Delticom veröffentlicht Q3-Geschäftsverlauf
Hannover, den 08. November 2021 - Die Delticom AG (WKN 514680, ISIN DE 00005146807, Börsenkürzel DEX), Europas führender Onlinehändler für Reifen und Kompletträder, berichtet mit der vorliegenden Zwischenmeldung über den Geschäftsverlauf im dritten Quartal 2021.
- Umsatz in 9M 2021 um 5,9 % gesteigert
- Umsatz in Q3 2021: +8,3 % yoy
- Verbesserung des EBITDA in 9M 2021 um 9,1 Mio. € trotz Restrukturierungskosten in Höhe von 3,7 Mio. €
- Positives Konzernergebnis in Höhe von 0,8 Mio. € (9M 2020: -5,8 Mio. €)
- Gesamtjahresprognose bestätigt
Marktumfeld. Auch wenn vom Handel in Richtung Verbraucher in 9M 2021 gegenüber dem entsprechenden Vergleichszeitraum hierzulande 5,0 % mehr Pkw-Reifen abgesetzt wurden, so liegt das Pkw-Ersatzreifengeschäft auch nach Ablauf der ersten neun Monate des laufenden Jahres insgesamt hinter dem Vor-Pandemie-Niveau zurück. Gemäß Schätzungen des Herstellerverbands European Tyre and Manufacturers' Association (ETRMA) und des Wirtschaftsverbands der deutschen Kautschukindustrie (WdK) wurden gemessen am entsprechenden Vergleichszeitraum 9M 2019 in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres insgesamt 10,9 % weniger Pkw-Reifen vom Handel an die Verbraucher abgesetzt. Einem Rückgang im Geschäft mit Sommerreifen um 19,7 % und Winterreifen um 25,8 % im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2019 steht ein Anstieg im Geschäft mit Ganzjahresreifen um 23,5 % gegenüber.
Auch der europäische Ersatzreifenmarkt konnte gemäß ETRMA nach Ablauf der ersten neun Monate noch nicht wieder an das Vor-Corona-Niveau anknüpfen. Im volumenmäßig größten Teilsegment Consumer-Reifen (Pkw-, SUV und Llkw-Reifen) wurden im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2019 insgesamt 1,8 % weniger Reifen nachgefragt. Dies entspricht einem Rückgang um 3 Mio. Stück.
Umsatz. Im dritten Quartal erzielte die Delticom-Gruppe Umsatzerlöse in Höhe von 127,0 Mio. € (Q3 2020: 117,3 Mio. €, +8,3 %). Dank eines stringenten Kostenmanagements konnte die Gesellschaft im Q3 2021 das Wachstum mittels einer gezielten und kontrollierten Preissetzung einsteuern. Die Gesellschaft wird ihren Fokus auf Kosteneffizienz unverändert fortsetzen, um auch für die Zukunft entsprechende Chancen zur Generierung ausreichend profitabler Umsätze ergreifen zu können. Für die ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres weist die Delticom-Gruppe einen Umsatz von 376,2 Mio. € aus. Dies entspricht einem Anstieg um 5,9 % gegenüber dem Vorjahr (9M 2020: 355,3 Mio. €). Unter Herausrechnung der Umsatzbeiträge in 9M 2020 aus den eingestellten Randaktivitäten, beläuft sich das Umsatzwachstum im Kerngeschäft im Berichtszeitraum auf 7,1 %.
Bruttomarge. Die größte Aufwandsposition ist der Materialaufwand, in dem die Einstandspreise für die verkauften Waren (vorwiegend Reifen) erfasst werden. Er betrug im Berichtszeitraum 293,4 Mio. € (9M 2020: 270,5 Mio. €, +8,5 %). Die Bruttomarge betrug für den Berichtszeitraum 22,0 % nach 23,9 % im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Für Teile des Geschäfts müssen die Transportkosten aufgrund einer veränderten Ausweispflicht seit dem letzten Jahr im Wareneinsatz erfasst werden. Für die ersten neun Monate führt dieser Effekt zu einer Erhöhung des Materialaufwands um 2,3 Mio. €.
Im dritten Quartal wurde eine Bruttomarge von 20,3 % erzielt (Q3 2020: 24,1 %). Die Belastung des Bruttoertrags aus der Umgliederung von Teilen der Transportkosten in den Wareneinsatz beläuft sich für das dritte Quartal auf 0,7 Mio. €. Darüber hinaus führten sowohl inflationsbedingte Preiserhöhungen im Ein- und Verkauf als auch absatzbedingte Mixeffekte im Übergangsquartal zur Wintersaison zu einer gegenüber dem Vorjahr niedrigeren prozentualen Marge.
