 %). Die verdiente Nettoprämie stieg um beachtliche 21,3 % auf 3,8 Mrd. EUR (3,1 Mrd. EUR).

Angesichts einer unauffälligen Hurrikansaison blieb die Belastung aus Großschäden im 3. Quartal unterdurch­schnittlich. Hagel- und Flutschäden in Zentraleuropa, ein Feuer-Industrieschaden in Russland sowie ein Transportereignis schlugen mit rund 35 Mio. EUR zu Buche. Insgesamt betrug die Netto-Großschadenbelastung bis zum 30. September 2009 198,2 Mio. EUR (444,9 Mio. EUR). Dieser Wert entspricht 5,3 % der Nettoprämie in der Schaden-Rückversicherung und liegt damit deutlich unter dem Erwartungswert. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote beträgt 96,8 % (103,6 %).

Das versicherungstechnische Ergebnis in der Schaden-Rückversicherung verbesserte sich gegenüber der Vergleichsperiode von -131,2 Mio. EUR auf 98,1 Mio. EUR. Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich auf 477,0 Mio. EUR (-86,0 Mio. EUR). Der Konzernüberschuss stieg auf sehr gute 331,3 Mio. EUR (-178,0 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie beträgt 2,75 EUR (-1,48 EUR).

Personen-Rückversicherung

Sehr zufrieden ist die Hannover Rück mit der Entwicklung in der Personen-Rückversicherung. Angesichts einer sichtbar schwächeren Solvenzposition agieren Erstversicherer mit einer deutlich vorsichtigeren Risiko- und Finanzpolitik, wodurch vermehrt risiko- und finanzorientierte Produkte nachgefragt wurden. Besonders deutlich zeigte sich dies in den USA, wo die Versicherungswirtschaft ein deutliches Abschmelzen der Eigenkapitalbasis zu verzeichnen hatte.

„Auch sogenannte Blocktransaktionen, also die Übernahme bestimmter Vertragsbestände, bieten derzeit gute Möglichkeiten, die wir auch im dritten Quartal wieder zur Geschäftsausweitung nutzen konnten', erklärte Wallin.

Die gebuchte Bruttoprämie zum 30. September 2009 stieg angesichts des Erwerbs des ING-Lebensrückversicherungs­portefeuilles und eines starken organischen Wachstums deutlich um 41,1 % auf 3,3 Mrd. EUR (2,3 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 43,2 % betragen. Der Selbstbehalt erhöhte sich von 89,3 % auf 90,8 %. Die verdiente Nettoprämie stieg um 43,8 % auf 3,0 Mrd. EUR (2,1 Mrd. EUR).

Das Kapitalanlageergebnis in der Personen-Rückversicherung verdoppelte sich von 206,3 Mio. EUR auf 433,5 Mio. EUR. Hierzu haben auch im dritten Quartal positive Sondereffekte beigetragen, welche aus der Wertaufholung der unrealisierten Verluste der Depots bei US-amerikanischen Kunden resultieren. Angesichts dessen stieg das operative Ergebnis (EBIT) deutlich auf 331,4 Mio. EUR (93,2 Mio. EUR). Die EBIT-Rendite liegt dementsprechend mit 11,2 % über dem Zielkorridor von 6,5 % bis 7,5 %. Der Konzernüberschuss erhöhte sich auf 261,7 Mio. EUR (61,4 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie beträgt 2,17 EUR (0,51 EUR).

Kapitalanlagen

Die Entwicklung der Kapitalanlagen für den Gesamtkonzern verlief in den ersten neun Monaten zufriedenstellend. Die selbstverwalteten Anlagen stiegen im Wesentlichen aufgrund eines positiven operativen Cashflows gegenüber dem 31. Dezember 2008 auf 21,7 Mrd. EUR (20,1 Mrd. EUR). Die ordentlichen Kapitalanlageerträge ohne Depotzinsen verblieben – trotz eines deutlich niedrigeren Zinsniveaus – mit 603,8 Mio. EUR nur leicht unter dem Wert der Vorjahresperiode (627,5 Mio. EUR), ein Beleg für die Richtigkeit der auf stabile laufende Erträge ausgelegten Anlagepolitik.

