Gigaset AG gewinnt Marktanteile in schwierigem Umfeld
und setzt neue Strategie konsequent um
- Konzernumsatz aus fortzuführendem Geschäft bei über EUR 90,4 Mio.
- EBITDA aufgrund einmaliger Rückstellungen für Restrukturierung und Sondereffekten bei EUR -11,0 Mio.
- Ausbau der Marktanteile im Kerngeschäft in Europa um drei Prozent nach Einheiten, um zwei Prozent nach Umsatz
- Erlass der letzten Kaufpreisrate durch Siemens in Höhe von EUR 9,9 Mio. für die Erfüllung über zwei Jahre hinweg vertraglich festgelegter Anforderungen
- Erste Phase der konkreten Neuausrichtung abgeschlossen, Erschließung neuer Wachstumsfelder weiter vorangetrieben
- CEO Charles Fränkl: 'Trotz der anhaltenden konjunkturellen Unsicherheiten bauen wir Marktanteile in Europa konsequent aus. Wir passen unsere Unternehmens- und Kostenstrukturen an. Damit haben wir weitere Grundlagen für profitables Wachstum geschaffen und treiben unsere Strategie 'Gigaset 2015' zügig voran.'
München, 9. November 2012. Die Gigaset AG, ein international agierendes Unternehmen im Bereich der Kommunikationstechnologie und Europas Marktführer bei DECT-Telefonen, hat im traditionell schwächeren dritten Quartal trotz eines weiterhin schwierigen Umfelds ihre Marktanteile in Europa ausgebaut und weitere Grundlagen für profitables Wachstum geschaffen.
Der Konzernumsatz des fortzuführenden Geschäfts lag im dritten Quartal bei EUR 90,4 Mio. (Q3/2011: EUR 105,7 Mio.). Das EBITDA im fortzuführenden Geschäft betrug rund EUR -11,0 Mio. (Q3/2011: EUR 14,7 Mio.). Der Rückgang des operativen Ergebnisses ist vor allem auf Einmal-Aufwendungen in Höhe von EUR 19,2 Mio. im Zuge der angestoßenen Restrukturierung zurückzuführen.
'Die anhaltende Unsicherheit aufgrund der Finanz-, Wirtschafts- und Staatsschuldenkrise und das sich dadurch eintrübende Konsumklima machten sich im dritten Quartal ebenso bemerkbar wie Wechselkursentwicklungen. Darüber hinaus hat das Unternehmen etwa EUR 3,0 Mio. in den Aufbau neuer Wachstumsfelder investiert', so Gigaset CFO Dr. Alexander Blum. Positiv wirkte sich der Erlass der letzten Kaufpreisrate von EUR 9,9 Mio. durch die Siemens AG auf das EBITDA aus. Der Nachlass war im September 2012 möglich geworden, nachdem die Gigaset AG über zwei Jahre hinweg Anforderungen der Siemens AG erfüllt hatte. Die Auflagen zielten darauf ab, der Gigaset nach dem Verkauf durch die Siemens AG einen erfolgreichen Übergang in die Eigenständigkeit zu ermöglichen.
Im EBITDA enthalten sind somit die einmalige Rückstellung für die notwendige Restrukturierung als auch Aufwendungen für den Aufbau der neuen Geschäftsfelder. Ohne diese Sachverhalte hätte der Konzern auch nach Abzug des Ratenerlasses durch die Siemens AG ein positives EBITDA ausweisen können. Aufgrund der genannten Sondereffekte erwirtschaftete die Gigaset AG im dritten Quartal im fortzuführenden Geschäft einen Konzernfehlbetrag von rund EUR -15,0 Mio. (Q3/2011: Konzernjahresüberschuss EUR 7,5 Mio.) und ein Ergebnis je Stammaktie (verwässert) von EUR -0,30 (Q3/2011: EUR 0,15). Der Free Cashflow wies im fortgeführten Geschäft in Q3 aufgrund der saisonalen Effekte EUR -8,1 Mio. (Q3/2011: EUR 2,5 Mio.) auf. Der Cash-Bestand des Unternehmens belief sich zum 30. September 2012 auf EUR 32,3 Mio. (31.12.2011: EUR 62,3 Mio.), die Summe der Finanzverbindlichkeiten auf EUR 12,8 Mio. (31.12.2011: EUR 6,1 Mio.).
