Aareal Bank Gruppe schließt Geschäftsjahr 2009 mit solidem Ergebnis ab
Wiesbaden, 23. Februar 2010 - Die Aareal Bank Gruppe hat das Geschäftsjahr 2009 mit einem angesichts des schwierigen Marktumfelds soliden Ergebnis abgeschlossen. Das Betriebsergebnis des Konzerns lag nach vorläufigen, nicht testierten Zahlen bei 86 Mio. €, nach 110 Mio. € im Jahr zuvor. Auf das vierte Quartal 2009 entfiel dabei ein Betriebsergebnis in Höhe von 23 Mio. €, was im Vergleich zum Schlussquartal des Jahres 2008 einer Steigerung um 13 Mio. € entspricht. Die Vergleichszahlen für das Gesamtjahr 2008 und das vierte Quartal 2008 weichen ebenso wie die Zahlen der ersten drei Quartale des Jahres 2009 leicht von den bislang publizierten Werten ab. Grund dafür ist der erfolgreiche Abschluss eines mehrjährigen Projekts bei der Aareal Bank AG im Rahmen der IFRS-Rechnungslegung. Mit der Umstellung waren aus Ergebnissicht geringfügige Anpassungen in den Vorperioden verbunden. In Anbetracht des soliden Abschneidens im bisherigen Verlauf der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise und der guten Kapitalausstattung plant die Aareal Bank, bereits bis Jahresanfang 2011 mit der Rückführung der Stillen Einlage des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) zu beginnen. Über die Höhe der ersten Rückzahlungstranche wird zu gegebener Zeit entschieden. Für die Finanzierung der Rückzahlung stehen der Aareal Bank eine Reihe von Optionen zur Verfügung. Eine Entscheidung darüber wurde noch nicht getroffen. Allerdings eröffnet die hohe Kernkapitalquote von 11.0 % nach KSA, gemessen an der mittelfristig angestrebten Quote von 10 %, entsprechende Spielräume. Die Aareal Bank geht ferner davon aus, dass sie angesichts ihrer soliden Refinanzierungssituation im laufenden Jahr keinen Gebrauch von dem verbliebenen Garantierahmen des SoFFin für unbesicherte Emissionen in Höhe von 2 Mrd. € machen wird. Der Vorstandsvorsitzende Dr. Wolf Schumacher erklärte: „Wir sind bisher gut durch die Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise gekommen und haben uns auf der Basis unseres auf zwei Säulen ruhenden Geschäftsmodells auch im herausfordernden Geschäftsjahr 2009 gut behauptet. Unsere prognostizierten Ziele für das Geschäftsjahr 2009 haben wir erreicht. Zudem wird die Aareal Bank aufgrund des positiven Ergebnisses alle ihre nachrangigen Refinanzierungsinstrumente - darunter auch die Stille Einlage des SoFFin - für das Geschäftsjahr 2009 bedienen. Wir sehen aus heutiger Sicht gute Chancen, unser Betriebsergebnis in 2010 zu steigern, auch wenn das Marktumfeld nach wie vor mit Unsicherheiten behaftet ist. Die erwartete Geschäftsentwicklung für das laufende Jahr sollte uns - bei aller gebotenen Vorsicht mit Blick auf das weiterhin fragile Marktumfeld - die Möglichkeit dafür geben, unsere Wettbewerbssituation weiter zu verbessern.' Geschäftsjahr 2009: In schwierigem Marktumfeld auf Kurs Der Zinsüberschuss im Konzern für das abgelaufene Geschäftsjahr 2009 lag bei 459 Mio. € (Vorjahr: 495 Mio. €). Einem Anstieg der Margen aus dem Kreditgeschäft standen niedrige Renditen aus einer komfortablen Liquiditätsreserve gegenüber. Darüber hinaus wirkte sich das ungünstige Zinsumfeld auch negativ auf das Ergebnis im Einlagengeschäft mit der Wohnungswirtschaft aus. Der Vorjahreswert war geprägt von einem außerordentlich hohen Zinsüberschuss im vierten Quartal, bedingt durch ein damals günstiges Zinsumfeld. Die ausgewiesene Risikovorsorge beläuft sich, wie prognostiziert, auf 150 Mio. € (Vorjahr: 80 Mio. €). Die dem schwierigen Marktumfeld geschuldete und im Jahr 2008 zusätzlich gebildete Wertberichtigung von 34 Mio. € wurde im Geschäftsjahr nicht verbraucht, sondern um weitere 14 Mio. € auf nunmehr 48 Mio. € aufgestockt. Im Provisionsergebnis in Höhe von 133 Mio. € (Vorjahr: 149 Mio. €) schlagen sich unter anderem die laufenden Kosten für den durch den SoFFin gewährten Garantierahmen in Höhe von 17 Mio. € nieder. Das Handelsergebnis in Höhe von 44 Mio. € (Vorjahr: -31 Mio. €) resultiert im Wesentlichen aus der Bewertung von im Handelsbestand auszuweisenden Finanzinstrumenten. Hierbei handelt es sich insbesondere um Werterholungen bei bonitätsbezogenen Derivaten. Die Anfang 2009 im Sinne einer konservativen Risikopolitik durchgeführten Umschichtungen im Wertpapierportfolio haben maßgeblich zu dem Ergebnis aus Finanzanlagen in Höhe von -22 Mio. € (Vorjahr: -101 Mio. €) beigetragen. Danach waren im weiteren Jahresverlauf keine weiteren wesentlichen Belastungen im Finanzanlageergebnis zu verzeichnen. Der Verwaltungsaufwand (361 Mio. €) ist im Vergleich zum Vorjahr (364 Mio. €) nahezu stabil geblieben. Dies spiegelt die strikte Kostendisziplin im Konzern wider. Unter Berücksichtigung des sonstigen betrieblichen Ergebnisses in Höhe von -14 Mio. € (Vorjahr: 34 Mio. €) ergibt sich für das Geschäftsjahr 2009 ein Konzernbetriebsergebnis in Höhe von 86 Mio. € (Vorjahr: 110 Mio. €). Unter Berücksichtigung von Steuern in Höhe von 19 Mio. € und Ergebnisanteilen Fremder Dritter (18 Mio. €) beträgt der auf die Gesellschafter der Aareal Bank AG entfallende Jahresüberschuss 49 Mio. € (Vorjahr: ebenfalls 49 Mio. €). Nach Abzug der Netto-Verzinsung der SoFFin-Einlage (26 Mio. € unter Berücksichtigung der Steuereffekte) verbleibt ein Konzerngewinn in Höhe von 23 Mio. €. Zu dem angesichts des schwierigen Marktumfelds zufriedenstellenden Jahresergebnis der Aareal Bank Gruppe haben beide Segmente beigetragen. Im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen setzte die Aareal Bank ihre konservative und strikt qualitätsorientierte Geschäftspolitik fort und erzielte trotz der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise ein positives Ergebnis. Im Neugeschäft lag das Augenmerk vor allem auf Bestandskunden und auf der Prolongation bestehender Finanzierungsprojekte. Das Neugeschäftsvolumen einschließlich Prolongationen überstieg mit 3,8 Mrd. € den ursprünglich anvisierten Zielkorridor von 2 bis 3 Mrd. €. Der für das abgelaufene Geschäftsjahr ausgewiesene Zinsüberschuss des Segments beträgt 409 Mio. € (Vorjahr: 426 Mio. €). Einem Anstieg der Margen aus dem Kreditgeschäft standen niedrige Renditen aus einer komfortablen Liquiditätsreserve gegenüber. Die Aareal Bank hat im Rahmen ihrer konservativen Liquiditätssteuerung in dem von Unwägbarkeiten geprägten Marktumfeld einen Liquiditätspuffer aufgebaut. Aufgrund der extrem niedrigen kurzfristigen Zinssätze konnte dieser Puffer nur zu niedrigen Renditen angelegt werden, was den Zinsüberschuss negativ beeinflusste. Insgesamt ergibt sich für das Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen ein Betriebsergebnis in Höhe von 66 Mio. €. Es liegt damit auf dem Vorjahresniveau (66 Mio. €). Unter Berücksichtigung von Steueraufwendungen in Höhe von 12 Mio. € und des auf Fremdanteile entfallenden Ergebnisses von 16 Mio. € beträgt das Segmentergebnis 38 Mio. € (Vorjahr: 21 Mio. €). Das Segment Consulting/Dienstleistungen unterstrich auch unter den schwierigen Rahmenbedingungen des Jahres 2009 seine Bedeutung als zweite Säule der Aareal Bank Gruppe. Das Volumen der Einlagen der Wohnungswirtschaft blieb nahezu stabil und lag im Geschäftsjahr 2009 bei durchschnittlich 4,0 Mrd. €. Darin kommt das große Vertrauen zum Ausdruck, das die Kunden aus der institutionellen Wohnungswirtschaft in Deutschland der Aareal Bank als ihrem verlässlichen Bankpartner entgegen bringen. Dieses über Jahrzehnte gewachsene Vertrauensverhältnis zahlt sich gerade in einem unsicheren Marktumfeld aus. Die Umsatzerlöse lagen im Geschäftsjahr 2009 bei 209 Mio. € (Vorjahr: 229 Mio. €). Der Rückgang beruht im Wesentlichen auf dem für die Rentabilität des Einlagengeschäfts der Wohnungswirtschaft ungünstigen niedrigen Zinsniveau. Der Umsatz unseres Tochterkonzerns Aareon AG bewegte sich auf Basis einer erfolgreich fortgeführten Mehrproduktstrategie trotz der allgemeinen Konjunkturschwäche, die insbesondere im ersten Halbjahr zu einem geringeren Ausschreibungsvolumen im Markt führte, auf einem stabilen Niveau. Das von der Aareon im zweiten Quartal eingeführte neue Produkt Wodis Sigma stieß auf gute Resonanz im Markt. Per Saldo ergibt sich für das Segment Consulting/Dienstleistungen ein Betriebsergebnis in Höhe von 20 Mio. € (Vorjahr: 44 Mio. €). Ausschlaggebend für den Rückgang zum Vorjahr war zum einen das historisch niedrige Zinsumfeld, welches das Ergebnis im Einlagengeschäft spürbar belastete. Zum anderen schlugen sich hier einmalige Aufwendungen für Kapazitätsanpassungen bei der Aareon sowie für die Aufgabe von Randaktivitäten nieder. Unter Berücksichtigung dieser Einmaleffekte in Höhe von 6 Mio. € lag das Betriebsergebnis des Segments im Rahmen der kommunizierten Bandbreite von 25 bis 30 Mio. €. Nach Abzug von Steuern (7 Mio. €) und auf Fremde Dritte entfallender Ergebnisanteile (2 Mio. €) verbleibt ein Segmentergebnis in Höhe von 11 Mio. € (Vorjahr: 28 Mio. €). Solide Refinanzierungssituation und gute Kapitalausstattung Die Aareal Bank hat auch im abgelaufenen Jahr an ihrer vorausschauenden Refinanzierungspolitik festgehalten. Im Jahresverlauf konnten zahlreiche Emissionen bei einer breiten Investorenbasis sowohl öffentlich als auch privat erfolgreich platziert werden. Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 2009 Pfandbriefe in einem Gesamtvolumen von 2,3 Mrd. € begeben. Die Entspannung der Marktlage konnte ab Jahresmitte wieder verstärkt zur Platzierung unbesicherter Schuldverschreibungen und Schuldscheindarlehen genutzt werden. Im Gesamtjahr betrug das Emissionsvolumen 1,1 Mrd. €, zuzüglich der Emission einer vom SoFFin garantierten unbesicherten Anleihe in Höhe von 2 Mrd. €. Die Kernkapitalquote der Aareal Bank nach dem Kreditrisiko-Standardansatz (KSA) lag per 31. Dezember 2009 bei 11,0 % und damit auch im internationalen Branchenvergleich auf einem hohen Niveau. Die Kernkapitalquote liegt zudem deutlich über der vom Vorstand mittelfristig angestrebten Zielquote von 10 %. Die gute Kapitalausstattung gibt der Aareal Bank den notwendigen Spielraum, für ihre Bestandskunden auch weiterhin ein verlässlicher Finanzierungspartner zu sein und darüber hinaus künftig verstärkt Marktopportunitäten nutzen zu können. Erläuterungen zur vorläufigen Gewinn- und Verlustrechnung des vierten Quartals 2009 Auch im vierten Quartal 2009 hat die Aareal Bank Gruppe schwarze Zahlen geschrieben. Der Konzerngewinn nach Anteilen Dritter und nach Abzug der Netto-Verzinsung der SoFFin-Einlage lag bei 6 Mio. € (Vorjahresquartal 3 Mio. €). Nach den vorläufigen Zahlen betrug der Zinsüberschuss im Schlussquartal 2009 115 Mio. € (Vorjahresquartal: 140 Mio. €). Gegenüber dem dritten Quartal 2009 erhöhte er sich um 3 Mio. €. Die Risikovorsorge belief sich in diesem Zeitraum auf 35 Mio. € (Vorjahresquartal 20 Mio. €). Der Provisionsüberschuss betrug im vierten Quartal 39 Mio. € (Vorjahresquartal: 48 Mio. €). Das Handelsergebnis lag im Schlussquartal 2009 bei 3 Mio. € im Vergleich zu Der Verwaltungsaufwand betrug im vierten Quartal bei 83 Mio. € (Vorjahresquartal: 90 Mio. €) und liegt damit auch im Vergleich zum dritten Quartal 2009 (92 Mio. €) auf einem niedrigeren Niveau. Per Saldo ergibt sich im vierten Quartal ein Betriebsergebnis von 23 Mio. € (Vorjahresquartal: 10 Mio. €). