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Hannover Rück SE

News Detail

Pressemitteilung vom 12.08.2004

Hannover Rück mit sehr gutem Ergebnis für das 1. Halbjahr 2004

  • Erneute Gewinnsteigerung bei planmäßigem Brutto-Prämienrückgang
  • Operatives Ergebnis (EBIT) + 31,6 %
  • Überschuss nach Steuern + 30,2 %
  • Kapitalanlageergebnis + 16,6 %
  • Schaden-/Kostenquote der Schaden-Rückversicherung 94,3 % (Vj. 98,6 %)

Hannover, 12. August 2004: In dem heute vorgelegten Zwischenbericht zeigt sich die Hannover Rück mit ihrer Geschäftsentwicklung im 1. Halbjahr 2004 sehr zufrieden. 

Das Unternehmen konnte unverändert von den vorteilhaften Bedingungen auf den Rückversicherungsmärkten profitieren. Das operative Ergebnis (EBIT) zum 30.6.2004 stieg gegenüber dem 1. Halbjahr 2003 um 31,6 % auf 375,4 Mio. EUR. Der Konzernüberschuss erhöhte sich ebenfalls deutlich um 30,2 % auf 211,5 Mio. EUR; dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von 1,75 EUR (1,65 EUR). Alle vier Geschäftsfelder haben hierzu beigetragen. 'Mit dieser Entwicklung sind wir voll auf Kurs, unsere ambitionierten Gewinnziele für das Gesamtjahr zu erreichen', erklärte Wilhelm Zeller, Vorstandsvorsitzender der Hannover Rück. 'Ein deutlicher Rückgang der Bruttoprämie, wie er sich u. a. aus unserem aktiven Zyklusmanagement ergibt, bietet keinerlei Anlass zur Sorge. Ganz im Gegenteil, wir haben aufs Neue bewiesen, dass es in unserer Branche einzig um Gewinn geht und nicht um Volumen.' 

Wie bereits im Vorquartal ging auch im 2. Quartal die Bruttoprämie stark zurück. Sie reduzierte sich für alle vier Geschäftsfelder zum 1. Halbjahr 2004 um 19,8 % auf 4,8 Mrd. EUR (6,0 Mrd. EUR). Bei konstanten Wechselkursen des Euro, insbesondere gegenüber dem US-Dollar, hätte der Rückgang 15,0 % betragen. Der Selbstbehalt hat sich wiederum spürbar erhöht, so dass sich die Nettoprämie lediglich um 4,9 % auf 3,5 Mrd. EUR (3,6 Mrd. EUR) reduzierte. Währungsbereinigt würde sich die Nettoprämie etwa auf Vorjahreshöhe bewegen. 

In der Schaden-Rückversicherung boten sich der Hannover Rück auch im 2. Quartal 2004 unverändert gute Chancen, profitables Geschäft zu zeichnen. So konnte die Vertragserneuerungssaison in Japan und Korea zum 1.4.2004 genutzt werden, das Geschäft - bei teilweise deutlich verbesserten Konditionen - auszuweiten. Entsprechend ihrer Strategie hat die Hannover Rück ihr Portefeuille weiter optimiert. 'Wir haben weiterhin volumenträchtiges, aber margen­schwächeres proportionales Geschäft durch profitables nicht-proportionales Geschäft ersetzt', betonte Zeller. Das Programm 'More from less', mit dem sich die Hannover Rück noch deutlicher auf profitable Marktsegmente konzentriert, sowie die Neustrukturierung des HDI-Geschäfts haben neben dem Währungskurseinfluss zum Rückgang der Bruttoprämie gegenüber dem 1. Halbjahr 2003 von 20,5 % auf 2,1 Mrd. EUR (2,7 Mrd. EUR) geführt. Währungsbereinigt hätte der Rückgang 17,2 % betragen. Auf Grund der erheblich verstärkten Kapitalkraft der Gesellschaft wird deutlich weniger Geschäft in den Retrozessionsmarkt abgegeben;  durch den deutlich gestiegenen Selbstbehalt sank die Nettoprämie lediglich um 9,6 % auf 1,5 Mrd. EUR (1,6 Mrd. EUR).

