Umsatz gesteigert, operativer Gewinn nahezu unverändert
Trotz ungünstiger Markt- und Umfeldbedingungen operierte die weltweit im Schmierstoffbereich tätige FUCHS PETROLUB AG in Mannheim erfolgreich: der Konzernumsatz konnte um 7,9 % auf 478 Mio € (443) gesteigert und der operative Gewinn mit 30,7 Mio € (31,3) nahezu voll gehalten werden. Umsatz- und preisbedingt war im Vergleich zum ersten Halbjahr 2000 allerdings eine höhere Nettobetriebsmittelbindung zu finanzieren; im Übrigen stieg der Zinsaufwand akquisitionsbedingt. Hierdurch ergab sich ein Rückgang des Halbjahresüberschusses um 16,9 % auf 8,5 Mio € (10,2). Dabei konnten der Cashflow und Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit gesteigert werden. Mit 14,1 Mio € lagen die Investitionen im ersten Halbjahr um 0,9 Mio € über dem Vorjahreswert (13,2). Die Zahl der Mitarbeiter lag zum Halbjahresschluss bei 3.938 Personen.
Der Umsatzanstieg beruht mit 5,5 % auf internem Wachstum des bestehenden Beteiligungskreises. Das externe Wachstum betrug 2,1 %. Die Kursentwicklung des Euro zu anderen Währungen verlief unterschiedlich und hatte mit 0,3 % im Saldo nur begrenzte Wirkung auf den Umsatz.
Die regionale Betrachtung weist für Deutschland (+ 8,4 %) und das europäische Ausland (+ 8,3 %) die relativ größten Umsatzsteigerungen aus, wozu insbesondere die Konzerngesellschaften in Mittel- und Osteuropa beitrugen. Bei den asiatischen Gesellschaften konnten die Umsätze in China beachtlich erhöht werden (+ 64 %). Bei der amerikanischen Konzerngesellschaft führte die nachlassende Industriekonjunktur jedoch dazu, dass der Umsatz nur noch währungsbedingt anstieg.
Erfreulich ist, dass der Warenrohertrag im ersten Halbjahr 2001 um 7,9 Mio € oder 3,9 % gesteigert werden konnte, obwohl der Wareneinsatz gegenüber dem ersten Halbjahr 2000 ölpreisbedingt um 26,9 Mio € oder 11,3 % gestiegen ist. Die nach Verarbeitungskosten verbleibende Erhöhung des Bruttoertrags um 6,0 Mio € (+ 3,7 %) reichte jedoch nicht ganz aus, um die Steigerung der Vertriebs- und übrigen Bereichskosten um 6,7 Mio € (+ 0,5 %) vollständig abzudecken. Gleichwohl blieb der operative Gewinn mit 30,7 Mio € (31,3) nahezu unverändert.
Das sonstige betriebliche Ergebnis ist im Saldo um 0,4 Mio € niedriger als im Vorjahr, während das Beteiligungsergebnis in der Berichtsperiode um 0,3 Mio € anstieg, so dass sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf 29,6 Mio € (30,4) beläuft.
Mit einem um 0,8 Mio € rückläufigen Steueraufwand konnten gestiegene Finanzierungskosten (+ 1,7 Mio €) als Folge einer im Vorjahresvergleich höheren Betriebsmittelbindung, zwischenzeitlicher Akquisitionsausgaben und einer mehr längerfristigen Finanzierung nur teilweise kompensiert werden, so dass das Halbjahresergebnis des Konzerns mit 8,5 Mio € um 1,7 Mio € oder 16,9 % unter dem Vorjahreswert liegt.
Von den Regionen war der Bereich Mittel- und Osteuropa sehr erfolgreich und auch die deutschen Spezialitätengesellschaften des Konzerns konnten ihre Absatz- und Ergebnisziele übertreffen. In Asien gelang es den chinesischen Gesellschaften, das Halbjahresergebnis zu steigern. Die bereits im ersten Quartal spürbare Verbesserung der Geschäftsentwicklung in Großbritannien setzte sich erfreulich fort.
Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände lagen im ersten Halbjahr 2001 mit 14,1 Mio € um 0,9 Mio € über dem Vorjahreswert (13,2). Der Auslandsanteil betrug 10,2 Mio € (72 %). Ein wesentlicher Anteil der Sachanlageninvestitionen entfiel auf Werkserweiterungen in Indonesien, Argentinien und den USA. In Deutschland machte die Fertigstellung des Logistikzentrums der FUCHS DEA SCHMIERSTOFFE GMBH & CO. KG einen größeren Teil des Investitionsvolumens aus.
Zum 30.6.2001 waren im Konzern 3.938 Personen (3.837) beschäftigt. Die Mitarbeiterzahl hat sich somit gegenüber dem Vorjahrsstichtag um 101 Personen (+ 2,6 %) erhöht. Auf das Inland entfielen 938 und auf das Ausland 3.000, wobei im Bereich FUCHS EUROPE die Mitarbeiterzahl durch Restrukturierungen in einigen Gesellschaften im Saldo um 35 Personen (- 2,8 %) zurückgegangen ist.
Für das zweite Halbjahr 2001 rechnet der Konzern noch nicht mit einer nennenswerten Erholung der weltweiten Industriekonjunktur und geht davon aus, dass die globale und insbesondere westeuropäische Schmierstoffnachfrage hinter der des Jahres 2000 zurückbleiben wird. Auch die Vormaterialpreise dürften auf hohem Niveau bleiben und die weitere Kursentwicklung des Euro und des amerikanischen Dollars bleiben abzuwarten. Aus heutiger Sicht wird deshalb im zweiten Halbjahr 2001 das Gewinnniveau des Vorjahres nicht erreicht werden. Umsatzmäßig ist jedoch eine Steigerung auf 965 Mio € (902) zu erwarten.
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