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Hannover Rück SE

News Detail

Pressemitteilung vom 08.08.2006

Sehr zufrieden stellendes Halbjahresergebnis für Hannover Rück
  • Eigenkapitalrendite 19,9 % nach Steuern
  • Bruttoprämienwachstum + 12,8 %
  • Großschäden in der Schaden-Rückversicherung nur 2,7 % netto
  • Operatives Ergebnis (EBIT) + 29,7 %
  • Konzernüberschuss + 4,2 %
  • Alle vier Geschäftsfelder erzielen zufrieden stellende Eigenkapitalrendite

Hannover, 8. August 2006: In dem heute vorgelegten Halb­jahresbericht zeigt sich die Hannover Rück mit ihrer Geschäftsentwicklung sehr zufrieden. 'Unser Ergebnis zum 30. Juni ist eine gute Basis, um unser Gewinnziel für 2006 - eine Eigenkapitalrendite von mindestens 15 Prozent - erreichen zu können', betonte der Vorstandsvorsitzende Wilhelm Zeller.
 
Nach wie vor sehr vorteilhaft sind die Marktbedingungen in der Schaden-Rückversicherung; hier konnte die Hannover Rück sehr profitables Geschäft generieren. In der Personen-Rückversicherung verlief die Geschäftsentwicklung äußerst positiv. Die Geschäftsfelder Finanz-Rückversicherung und Specialty Insurance zeigten sich gestärkt. 'Alle operativen Geschäftsfelder haben unsere Erwartungen erfüllt und eine zufrieden stellende Eigenkapitalrendite erzielt', erklärte Zeller.
 
Das operative Ergebnis (EBIT) des Gesamtgeschäfts konnte um fast 30 % auf 449,8 Mio. EUR (346,8 Mio. EUR) gesteigert werden. Der Konzernüberschuss zum 30. Juni 2006 stieg bei einer gegenüber dem Vorjahr wieder normalisierten Steuerbelastung und einem höheren Anteil der Minderheits­aktionäre am Ergebnis mit 4,2 % auf 256,6 Mio. EUR (246,2 Mio. EUR) nicht so deutlich. Der Gewinn je Aktie beträgt 2,13 EUR (2,04 EUR).
 
Die Kapitalbasis der Hannover Rück zeigt sich weiterhin stark, auch wenn das Eigenkapital auf Grund des Zinsanstiegs an den internationalen Rentenmärkten gegenüber dem Stand vom 31. Dezember 2005 um 41,1 Mio. EUR auf 2,6 Mrd. EUR leicht zurückgegangen ist. Das gesamte haftende Kapital, bestehend aus Eigenkapital, Anteilen anderer Gesellschafter und Hybridkapital, beträgt unverändert 4,6 Mrd. EUR (4,6 Mrd. EUR).
 
Die gebuchte Bruttoprämie stieg gegenüber der Vergleichs­periode um 12,8 % auf 5,4 Mrd. EUR (4,8 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 9,6 % betragen. Bei einem nahezu unveränderten Selbstbehalt von 82,2 % stieg die Nettoprämie um 10,1 % auf 4,0 Mrd. EUR (3,7 Mrd. EUR).
 
In der Schaden-Rückversicherung boten sich der Hannover Rück auch im zweiten Quartal unverändert gute Chancen, profitables Geschäft zu zeichnen. Die Erneuerungsrunden zum 1. April 2006 in Japan und Korea sowie im Juni/Juli in den USA und Australien/Neuseeland verliefen sehr erfolgreich. Vor dem Hintergrund einer signifikanten Kapazitätsverknappung für das Sach-Katastrophengeschäft in den USA verbleiben die Raten insgesamt auf hohem Niveau bzw. haben in bestimmten Segmenten nochmals angezogen. In den von den Stürmen des letzten Jahres betroffenen Rückversicherungs­programmen waren Steigerungen von bis über 100 % zu verzeichnen. Zu dieser positiven Ratenentwicklung trug auch die Aktualisierung der Modelle für Naturkatastrophen durch Aufschläge für bislang nicht oder nur unzureichend modellierte Komponenten bei.
 
'Darüber hinaus haben wir im Rahmen unseres Risiko­managements unsere Spitzenrisiken speziell in den USA bei ungefähr gleich bleibender Prämie deutlich reduziert und unser Portefeuille damit erheblich wetterfester gemacht', unterstrich Zeller.
 
Die offenen Schäden wurden wie gewohnt konservativ reserviert. Nachreservierungsbedarf für frühere Zeichnungs­jahre gab es per saldo unverändert nicht.
 