Die Schadenentwicklung war im 2. Quartal sehr moderat; es waren wie auch schon im 1. Quartal keine Natur­katastrophenschäden zu verzeichnen. Einziger Großschaden blieb der Einsturz eines Gebäudes am Pariser Flughafen Charles de Gaulle. Hier geht die Hannover Rück von einer Nettobelastung von rund 15 Mio. EUR aus. Für das gesamte 1. Halbjahr ergibt sich eine Nettoschadenbelastung aus Großschäden von 51,9 Mio. EUR. Dies entspricht einem Anteil an der Nettoprämie von rund  3,5 %; dieser Wert liegt deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von fünf Prozentpunkten. Die gute Qualität des gezeichneten Geschäfts und die positiven Marktbedingungen führten zu einer erneuten Verbesserung der kombinierten Schaden-/Kostenquote: diese beläuft sich für das 1. Halbjahr 2004 auf 94,3 %; sowohl im Vergleich zur Vorjahresperiode (98,6 %) als auch gegenüber dem gesamten Geschäftsjahr 2003 (96,0 %) belegt dies die hervorragende Qualität des gezeichneten Geschäfts. Nach­reservierungen für Vorjahre waren im 1. Halbjahr 2004 wie schon in der Ver­gangenheit nicht notwendig. Dies gilt insbesondere auch für das US-Haftpflichtgeschäft der Jahre 1997 bis 2001.

Mit einem operativen Ergebnis (EBIT) von 228,4 Mio. EUR (182,6 Mio. EUR) konnte die Schaden-Rückversicherung einen Zuwachs von 25,1 % gegenüber dem 1. Halbjahr 2003 realisieren. Der Überschuss nach Steuern konnte um 14,4 % auf 115,9 Mio. EUR (101,3 Mio. EUR) gesteigert werden. Der Gewinn je Aktie fiel leicht auf 0,96 EUR (1,03 EUR).

Die Ergebnisse in der Personen-Rückversicherung haben sich im 1. Halbjahr 2004 sehr positiv entwickelt. Allerdings war wie bereits im 1. Quartal ein Rückgang der Prämieneinnahmen gegenüber der Vorjahresperiode um 13,8 % auf 939,4 Mio. EUR (1,1 Mrd. EUR) zu verzeichnen. Hauptgründe hierfür waren unverändert der Wegfall einer großen Geschäftsbeziehung in Großbritannien, deren Prämienvolumen im Vorjahr über 200 Mio. EUR betragen hatte, und der schwache US-Dollar. Bei konstanten Währungskursen hätte der Rückgang 10,5 % betragen. Der Selbstbehalt erhöhte sich gegenüber dem 1. Halbjahr 2003 deutlich auf 91,8 % (79,1 %), so dass die verdiente Nettoprämie mit 0,9 % auf 857,9 Mio. EUR (865,9 Mio. EUR) nur marginal sank und in Originalwährung sogar gestiegen ist. 'Obwohl sich erfahrungsgemäß die Prämie in der zweiten Jahreshälfte stärker entwickelt als in der ersten, ist für uns auch hier die Ergebnissituation wichtiger als die Prämie', erklärte Zeller. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg gegenüber dem 1. Halbjahr 2003 sehr deutlich um 64,8 % auf 39,2  Mio. EUR (23,8 Mio. EUR). Der Überschuss nach Steuern konnte mit 23,7 Mio. EUR fast verdoppelt werden (12,0 Mio. EUR); dies entspricht einem Gewinn je Aktie von 0,20 EUR (0,12 EUR).