Ausbau der Marktanteile
Das dritte Quartal 2012 spiegelte eine nach wie vor zurückhaltende Konsumneigung der Verbraucher, bedingt durch die aktuellen ökonomischen Rahmenbedingungen in zahlreichen europäischen Ländern, wider. Der Gesamtmarkt für Schnurlostelefone in Europa ging in den Monaten Juli und August, gemessen an den Umsätzen, um knapp 11 Prozent in den von Gigaset beobachteten Märkten zurück. Mit Ausnahme des polnischen Marktes liegen die Absätze der weiteren elf Länder in den Monaten Juli und August allesamt unter Vorjahresniveau. In diesem schwierigen Marktumfeld konnte die Gigaset AG ihre Marktanteile im Kerngeschäft um drei Prozent (nach Einheiten) und um zwei Prozent (nach Umsatz) in Europa ausbauen.
Erste Phase der Neuausrichtung abgeschlossen
Anfang Oktober hatte sich die Gigaset AG mit den Arbeitnehmervertretern schneller als geplant auf einen sozialverträglichen Personalabbau geeinigt und damit die erste Phase ihrer Neuausrichtung abgeschlossen. Das gesamte Kosten- und Effizienzprogramm beinhaltet zudem Kürzungen bei den Sach- und Dienstleistungskosten. Durch das Programm werden jährliche Einsparungen in Höhe von EUR 30 Mio. erwartet. Die volle Wirkung entfaltet sich ab dem Jahr 2014.
Zudem arbeitet das Unternehmen an der Einrichtung eines neuen Produkt- und Innovationszentrums in Düsseldorf, das zu erheblichen Effizienzsteigerungen durch die optimierte geografische Aufstellung der drei Geschäftsbereiche Consumer Products, Business Customers und Home Networks führen soll.
'Trotz der anhaltenden konjunkturellen Unsicherheiten bauen wir Marktanteile in Europa konsequent aus. Wir passen unsere Unternehmens- und Kostenstrukturen an. Damit haben wir weitere Grundlagen für profitables Wachstum geschaffen und treiben unsere Strategie 'Gigaset 2015' zügig voran.', sagte Gigaset-CEO Charles Fränkl. Die Strategie 'Gigaset 2015' soll das Unternehmen auf den Wachstumspfad zurückführen.
Geschäftsbereiche erzielen erste Erfolge bei der Umsetzung der neuen Strategie
Ein zentraler Bestandteil der Strategie ist die verstärkte Verwendung des Betriebssystems Android. Auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) Anfang September in Berlin stellte Gigaset bereits zwei Android-basierte Prototypen vor: das Schnurlostelefon SL 930 und das tablet-artige Business-Telefon Maxwell, das über eine innovative Video-Konferenzfunktion und ein großzügiges 10.1' Multi-Touch-Display verfügt. Beide Produkte sollen im Laufe des Jahres 2013 auf den Markt gebracht werden. Darüber hinaus führte Gigaset erfolgreich das Hybrid-Festnetztelefon S820 ein, das ein Touch-Display mit einer klassischen Tastatur in einem Gerät vereint.
Als europäischer Marktführer im Bereich der Schnurlostelefonie wurde die Gigaset Communications GmbH aus Bocholt beim diesjährigen Wettbewerb 'Excellence in Production' 2012 in der Kategorie 'Bester Interner Werkzeugbau unter 50 Mitarbeitern' ausgezeichnet. Dies unterstreicht die hohe Qualität der Gigaset-Produkte.
Ferner befindet sich das neue Produkt- und Innovationszentrum in Düsseldorf im Aufbau.
