Neue Kaiserschleuse stärkt Bremerhaven Dreieinhalb Jahre nach dem ersten Rammschlag feiern die bremischen Häfen die Fertigstellung eines maritimen Zukunftsprojekts: Bei einem Festakt mit 900 geladenen Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft wurde die neue Kaiserschleuse am 29. April eingeweiht. Das Bauwerk ist 305 Meter lang und hat eine Durchfahrtsbreite von 55 Metern. Damit ist sie auch für die größten Autoschiffe in Gegenwart und Zukunft gerüstet. Für Planungs- und Baukosten wurden 233 Millionen Euro veranschlagt. Etwa 100 Jahre lang hatte die 1897 gebaute Kaiserschleuse ihre Aufgaben zuverlässig erfüllt. Am Ende war sie zu klein und zu schmal für die immer größeren und breiteren Autotransporter. Während die vor rund 80 Jahren fertiggestellte Nordschleuse die Anforderungen der Reedereien bis heute erfüllt, konnte die alte Kaiserschleuse nur von bis zu 185 Meter langen und bis zu 25 Meter breiten Schiffen passiert werden. Mit einem Masterplan Automobile ermittelte die Hafengesellschaft bremenports vor einigen Jahren dringenden Bedarf für eine neue, deutlich größere Kaiserschleuse. Diese Untersuchung, die auf intensiven Gesprächen mit Reedern, Autoherstellern, Logistikern und Umschlagunternehmen beruhte, bildete eine Grundlage für den Senatsbeschluss zum Neubau der Schleuse. Bremerhaven verfügt nun wieder über zwei leistungsfähige Hafenzufahrten. Als erster Auto-Carrier lief die 230 Meter lange FIDELIO der Reederei Wallenius Wilhelmsen in die neue Schleuse ein. Im Vorfeld der Einweihung unterzeichneten BLG und Mercedes einen neuen Vertrag. Die Daimler AG wird auch künftig die Übersee-Exporte über den Autoterminal Bremerhaven steuern.Dr. Holger Scherr, Leiter der weltweiten Transportlogistik bei Daimler, und BLG-Vorstand Manfred Kuhr einen neuen Dreijahresvertrag. Darunter fallen auch die Importe der Mercedes Fahrzeuge aus der amerikanischen Produktion in Vance/Alabama, die in Bremerhaven empfangen, technisch bearbeitet und zu den Händlern beziehungsweise an die Daimler-Niederlassungen verteilt werden. Die Logistiker von Mercedes und BMW hatten seinerzeit in Gesprächen mit der BLG und dem Bremer Hafensenator für den Ausbau der Kaiserschleuse plädiert, um schnelle Schiffsabfertigungen und Prozesssicherheit zu garantieren. Daimler und BLG sind darauf vorbereitet, künftig auch weiter steigende Umschlagsmengen über Bremerhaven zu lenken. |