Die Finanz-Rückversicherung konnte im 2. Quartal an die erfreuliche Entwicklung im 1. Quartal anknüpfen.  Auch hier reduzierte sich erwartungsgemäß die in den vergangenen Jahren stürmisch gewachsene Bruttoprämie gegenüber dem 1. Halbjahr 2003 um 26,9 % auf 674,8 Mio. EUR (923,3 Mio. EUR). Bei konstanten Wechsel­kursen hätte der Rückgang 21,3 % betragen. Der Selbstbehalt verringerte sich leicht auf 95,3 % (96,4 %). Die verdiente Nettoprämie ging um 14,4 % auf 552,0 Mio. EUR (644,7 Mio. EUR) zurück. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um beachtliche 73,1 % auf 65,3 Mio. EUR (37,8 Mio. EUR); hiervon entfallen 12,6 Mio. EUR auf die Erstkonsolidierung der zum 1. Juli 2003 übernommenen Hannover Re (Dublin) Ltd., vormals HDI Re (Ireland) Ltd. Noch eindrucksvoller entwickelte sich der Überschuss nach Steuern: dieser stieg um 84,2 % auf 45,9 Mio. EUR (24,9 Mio. EUR). Hierzu hat die Hannover Re (Dublin) Ltd. mit 11,3 Mio. EUR beigetragen. Der Gewinn je Aktie für die Finanz-Rückversicherung beträgt 0,38 EUR (0,25 EUR).

Im Programmgeschäft liegt der Fokus weiterhin darauf, die Qualität des gezeichneten Geschäfts zu steigern. Da das Geschäft zu über 90 % aus den USA stammt, schlägt sich hier die Schwäche des US-Dollar besonders nieder. Entsprechend sank die gebuchte Bruttoprämie zum 30.6.2004 um 18,3 % auf 1,1 Mrd. EUR (1,3 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte der Rückgang 9,9 % betragen. Wie geplant konnte der Selbstbehalt gegenüber der Vergleichsperiode weiter auf 49,1 % (44,7 %) gesteigert werden. Dementsprechend deutlich erhöhte sich die Nettoprämie um 17,2 % auf 559,8 Mio. EUR (477,7 Mio. EUR). Die kombinierte Schaden-/Kostenquote verschlechterte sich gegenüber dem 1. Halbjahr 2003 leicht auf 96,6 % (94,0 %). Der höhere Selbstbehalt führte zu geringeren Einnahmen aus Rückver­sicherungsprovisionen und erhöht die kombinierte Schaden-/Kostenquote; dem stehen jedoch höhere liquide Mittel und damit Kapitalanlageerträge gegenüber. Ein entsprechend erhöhtes Kapitalanlageergebnis führte zu einem Anstieg des operativen Ergebnisses (EBIT) von 3,2 % auf 42,5 Mio. EUR (41,2 Mio. EUR). Der Überschuss nach Steuern erhöhte sich um 7,7 % auf 25,9 Mio. EUR (24,1 Mio. EUR); dies entspricht einem Gewinn je Aktie von 0,21 EUR (0,25 EUR).

Mit der Entwicklung des Kapitalanlageergebnisses ist die Hannover Rück sehr zufrieden. Abschreibungen auf Wertpapiere waren im 1. Halbjahr 2004 lediglich in Höhe von 19,9 Mio. EUR nötig; davon entfielen 12,3 Mio. EUR auf Aktien. In der Vergleichsperiode hatten die Abschreibungen auf Wertpapiere noch rund 80 Mio. EUR betragen. Aus dem Abgang von Kapitalanlagen wurden im 1. Halbjahr insgesamt 102,1 Mio. EUR (87,5 Mio. EUR) an Gewinnen realisiert. Dem gegenüber standen realisierte Verluste von 18,9 Mio. EUR, nach 16,8 Mio. EUR im Vorjahr. Der Großteil der realisierten Gewinne resultiert aus dem Verkauf von festverzinslichen Wertpapieren im Zuge der Verkürzung der Laufzeiten zum Ende des 1. Quartals. Bei diesen Verkäufen wurden jedoch auch Währungskursverluste realisiert, die die Höhe der erwähnten Kursgewinne überstiegen. Die ordentlichen Kapital­anlageerträge konnten gegenüber der Vorjahresperiode leicht auf 533,1 Mio. EUR gesteigert werden (526,1 Mio. EUR). Dies reflektiert den unverändert sehr positiven versicherungs­technischen Cashflow. Trotz des insgesamt gesunkenen Zinsniveaus konnten die Erträge aus selbst verwalteten Kapitalanlagen gesteigert werden. Die Depotzinserträge sind gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Das Netto-Kapitalanlageergebnis stieg per Saldo entsprechend deutlich um 16,6 % auf 567,0 Mio. EUR (486,2 Mio. EUR) an.