Consumer Products
Im Kerngeschäft Schnurlostelefone konnte Gigaset in Europa insgesamt seine Marktanteile sowohl bei den abgesetzten Einheiten als auch beim Umsatz im Vergleich zum Vorjahr leicht ausbauen. Einen positiven Trend zeigt Gigaset vor allem in den wichtigen Märkten Österreich, Großbritannien, Deutschland, Spanien, Russland und Polen.2
In China wurden die Produkte S810 und A510 im WDCT-Standard eingeführt, die die Marktposition von Gigaset im Premium Segment weiter stärken.
Das Unternehmen hat in mehreren Ländern erfolgreich neue strategische Vertriebspartner unter Vertrag genommen. So wurden in der Region Südamerika zwei große Telekommunikationsanbieter als Kunden gewonnen und auch in Osteuropa wurde ein marktführender Partner akquiriert. In Spanien wurde Gigaset in das Sortiment zweier großer Handelsketten aufgenommen und hat damit den im letzten Jahr begonnenen Umbau der Landesgesellschaft erfolgreich umgesetzt.
Das Unternehmen hat im Kernmarkt Deutschland ein neues Vertriebskonzept in der Sparte Fachhandel eingeführt. Das neue Konzept autorisiert Fachhändler im zweistufigen Vertrieb, um diesen angesichts des veränderten Kaufverhaltens der Konsumenten die Mehrwertvermarktung im Sinne der Marke Gigaset zu ermöglichen. Internetkanäle werden künftig wie Großhandelsketten vom Unternehmen direkt beliefert. Um das Weihnachtsgeschäft im wichtigen Privatkundenmarkt weiter zu stärken, hat Gigaset eine TV-Werbekampagne gestartet.
Business Customers
Die Vertriebsmannschaft in der Firmenkundensparte Business Customers wurde in wesentlichen Märkten Europas weiter verstärkt: in Deutschland, Niederlande, Großbritannien, Dänemark, Schweden und Norwegen. Im Rahmen der offensiven Vertriebspartnerakquisition und -qualifizierung konnte die Zahl der Vertriebspartner signifikant erhöht werden.
Schließlich ermöglicht die Einführung eines neuen Software-Releases für Tischtelefone die verbesserte Integration von Systemtelefonfunktionen zusammen mit den PBX-Systemen T300/T500.
Home Networks
Zur Vorbereitung des Marktstarts des auf der IFA gezeigten Prototyps Gigaset elements führt das Unternehmen intensive Gespräche mit potenziellen Partnern und neuen Vertriebskanälen. Zudem wurden weitere Studien mit Fokus-Gruppen durchgeführt, um weitere Anwendungsfälle für die für Mitte 2013 angekündigte Smart Home-Lösung zu identifizieren.
Ausblick
Die Gigaset AG rechnet im laufenden Geschäftsjahr mit einem geringfügig negativen EBITDA. Um den Einmaleffekt der Restrukturierungskosten bereinigt, erwartet das Unternehmen ein positives EBITDA, das jedoch wie bereits angekündigt deutlich unter dem des Vorjahres liegen wird.
Darüber hinaus rechnet Gigaset mit einem Umsatzrückgang im einstelligen Prozentbereich und einem negativen Free Cashflow im niedrigen, zweistelligen Millionenbereich. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, im Jahr 2015 dank der verbesserten Aufstellung und der neuen Geschäftsfelder einen Umsatz von EUR 500 bis 560 Mio. und eine EBITDA Marge von etwa zehn bis 13 Prozent zu erreichen.
Die Gigaset AG, München, ist ein international agierendes Unternehmen im Bereich der Kommunikationstechnologie. Die Gesellschaft ist Europas Marktführer bei DECT-Telefonen. Weltweit rangiert der Premiumanbieter mit derzeit etwa 1.700 Mitarbeitern und einer Marktpräsenz in mehr als 70 Ländern an zweiter Stelle.
Die Gigaset AG ist im Prime Standard der Deutschen Börse notiert und unterliegt damit den höchsten Transparenzanforderungen. Die Aktien werden an der Frankfurter Wertpapierbörse unter dem Symbol GGS (ISIN: DE0005156004) gehandelt.
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