Sonstige betriebliche Erträge. Die sonstigen betrieblichen Erträge fallen in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres mit 22,9 Mio. € höher aus als im Vorjahr (9M 2020: 16,1 Mio. €). Sie beinhalten Ergebnisbeiträge aus Projektgeschäften in Höhe von 3,9 Mio. €, welche die Restrukturierungskosten im 9M 2021 kompensieren. Die sonstigen betrieblichen Erträge für das dritte Quartal liegen mit 6,4 Mio. € um 0,8 Mio. € unter dem Vorjahresquartal.
Rohertrag. Der Rohertrag für den Berichtszeitraum beläuft sich auf 105,7 Mio. € nach einem Vorjahreswert von 100,9 Mio. €. Dieses entspricht einem Anstieg um 4,8 %. Der Rohertrag im Verhältnis zur Gesamtleistung beträgt 26,5 % (9M 2020: 27,2 %).
Personalaufwand. Zum Stichtag 30.09.2021 waren insgesamt 175 Mitarbeiter im Konzern angestellt (30.09.2020: 186). Der Personalaufwand betrug 10,4 Mio. € nach 11,0 Mio. € in den ersten neun Monaten 2020 (-5,2 %).
Marketing. Die Marketingaufwendungen beliefen sich im Berichtszeitraum auf 11,9 Mio. € nach 12,6 Mio. € im Vorjahr (-5,0 %). Die Marketingaufwandsquote (Marketingaufwand im Verhältnis zum Umsatz) beläuft sich für die ersten neun Monate auf 3,2 % (9M 2020: 3,5 %).
Transportkosten. Die Transportkosten betrugen in 9M 2021 34,3 Mio. € (9M 2020: 35,6 Mio. €, -3,7 %). Die Transportkostenquote (Transportkosten im Verhältnis zum Umsatz) belief sich im Berichtszeitraum auf 9,1 %, für das Q3 2021 liegt die Quote bei 8,3 % (9M 2020: 10,0 %, Q3 2020: 9,8 %). Auch ohne Berücksichtigung des beschriebenen Umgliederungseffekts ist die Transportkostenquote gegenüber dem Vorjahr verringert. Dank der dezentralen Lagerinfrastruktur und optimierter Lieferwege ist die Gesellschaft derzeit trotz steigender Preise in der Lage, die Kostenanstiege zu kompensieren. Die Transportkosten sind innerhalb der sonstigen betrieblichen Aufwendungen der größte Kostenblock und stellen neben der Marge ein zentrales Steuerungselement zur Erreichung ausreichend profitabler Umsätze dar.
Sonstige betriebliche Aufwendungen. Die Summe der weiteren noch verbleibenden sonstigen betrieblichen Aufwendungen beläuft sich im Berichtszeitraum auf 38,3 Mio. €, ein Rückgang um 4,3 % im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum (9M 2020: 40,0 Mio. €).
EBITDA. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen beläuft sich für die ersten neun Monate auf 10,8 Mio. € nach einem Vorjahreswert von 1,7 Mio. €. Belastet wird das EBITDA im 9M 2021 durch Restrukturierungskosten in Höhe von 3,7 Mio. € (9M 2020: 4,9 Mio. €). Ungeachtet dessen konnte eine Verbesserung des EBITDA um 9,1 Mio. € gegenüber dem Vergleichszeitraum erzielt werden. Für das dritte Quartal ergibt sich ein EBITDA von 2,8 Mio. €, ein Rückgang um 0,4 Mio. € gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal (Q3 2020: 3,2 Mio. €).
Abschreibungen. Die Abschreibungen betrugen im Berichtszeitraum 7,8 Mio. € nach einem Vorjahreswert von 7,2 Mio. €. Der Anstieg um 8,3 % geht mit den Abschreibungen auf die Nutzungsrechte für das langfristig ausgerichtete Mietverhältnis des zum Ende des letzten Jahres in Betrieb genommenen Lagerstandorts im Dreiländereck Deutschland, Frankreich, Schweiz einher.
EBIT. Das EBIT verbesserte sich im Berichtszeitraum um 8,5 Mio. € von -5,4 Mio. € auf 3,1 Mio. €. Im dritten Quartal erzielte die Gesellschaft ein EBIT in Höhe von 0,3 Mio. € (Q3 2020: 0,7 Mio. €).
Konzernergebnis. Das Periodenergebnis für die ersten neun Monate ist mit 0,8 Mio. € um 6,6 Mio. € höher ausgefallen als in 9M 2020 (-5,8 Mio. €).
