Gutes Geschäftsjahr 2008 – verhaltene Zuversicht trotz Krise Das hohe Umschlagswachstum der Bremischen Häfen in diesem Jahr führt BLG-Chef Detthold Aden vor allem auf die Gemeinschaftsterminals mit führenden Containerreedern in Bremerhaven zurück. Bremerhaven ist in diesem Jahr der einzige Containerhafen an der Nordsee mit zweistelligem Wachstum. Aden: „Zurzeit können wir allerdings nicht sehr optimistisch nach vorne schauen. Das Wachstum wird sich 2009 nicht wiederholen.“ So gehe das Bremer Institut für Seeverkehr und Logistik für das kommende Jahr mit einem weltweiten Containerwachstum zwischen drei und vier Prozent aus. Wenn das in Bremerhaven erreicht werde, dann vor allem durch die Gemeinschaftsterminals. Durststrecke in der Automobillogistik Auf dem Autoterminal rechnet die BLG 2009 nicht mit Wachstum. Schon seit August ist der Fahrzeugumschlag rückläufig, so dass der Rekord von 2007 mit über zwei Millionen Fahrzeugen nicht ganz erreicht werden kann. Zurzeit reagieren die großen Autohersteller mit langen Produktionspausen um die Jahreswende. „Das erste Quartal wird für uns eine Durststrecke mit einem Umschlagsrückgang von bis zu 25 Prozent“, so Detthold Aden. Ab dem zweiten Quartal rechnet die BLG aber mit einer allmählichen Normalisierung der Automärkte. Die Krise zeigt sich auch in der Autoteilelogistik in Bremen mit einem rückläufigen Volumen. Die BLG geht gegenwärtig davon aus, dass die flexiblen Arbeitszeitsysteme ausreichen, um die Wachstumsdelle abzufedern. Entlassungen sind nicht geplant. 2008 nochmals Spitzenergebnis aber 2009 Abschwächung Für das Geschäftsjahr 2008 gibt es Aden zufolge keinen Anlass zur Klage. „Wir werden unseren geplanten Umsatz von 970 Millionen Euro und ein Vorsteuerergebnis von 84 Millionen Euro erreichen. Das ist nach 10 Jahren Wachstum abermals ein Spitzenergebnis.“ 2009 werde sich das allerdings nicht wieder erreichen lassen. Aden rechnet mit einem Ergebnispotenzial von gut 60 Millionen Euro. In den letzten Jahren wurden die Häfen mit üppigen Wachstumsraten verwöhnt. Der Containerverkehr wuchs weltweit durchschnittlich um acht Prozent. Daran wird nach Einschätzung von Aden eine vorübergehende Wachstumsdelle grundsätzlich nichts ändern. „Wir gehen davon aus, dass sich die Märkte im Laufe des Jahres 2009 erholen und 2010 wieder zum normalen Wachstum zurückkehren. Die Globalisierung macht nicht Halt, weil die Finanzmärkte und einige Branchen schwächeln“, so der BLG-Chef. Investitionen in Verkehrsinfrastruktur vorziehen Deshalb müssten die geplanten Investitionen in den Infrastrukturausbau der Häfen und der Hinterlandanbindungen unbedingt durchgeführt werden. Der ZDS (Zentralverband der Deutschen Seehäfen) plädiert sogar für ein Vorziehen der Maßnahmen. Das würde den Rückstand beim Ausbau der Hinterlandverbindungen verringern und gleichzeitig die Binnenkonjunktur beflügeln. Krisenstimmung ist bei Detthold Aden nicht zu spüren: „Wir werden die Wachstumspause nutzen, um die Qualität und Produktivität unserer Leistungsprozesse weiter zu optimieren. Die BLG ist in ihrer Struktur gut aufgestellt und nicht mehr so anfällig wie früher, als sie nur im Hafenumschlag in Bremen und Bremerhaven tätig war. Wir rechnen damit, dass wir zu den Unternehmen gehören, die gestärkt aus der Krise hervorgehen.“ |