Ausblick


Die Hannover Rück ist mit dem bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres sehr zufrieden. Die ersten Erkenntnisse aus den Erneuerungsverhandlungen zum 1. Juli in den USA und im Londoner Markt sowie in Australien und Neuseeland - in den übrigen Märkten ist dieser Stichtag kein bedeutender Erneuerungstermin - deuten darauf hin, dass sich die  Märkte in der Schaden-Rückversicherung immer noch auf hohem Qualitätsniveau befinden. Lediglich in einigen Segmenten ist ein Preisabrieb zu verzeichnen. 'Wir sind mit unserem hervor­ragenden Rating bestens positioniert und können so die Marktchancen voll nutzen', betonte Zeller. Auf Grund der strategischen Neuorientierung des Geschäfts mit den HDI-Gesellschaften, den Auswirkungen der 'More from less'-Initiative, des aktiven Zyklusmanagements sowie der anhaltenden Dollar-Schwäche wird für das Gesamtjahr unverändert mit einer stark gebremsten Entwicklung der Bruttoprämie, jedoch - zumindest währungsbereinigt - mit einer unveränderten  Nettoprämie gerechnet. Vorausgesetzt, dass sich die Groß­schaden­entwicklung im langfristigen Durchschnitt bewegt, sollte der Ergebnisbeitrag der Schaden-Rückversicherung noch höher ausfallen als im Vorjahr.

In der Personen-Rückversicherung wird nach den signifikanten Prämiensteigerungen der vergangenen Jahre mit einem währungskursbereinigt weitgehend konstanten Prämien­volumen gerechnet; der Ergebnisbeitrag dürfte deutlich zweistellig steigen.

In der Finanz-Rückversicherung geht die Hannover Rück unverändert von einer gegenüber dem Vorjahr rückläufigen Prämienentwicklung aus, aber von einem erneut signifikanten Ergebnisbeitrag.

Im Programmgeschäft wird mit einer Verbesserung der Profitabilität gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Die Bruttoprämie sollte sich währungsbereinigt etwa auf Vorjahresniveau oder leicht darüber bewegen. Es sollte ein verbesserter Ergebnisbeitrag möglich sein.

Für 2004 erwartet die Hannover Rück - eine normale Entwicklung der Kapitalmärkte unterstellt - ein Kapitalanlageergebnis mindestens auf Vorjahreshöhe. Der unverändert sehr gute versicherungstechnische Cashflow sollte zu einem Anstieg der Kapitalanlagen führen und sich - trotz niedrigerer Renditen - positiv auf das Kapitalanlage­ergebnis auswirken.

Insgesamt geht die Hannover Rück von einem sehr erfolgreichen Geschäftsjahr 2004 aus. 'Angesichts der dargestellten Entwicklungen, einer Großschadenbelastung im langjährigen Durchschnitt sowie ausbleibender negativer Entwicklungen auf den Kapitalmärkten halten wir an unserer Prognose für einen Konzernjahresüberschuss zwischen 390 und 430 Mio. EUR fest', unterstrich Zeller.

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