Working Capital Management. Größte Position im kurzfristig gebunden Vermögen sind die Vorräte. Zum Bilanzstichtag 30.09.2020 beliefen sich die Vorräte auf 91,9 Mio. €, ein Anstieg im Stichtagsvergleich um 15,9 Mio. € (30.09.2020: 75,9 Mio. €). Vor dem Hintergrund der aktuellen Markt- und Seefrachtsituation hat die Gesellschaft die Winterbevorratung in diesem Jahr um einige Wochen vorgezogen, um zum Saisonhochpunkt uneingeschränkt lieferfähig zu sein. Die mit Blick auf die Rohstoffmärkte ansteigenden Einkaufspreise führen zudem zu einem Anstieg des Vorratsvermögens im Stichtagsvergleich. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen fielen im Stichtagsvergleich um 27,9 Mio. € höher aus (30.09.2021: 111,5 Mio. €, 30.09.2020: 83,7 Mio. €). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 22,8 Mio. € (30.09.2020: 21,2 Mio. €).
Eigenkapital. Das Eigenkapital belief sich zum Bilanzstichtag auf 32,1 Mio. € (31.12.2020: 14,8 Mio. €, 30.09.2020: 2,3 Mio. €). Mittels der im Juni dieses Jahres erfolgreich platzierten Kapitalerhöhungen konnte das Eigenkapital der Gesellschaft gestärkt werden. Die Eigenkapitalquote der Gesellschaft betrug zum Bilanzstichtag 12,3 % (31.12.2020: 7,4 %, 30.09.2020: 1,1 %)
Finanzschulden. Die Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten betrugen zum Bilanzstichtag 48,3 Mio. €, ein Rückgang um 14,4 Mio. € im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum (30.09.2020: 62,7 Mio. €).
Liquidität. Die Gesellschaft verfügte am 30.09.2021 über flüssige Mittel in Höhe von 9,0 Mio. € (31.12.2020: 5,6 Mio. €, 30.09.2020: 6,1 Mio. €). Die Netto-Liquidität (Liquidität abzüglich kurzfristiger Finanzschulden) belief sich zum Stichtag 30.09.2021 auf -39,3 Mio. € (31.12.2020: -38,9 Mio. €, 30.09.2020: -56,6 Mio. €).
Ausblick. Vor dem Hintergrund eines starken Auftragseingangs seit Anfang Oktober geht das Management sicher davon aus, im laufenden Jahr einen Konzernumsatz in einer Spanne von 550 Mio. € und 590 Mio. € zu erzielen. Für das EBITDA im Gesamtjahr wird die Spanne von 16 Mio. € bis 20 Mio. € erneut bestätigt.
Über Delticom:
Mit der Marke ReifenDirekt ist die Delticom AG das führende Unternehmen in Europa für die Onlinedistribution von Reifen und Kompletträdern.
Das Produktportfolio für Privat- und Geschäftskunden umfasst ein beispiellos großes Sortiment aus mehr als 600 Marken und rund 18.000 Reifenmodelle für Pkw und Motorräder. Kompletträder und Felgen kom-plettieren das Produktangebot. In 73 Ländern betreibt die Gesellschaft 351 Onlineshops sowie Onlinever-triebsplattformen und betreut darüber mehr als 16 Millionen Kunden.
Zum Service gehört, dass die bestellten Produkte auf Wunsch des Kunden zur Montage zu einem der weltweit rund 37.000 Servicepartner von Delticom geschickt werden können.
Das Unternehmen mit Sitz in Hannover, Deutschland, ist vornehmlich in Europa und den USA tätig und besitzt umfassendes Know-how beim Aufbau und Betrieb von Onlineshops, in der Internet-Kundenakquise, in der Internetvermarktung sowie beim Aufbau von Partnernetzwerken.
Seit der Gründung 1999 hat Delticom eine umfassende Expertise bei der Gestaltung effizienter und systemseitig voll integrierter Bestell- und Logistikprozesse aufgebaut. Eigene Läger gehören zu den wesentlichen Assets der Gesellschaft.
Im Geschäftsjahr 2020 hat die Delticom AG einen Umsatz von rund 541 Millionen Euro generiert. Zum Ende des letzten Jahres waren 177 Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt.
Die Aktien der Delticom AG sind seit Oktober 2006 im Prime Standard der Deutschen Börse gelistet (ISIN DE0005146807).
Im Internet unter: www.delti.com
Kontakt:
Delticom AG
Investor Relations
Melanie Becker
Brühlstraße 11
30169 Hannover
Tel.: +49 (0)511-93634-8903
Fax: +49 (0)511-8798-9138
E-Mail: melanie.becker@delti.com
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