Der Saldo aus realisierten Gewinnen und Verlusten betrug zum 30. September 2009 67,9 Mio. EUR; in der Vergleichsperiode waren es 77,0 Mio. EUR. Der Abschreibungsbedarf von insgesamt 110,3 Mio. EUR (433,0 Mio. EUR) ist neben Wertberichtigungen bei festverzinslichen Anleihen in Höhe von 35,2 Mio. EUR größtenteils auf den Bereich alternativer Anlagen in Höhe von 70,8 Mio. EUR zurückzuführen; davon entfielen 47,5 Mio. EUR auf privates Beteiligungskapital. Die unrealisierten Gewinne der erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Bestände beliefen sich auf 135,4 Mio. EUR. Diesen standen in der Vorjahresperiode noch unrealisierte Verluste in Höhe von 33,4 Mio. EUR gegenüber. Diese positive Entwicklung resultiert hauptsächlich aus der Wertaufholung der Wertpapierdepots, die auf Rechnung der Hannover Rück bei US-amerikanischen Kunden gehalten werden.

In erster Linie bedingt durch die Entwicklung der unrealisierten Gewinne und einen deutlich geringeren Abschreibungsbedarf stieg das Kapitalanlageergebnis sehr deutlich auf 850,5 Mio. EUR (370,4 Mio. EUR).

Ausblick

In der Schaden- und in der Personen-Rückversicherung erwartet die Hannover Rück für 2009 ein erfreuliches Ergebnis. Für das Netto-Prämienvolumen geht das Unternehmen bei konstanten Währungskursen von einem Wachstum von ca. 30 % aus.

In der Schaden-Rückversicherung präsentieren sich die Märkte insgesamt sehr zufriedenstellend. Das Preisniveau ist überwiegend risikoadäquat, wenngleich in einigen Segmenten weitere Ratensteigerungen erforderlich sind, beispielsweise im US-Haftpflichtgeschäft. Angesichts einer überdurchschnittlichen Schadenentwicklung im Segment Luftfahrt im Berichtsjahr können bei der derzeit laufenden Vertragserneuerungsrunde steigende Preise sowohl für schadenbelastete als auch schadenfreie Programme durchgesetzt werden. Attraktive Geschäftschancen werden im Bereich der strukturierten Deckungen, insbesondere auch im Hinblick auf die erwarteten Auswirkungen von Solvency II gesehen.

Die Nettoprämie für die Schaden-Rückversicherung sollte zum Jahresende um rund 20 % steigen. Vorausgesetzt, die Großschadenbelastung bleibt weiterhin im Rahmen des Erwartungswerts der Nettoprämie, wird ein sehr guter Gewinnbeitrag erwartet.

In der Personen-Rückversicherung stellen sich die Rahmenbedingungen ebenfalls positiv dar. Die Finanz- und Wirtschaftskrise sorgte auch hier für eine erhöhte Rückversicherungsnachfrage und damit für Wachstumsimpulse.

Angesichts des zum 1. Januar 2009 übernommenen ING-Lebens­rückversicherungs­portefeuilles erwartet die Hannover Rück einen Anstieg des Netto-Prämienvolumens von rund 40 %. Insgesamt sollte auch das Geschäftsfeld Personen-Rückversicherung einen sehr guten Ergebnisbeitrag zum Gesamtgeschäft leisten.

Bei den Kapitalanlagen ist davon auszugehen, dass der erwartete positive Cashflow – stabile Währungskurse unterstellt – zu einem weiteren Anstieg der Kapitalanlagebestände führt. Bei den festverzinslichen Wertpapieren liegt das Augenmerk weiterhin auf einer hohen Qualität und Diversifikation des Portefeuilles. „Einen Wiedereinstieg in Aktien sehen wir erst in einem stabileren Umfeld vor', betonte Wallin.

Aufgrund der strategischen Ausrichtung sowie der sich bietenden Marktchancen in der Schaden- und der Personen-Rückversicherung erwartet die Hannover Rück ein sehr gutes Ergebnis für das Geschäftsjahr 2009. Unter der Prämisse, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert in der Schaden-Rückversicherung übersteigt und es zu keinen negativen Entwicklungen auf den Kapitalmärkten kommt, geht die Hannover Rück – inklusive des Einmaleffekts aus dem Erwerb des ING-Lebensrückversicherungs­portefeuilles – für das Geschäftsjahr 2009 von einer Eigenkapitalrendite von mehr als 20 % und einem Gewinn je Aktie von mindestens 5,75 EUR aus. Für die Dividende strebt das Unternehmen einen Wert in der Größenordnung von mindestens 2 EUR an.

Diese Inhalte werden Ihnen präsentiert von unserem Kooperationspartner