Die Bruttoprämie in der Schaden-Rückversicherung stieg gegenüber der Vergleichsperiode um 7,6 % auf 2,6 Mrd. EUR (2,4 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen, insbesondere gegenüber dem US-Dollar, hätte das Wachstum 5,2 % betragen. Der Selbstbehalt verringerte sich um 3,7 Prozent­punkte auf 83,1 %. Die verdiente Nettoprämie erhöhte sich auf Grund von Prämienübertragseffekten dennoch überproportional um 10,6 % auf 2,0 Mrd. EUR (1,8 Mrd. EUR).
 
Schadenseitig verlief das zweite Quartal sehr zufrieden stellend. Die Hannover Rück hatte lediglich zwei Großschäden zu verzeichnen, die zu einer Belastung von insgesamt 22,4 Mio. EUR netto führten. Für das erste Halbjahr beläuft sich die Netto-Großschadenbelastung nun auf 54,2 Mio. EUR (112,3 Mio. EUR). Dies entspricht 2,7 % der Nettoprämie in der Schaden-Rückversicherung und liegt damit gemessen am langjährigen Durchschnitt von 8 % sehr niedrig. Dass die kombinierte Schaden-/Kostenquote mit 98,2 % (96,7 %) über dem Wert der Vergleichsperiode liegt, ist lediglich Ausdruck unserer konservativen Reservierung und spricht nicht für einen verschlechterten Schadenverlauf.
 
Das versicherungstechnische Ergebnis belief sich auf 37,4 Mio. EUR nach 61,2 Mio. EUR in der Vergleichsperiode. Das operative Ergebnis (EBIT) der Schaden-Rückversicherung erhöhte sich deutlich um 19,4 % auf 280,5 Mio. EUR (235,0 Mio. EUR). Der Konzern­überschuss verringerte sich auf Grund einer im Vergleich zum Vorjahreszeitraum höheren Steuerbelastung und eines höheren Anteils der Minderheits­aktionäre am Ergebnis um 13,8 % auf 167,5 Mio. EUR (194,4 Mio. EUR); dies entspricht einem Gewinn je Aktie von 1,39 EUR (1,61 EUR).
 
Mit der Entwicklung der Personen-Rückversicherung zeigt sich die Hannover Rück äußerst zufrieden. 'Im Vergleich zur Schaden-Rückversicherung wird die Bedeutung dieses Geschäftsfelds häufig unterschätzt. Für uns allerdings ist die Personen-Rückversicherung der zweite aufsteigende Stern. Unser Ziel, ab 2006 ein dreistelliges operatives Ergebnis und eine EBIT-Rendite von 5 % nachhaltig zu erzielen, ist gesichert', bekräftigte Zeller. 
 
Das Geschäftsvolumen in diesem Segment steigt unverändert stark durch organisches Wachstum. Impulse kamen wiederum primär aus den europäischen Märkten, so zum Beispiel aus Großbritannien, wo insbesondere bei den Renten­versicherungen verstärkt Neugeschäft gezeichnet werden konnte. Nach wie vor erweist sich die demografische Entwicklung in den entwickelten Industrie­ländern als Wachstumsmotor für die Renten- und Krankenversicherung. Die Bruttoprämie erhöhte sich in diesem Geschäftsfeld um 13,4 % auf 1,3 Mrd. EUR (1,1 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 11,1 % betragen. Der Selbstbehalt verringerte sich auf Grund der jüngsten Kapitalmarkttransaktion 'L6' deutlich um 5,2 Prozent­punkte auf 88,0 %. Die verdiente Nettoprämie stieg daher weniger deutlich um 6,7 % auf 1,1 Mrd. EUR (1,1 Mrd. EUR).
 
Die Hannover Rück, die in diesem Geschäftsfeld weltweit unter dem Markennamen Hannover Life Re auftritt, konnte ihr operatives Ergebnis (EBIT) um 78,5 % auf 78,2 Mio. EUR (43,8 Mio. EUR) steigern; allerdings ist hierin ein außerordentlicher Ertrag von rund 20 Mio. EUR aus der Ablösung eines größeren US-amerikanischen Vertrages enthalten. Aber auch ohne diesen Effekt wäre das Ergebnis sehr erfreulich. Der Konzernüberschuss zum 30. Juni 2006 erhöhte sich um 72,5 % auf 51,1 Mio. EUR (29,7 Mio. EUR); dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,42 EUR (0,25 EUR).
 
