Fresenius Medical Care AG bildet Rückstellungen für US-Rechtsangelegenheiten aus der NMC-Transaktion von 1996
Fresenius Medical Care AG bildet Rückstellungen für US-Rechtsangelegenheiten aus der NMC-Transaktion von 1996
Die Fresenius Medical Care AG hat heute bekannt gegeben, dass das Unternehmen für das 4. Quartal 2001 Rückstellungen in einer Gesamthöhe von 258 Millionen US-Dollar vor Steuern bzw. 177 Millionen Dollar nach Steuern gebildet hat. Diese Rückstellungen umfassen die Aufwendungen für US-Rechtsangelegenheiten, die (a) im Zusammenhang mit dem laufenden Insolvenzverfahren von W.R. Grace und (b) für die Beilegung der Auseinandersetzungen mit privaten amerikanischen Krankenversicherungen stehen werden.
Ferner gab Fresenius Medical Care bekannt, dass mit der US-Krankenversicherung Aetna Life Insurance Company und deren Tochtergesellschaften, Hartford/CT, jetzt eine grundsätzliche Einigung („agreement in principle“) zur Beendigung des seit 1997 anhängigen Verfahrens erzielt wurde.
Die Rückstellungen bestehen aus zwei wesentlichen Komponenten:
1) Im Zusammenhang mit dem Insolvenzverfahren von W.R. Grace hat Fresenius Medical Care für mögliche Verbindlichkeiten, vor allem Grace-Steuerverpflichtungen aus der Zeit von vor 1996, sowie für Kosten zur weiteren Durchsetzung der eigenen Ansprüche eine Rückstellung in Höhe von 172 Millionen US-Dollar vor Steuern gebildet. W.R. Grace sowie die damalige Muttergesellschaft, Grace Holding Inc, hatten zwar anlässlich der Verschmelzung der Tochtergesellschaft National Medical Care mit dem Dialysebereich von Fresenius die daraus entstandene Fresenius Medical Care AG von derartigen möglichen Forderungen grundsätzlich freigestellt. Trotz dieser Freistellungserklärungen könnten für Fresenius Medical Care wegen des Insolvenzverfahrens gegen W.R. Grace jedoch zunächst Aufwendungen entstehen. Davon unbeschadet wird Fresenius Medical Care aber die bestehenden Freistellungsansprüche sowohl gegen W.R. Grace als auch gegen Sealed Air Corporation, die frühere Grace Holding Inc., auf rechtlichem Wege energisch durchsetzen.
2) Die grundsätzliche Einigung zur Beilegung der Streitigkeiten mit Aetna enthält unter anderem Vorschläge für die mögliche künftige Zusammenarbeit, die neben einer weiteren Steigerung der Behandlungsqualität auch die Reduzierung von Klinikkosten und eine Optimierung der Verwaltungsprozesse vorsehen. Auf der Grundlage dieser Übereinkunft sollen auch die verbleibenden Auseinandersetzungen mit privaten amerikanischen Krankenversicherern beigelegt werden. Fresenius Medical Care hat hierfür eine Rückstellung von insgesamt 56 Millionen US-Dollar vor Steuern gebildet, die auch entstehende Rechtskosten sowie zu verhandelnde Forderungen abdeckt. Sollte Fresenius Medical Care die anhängigen Verfahren mit den verbleibenden privaten Krankenversicherungen nicht beilegen können, sei es nach dem Vorbild der Aetna-Vereinbarungen oder auf andere Weise, geht das Unternehmen dennoch davon aus, dass die gebildete Rückstellung die Kosten der weiteren rechtlichen Auseinandersetzung adäquat abdeckt.
Darüber hinaus hat Fresenius Medical Care weitere 30 Millionen US-Dollar vor Steuern für mögliche Aufwendungen zurückgestellt, die im Zusammenhang mit verschiedenen Ansprüchen aus der NMC-Transaktion im Jahr 1996 entstehen könnten.
Dr. Ben Lipps, Vorstandsvorsitzender der Fresenius Medical Care AG: „Wir haben einen bedeutenden Schritt gemacht, um die Rechtsstreitigkeiten in den Vereinigten Staaten aus der Zeit vor 1996 zu beenden und gehen davon aus, dass dieses Kapitel damit in finanzieller Hinsicht für uns abgeschlossen ist. Darüber hinaus freuen wir uns, mit Aetna eine grundsätzliche Einigung erzielt zu haben und ich bin optimistisch, dass wir auf dieser Grundlage auch die verbleibenden Verhandlungen mit den privaten Krankenversicherungen beilegen können. Im Zusammenhang mit den vorliegenden Freistellungserklärungen werden wir unsere Rechtsposition gegenüber W.R. Grace und der Sealed Air Corporation mit allen juristischen Mitteln nachdrücklich verdeutlichen.“
Fresenius Medical Care wird die wirtschaftlichen Kennzahlen für das 4. Quartal sowie für das Gesamtjahr 2001 plangemäß am 5. März 2002 präsentieren. Bereinigt um die Rückstellungen erwartet das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2001 ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von 240 bis 245 Millionen US-Dollar.
Die Fresenius Medical Care AG (Börsenkürzel an der Frankfurter Wertpapierbörse: FME & FME3 / New York Stock Exchange: FMS & FMS_p) ist der weltweit führende Anbieter von Dialyse-Produkten und Dialyse-Dienstleistungen zur lebensnotwendigen medizinischen Versorgung von Patienten mit chronischem Nierenversagen. In den rund 1.375 eigenen Dialyse-Kliniken betreut Fresenius Medical Care insgesamt 103.850 Patienten, mehr als jedes andere Unternehmen weltweit. Hinzu kommen mehrere hunderttausend Dialysepatienten, die in Krankenhäusern sowie staatlich und privat geführten Dialyse-Kliniken mit Dialyse-Maschinen und Dialyse-Filtern (künstlichen Nieren) von Fresenius Medical Care behandelt werden. Weitere Informationen zur Fresenius Medical Care AG finden Sie unter www.fmc-ag.com.
Ergänzend zu dieser Information findet heute, am 13. Februar 2002, um 15 Uhr MEZ eine Telefonkonferenz mit Analysten statt, an der auch Medienvertreter über einen Audiomodus teilnehmen können. Bei Interesse klicken Sie einfach im Internet unter www.fmc-ag.com das entsprechende Aktionsfeld auf der Homepage an oder klicken Sie unter www.fresenius.de im Kapitel „Presse“ auf den „Audio-Video-Service“.
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