Aktionäre profitieren vom guten Geschäftsjahr 2011
Die BLG ist 135 Jahre alt. „Wenn man es geschafft hat, die Erfahrung und Leistung von 135 Jahren zu einem erfolgreichen Zukunftskonzept weiterzuentwickeln, dann ist man auf dem richtigen Weg“, so BLG-Chef Detthold Aden auf der Hauptversammlung am 31. Mai in Bremen.
Die heutige BLG LOGISTICS GROUP AG & Co. KG als weltweit agierender Logistikdienstleister ist hervorgegangen aus der Bremer Lagerhaus-Gesellschaft, Aktiengesellschaft von 1877, die früher auf den Hafenumschlag in Bremen und Bremerhaven beschränkt war. Die Aktiengesellschaft ist Komplementär und Geschäftsführungsgesellschaft des Konzerns BLG LOGISTICS GROUP AG & Co. KG. In den operativen Geschäftsbereichen Automobil-, Kontrakt- und Containerlogistik bietet die Unternehmensgruppe einschließlich ihrer Beteiligungen an rund 100 Standorten weltweit über 16.000 Arbeitsplätze.
In der AG wurde 2011 ein Jahresüberschuss von rund 2,2 Millionen Euro erzielt. Dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat, den zur Verfügung stehenden Bilanzgewinn von 1.536.000 Euro zur Ausschüttung einer Dividende von 40 Cent je Stückaktie zu verwenden. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 69 Prozent. Bezogen auf den Jahresschlusskurs ergibt sich für das Geschäftsjahr 2011 eine Dividendenrendite von fünf Prozent.
Aden erläuterte auf der Hauptversammlung zudem den Konzernabschuss der gesamten Unternehmensgruppe. Der Leistungsschwerpunkt liegt in Europa, aber die BLG folgt ihren Kunden und den Marktentwicklungen zunehmend auch nach Übersee. Aden: „2011 haben wir erstmals einen Konzernumsatz von über einer Milliarde Euro erreicht. Das waren 12,4 Prozent mehr als 2010. Unser Vorsteuerergebnis stieg dabei um 42,2 Prozent auf 48,5 Millionen Euro. Dabei lagen alle drei operativen Geschäftsbereiche über dem Niveau des Vorjahres.“ Spitzenreiter bei den Umsätzen war 2011 der Geschäftsbereich Automobillogistik mit 382 Millionen Euro, gefolgt vom Geschäftsbereich Containerlogistik mit 328 Millionen Euro und dem Geschäftsbereich Kontraktlogistik mit 304 Millionen Euro. Die Investitionen in langfristige immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen lagen 2011 bei 66,4 Millionen Euro und waren damit nahezu doppelt so hoch wie im Vorjahr. Das Eigenkapital stieg um 6,9 Prozent auf 353,2 Millionen Euro. Damit erhöhte sich die Eigenkapitalquote auf 34,3 Prozent. 2011 konnte die Nettoverschuldung des Konzerns auf 340,6 Millionen Euro zurückgeführt werden. Der Geschäftsbereich Automobillogistik bietet mit Seehafen- und Inlandterminals, intermodalen Transporten und technischen Dienstleistungen umfassende Logistikleistungen für Fertigfahrzeuge. Ein derartiges Netzwerk für Fertigfahrzeug-Logistik bietet kein anderer europäischer Automobillogistiker. Dazu gehören Umschlag, Lagerung, Technikzentren, speditionelle Leistungen sowie Transporte per Schiene, Straße und Wasser. Damit ist die Logistikkette von den Fahrzeugherstellern bis zu den Händlern komplett. In diesem Geschäftsbereich Automobillogistik wurden 2011 insgesamt 6,5 Millionen Fahrzeuge umgeschlagen, auf Straße, Schiene und Wasser transportiert oder in Technikzentren bearbeitet. Das waren rund 20 Prozent mehr als 2010. Damit wurde die Position als europäischer Marktführer gefestigt.
Der Geschäftsbereich Kontraktlogistik bietet komplexe Leistungspakete in den Geschäftsfeldern Autoteile-, Industrie- und Handelslogistik sowie in der Seehafenlogistik. Besonders erfolgreich ist gegenwärtig die Autoteilelogistik. So konnten etliche Neugeschäfte gewonnen werden. Von BMW kam kürzlich der Zuschlag für ein umfangreiches Geschäft am Standort Wackersdorf. Über Bremen versorgt die BLG seit 2011 die überseeischen Montagelinien von Volkswagen mit Fahrzeugteilen und Komponenten, wie seit langem schon für Mercedes. Im thüringischen Brotterode wurde die Werkslogistik des Automobilzulieferers Automotive Lighting übernommen. Ein Neugeschäft von Volkswagen in Brasilien kam hinzu. Dabei geht es um den weltweiten Export von Fahrzeugteilen. Zudem wurde das Logistikvolumen in den USA durch neue Aufträge von Mercedes verdoppelt. Ein neues Geschäftsfeld für die BLG ist die Logistik für die Offshore-Windenergie. Die kommenden Jahre werden im Zeichen eines Bau-Booms stehen. 29 Windparks in der deutschen Nordsee sind bereits genehmigt. 40 weitere sind in der Planung. Die BLG hat einen Teil des Autoterminals in Bremerhaven für superschwere Gründungsstrukturen der Offshore-Anlagen ausgebaut. So genannte Tripods werden mit dem neuen Spezial-Ponton OFFSHORE BHV I vom Hersteller im Fischereihafen zum Autoterminal gefahren und dort bis zur Verladung auf die Errichterschiffe gelagert. Im Geschäftsbereich Containerlogistik, der durch das Gemeinschaftsunternehmen EUROGATE entwickelt wird, werden teils mit Partnern zehn Containerterminals in Europa und Nordafrika betrieben. Außer dem Betrieb von Containerterminals gehören Lagerung und Distribution, intermodale Transporte, Containerdepots und Reparatureinrichtungen sowie technische Leistungen zum Portfolio. Zudem ist EUROGATE an Binnenterminals und Eisenbahnunternehmen beteiligt. 2011 stieg der Containerumschlag um 5,2 Prozent auf 13,3 Millionen TEU. Damit ist EUROGATE weiterhin der führende Terminalbetreiber in Europa. An den deutschen Terminals in Bremerhaven und Hamburg wurden 2011 insgesamt acht Millionen TEU umgeschlagen. Das waren 13,8 Prozent mehr als 2010. Spitzenreiter war Bremerhaven mit einem Wachstum um 21,1 Prozent auf 5,9 Millionen TEU.
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