Die Geschäftsentwicklung in der Finanz-Rückversicherung verlief zufrieden stellend: 'Nach einem bereits guten Auftakt im ersten Quartal konnte das Geschäft insbesondere in Zentral- und Osteuropa sowie in Asien weiter ausgebaut werden', betonte Zeller. Aber auch in anderen Regionen zeigte sich nach vorangegangenen Prämienrückgängen wieder eine Belebung des Geschäfts. 'Ich bin zuversichtlich, dass sich die Nachfrage nach strukturierten Produkten auch im Verlauf des Jahres weiter fortsetzen wird', erklärte Zeller.
 
Die gebuchte Bruttoprämie erhöhte sich zum 30. Juni 2006 deutlich um 39,5 % auf 711,3 Mio. EUR (510,0 Mio. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 34,8 % betragen. Der Selbstbehalt stieg um 2,8 Prozentpunkte auf 94,8 %. Die verdiente Nettoprämie erhöhte sich auf Grund von Prämienübertragseffekten zum Halbjahr weniger stark um 16,5 % auf 436,4 Mio. EUR (374,6 Mio. EUR).
 
Vor dem Hintergrund deutlich verminderter Depotzinsen - hier wirkt sich aus, dass einige größere Verträge abgelöst wurden - verringerte sich das operative Ergebnis (EBIT) deutlich um 33,2 % auf 33,5 Mio. EUR (50,1 Mio. EUR). Der Konzern­überschuss blieb gegenüber der Vergleichsperiode um 34,9 % zurück und stellt sich zum 30. Juni 2006 auf 25,2 Mio. EUR (38,7 Mio. EUR). Dies entspricht einem Gewinn je Aktie von 0,21 EUR (0,32 EUR).
 
Die Entwicklung im Geschäftsfeld Specialty Insurance verlief sehr erfreulich und zeigt, dass die Umstrukturierung des Specialty-Geschäfts in den USA Früchte trägt. Während sich die Clarendon Insurance Group auf das professionelle Management der gekündigten Programme sowie auf das Standardgeschäft konzentriert, hatte die neu gegründete Praetorian Financial Group das im strategischen Fokus stehende Spezialgeschäft übernommen. Die Praetorian hat zwischenzeitlich ihr Managementteam verstärkt und profitiert von den guten Marktbedingungen. 'All das stellt eine gute Basis dar, um den Wert unseres Geschäftsfeldes Specialty Insurance systematisch zu entwickeln', betonte Zeller.
 
Die gebuchte Bruttoprämie erhöhte sich zum 30. Juni 2006 um 30,6 % auf 1,1 Mrd. EUR (0,8 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungs­kursen hätte das Wachstum 25,0 % betragen. Der Selbstbehalt erhöhte sich um 2,8 Prozentpunkte auf 47,2 % nach 44,4 % in der Vergleichsperiode. Die verdiente Netto­prämie stieg auf Grund von Prämienübertragseffekten weniger stark um 8,8 % auf 449,6 Mio. EUR (413,1 Mio. EUR).
 
Die kombinierte Schaden-/Kostenquote verbesserte sich leicht gegenüber der Vergleichsperiode auf 97,3 % (98,0 %). Das operative Ergebnis (EBIT) zum 30. Juni 2006 erhöhte sich nicht zuletzt auf Grund eines stark verbesserten Kapitalanlage­ergebnisses um 32,5 % auf 35,5 Mio. EUR (26,8 Mio. EUR). Der Konzernüberschuss für das Geschäftsfeld Specialty Insurance stieg um 43,3 % auf 27,9 Mio. EUR (19,4 Mio. EUR). Dies entspricht einem Gewinn je Aktie von 0,23 EUR (0,16 EUR).
 
Positiv verlief die Entwicklung der Kapitalanlagen. Der anhaltend starke Mittelzufluss konnte die negativen Effekte aus den Kursrückgängen auf Grund des Zinsanstiegs an den internationalen Rentenmärkten nahezu kompensieren: Die selbst verwalteten Kapitalanlagen verminderten sich gegenüber dem Jahresende 2005 nur um 100 Mio. EUR auf 19,0 Mrd. EUR. Die ordentlichen Kapitalanlageerträge ohne Depotzinsen stiegen hingegen deutlich um 25,2 % auf 399,4 Mio. EUR (318,9 Mio. EUR).
 
Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen fielen mit 51,0 Mio. EUR (97,9 Mio. EUR) erheblich geringer an als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Dem standen realisierte Verluste in Höhe von 38,4 Mio. EUR (37,7 Mio. EUR) gegenüber. Abschreibungen auf Wertpapiere fielen mit 8,3 Mio. EUR (8,6 Mio. EUR) wiederum nur marginal an. Einzig wegen stark rückläufiger Depotzinsen von 108,6 Mio. EUR (173,0 Mio. EUR) ging das Netto-Kapitalanlageergebnis gegen­über der Vergleichs­periode um 3,3 % auf 494,4 Mio. EUR (511,1 Mio. EUR) zurück.
 
Ausblick
Angesichts der sich bietenden attraktiven Marktchancen, insbesondere in der Schaden- und Personen-Rückversicherung, erwartet die Hannover Rück für das Gesamtjahr 2006 ein sehr gutes Ergebnis - vorausgesetzt, die Großschadenbelastung bewegt sich im langjährigen Durchschnitt, und es kommt zu keinen unerwartet negativen Entwicklungen an den Kapital­märkten.
 
In der Schaden-Rückversicherung ist das Raten- und Bedingungsniveau im Großen und Ganzen unverändert gut. Die Ergebnisse der Vertragserneuerungsrunden haben gezeigt, dass der 'harte' Markt in den meisten Segmenten weiter anhält. Auch die Erneuerungsrunde in den USA zum 1. Juli - bei der rund ein Drittel unseres US-Portefeuilles neu verhandelt wird - hat diesen Trend bestätigt. In Segmenten, die von den Hurrikanschäden des vergangenen Jahres besonders betroffen waren, konnten nachhaltige Preiserhöhungen von bis zu mehr als 100 % durchgesetzt werden. Auch in den Haftpflichtsparten verlief die Entwicklung relativ erfreulich; hier zeigten sich - mit gewissen Ausnahmen - die Preise durchweg stabil. Die Hannover Rück geht auch für die noch folgende Erneuerungsrunde im Oktober davon aus, dass sich die Marktbedingungen im katastrophenexponierten Sachgeschäft nochmals verbessern werden. 'Unser Portefeuille ist hervorragend diversifiziert und bietet uns somit im derzeitigen Marktumfeld alle Chancen', betonte Zeller. Zum Schutz ihres Portefeuilles nutzt die Hannover Rück im Rahmen ihres Risikomanagements seit Jahren neben traditionellen Deckungen auch strukturierte Rückversicherungen sowie den Risikotransfer in den Kapitalmarkt. Erstmals hat die Gesellschaft mit 'Eurus' auch das Instrument der klassischen Katastrophenanleihe eingesetzt.
 
Für die Schaden-Rückversicherung rechnet die Hannover Rück mit einem sehr guten Gewinnbeitrag, vorausgesetzt die Großschadenbelastung bleibt im langjährigen Durchschnitt von rund 8 % der Nettoprämie.
 
Die sich in der Personen-Rückversicherung bietenden Wachstumsmöglichkeiten sollten eine zweistellige Steigerung des Prämienvolumens und auch des Ergebnisses möglich machen. Das Ziel, eine EBIT-Rendite von 5 % zu erreichen, ist gesichert. 
 
In der Finanz-Rückversicherung geht die Hannover Rück davon aus, dass das wieder aufgekommene Interesse an strukturierten Deckungen nachhaltig und ein zweistelliges Prämienwachstum möglich ist. Der Beitrag zum Konzern­überschuss dürfte erfreulich ausfallen.
 
Im Geschäftsfeld Specialty Insurance liegt das Augenmerk weiter auf der Steigerung der Profitabilität. Die Hannover Rück geht für das Gesamtjahr von einem positiven Ergebnis deutlich über den Kapitalkosten aus.
 
Bei den Kapitalanlagen sollte der zu erwartende positive Cashflow auf Gesamtjahressicht einen Volumenanstieg möglich machen. Auf Grund der gestiegenen Zinsen sollten die laufenden Erträge aus selbst verwalteten Kapitalanlagen deutlich zulegen können.
 
Angesichts der dargestellten Entwicklung der Geschäftsfelder geht die Hannover Rück von einem sehr guten Ergebnis für das Gesamtjahr 2006 aus. 'Unter der Prämisse, dass sich die Großschadenbelastung im langjährigen Durchschnitt bewegt und es zu keinen negativen Ausschlägen auf den Kapitalmärkten kommt, gehen wir davon aus, eine Eigenkapitalrendite von mindestens 15 % zu erreichen', sagte Zeller. Für die Dividende strebt das Unternehmen eine Ausschüttungsquote von 35 % bis 40 % des Konzern­überschusses an.

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