Fresenius Medical Care bekräftigt Prognose für 2001 - US-Klage Die Fresenius Medical Care AG hat ihre Wachstumsprognose für das laufende Geschäftsjahr bekräftigt. Das Unternehmen wolle beim Jahresüberschuss (EAT) um 20 bis 25%, beim Umsatz um 12 bis 14% wachsen, wurde am Freitag in einer Telefonkonferenz mitgeteilt. Dies sei auch durch den Antrag auf Gläubigerschutz nach Chapter 11 des ehemaligen Fusionspartners W. R. Grace nicht gefährdet. Derzeit befinde sich FMC beim Jahresüberschuss auf Grund der aktuellen Wechselkursverhältnisse und des schwachen Euro am unteren Ende der angebenen Spannbreite, hieß es. Die positive Marktentwicklung des vergangenen Jahres halte bisher in 2001 jedoch an. Fresenius Medical Care war 1996 aus der Zusammenlegung der Dialysetätigkeit von Fresenius und National Medical Care, einer Tochter des amerikanischen Chemiekonzerns W. R. Grace & Co hervorgegangen. Grund für den Antrag auf Gläugigerschutz Anfang dieser Woche sei eine Flut von Asbestklagen ge gen W.R. Grace gewesen, erklärte der Vorstandsvorsitzende von FMC, Benn Lipps am Freitag. Er sagte jedoch, dass Fresenius Medical Care nicht für diese Verbindlichkeiten zur Verantwortung gezogen werden könne. Bereits im Dezember 2000 hatte ein Unternehmenssprecher erklärt, dass sich W.R. Grace bei der Übernahme von National Medical Care (NMC) verpflichtet habe, die FMC sowie alle weiteren Tochtergesellschaften bei Schadensersatzforderungen im Zusammenhang mit Asbest schadlos zu halten. Fresenius oder Fresenius Medical Care hätten nie Asbestprodukte hergesellt. Die Antragsteller in den USA begründeten ihre Klage damit, dass die Übertragung von National Medical Care im Jahre 1996 dazu gedient habe, Grace und damit den Gläubigern wesentliche Vermögenswerte zu entziehen. Fresenius hatte damals für NMC rund 3,5 Mrd. USD bezahlt. Dies entsprach nach Meinung eines Analysten etwas dem achtfachen des EBITDA von NMC auf Basis von 1995. Analysten äußerten die Befürchtung, dass sich auch bei einer unbegründeten Klage der Rechtsstreit hinziehen könne und damit die Aussichten für FMC weiterhin unsicher seien. Grace habe nach Ansicht der Kläger für die Übertragung von National Medical Care einen nicht angemessenen Gegenwert erhalten. 'Wir haben einen fairen Preis bezahlt', erklärte dagegen der FMC-Chef auf der Konferenz. 'Die Kläger haben keine Aussicht auf Erfolg', fügte er hinzu. Ebenfalls verklagt wurden in diesem Zusammenhang unter anderem die an der NMC-Transaktion beteiligten Banken. |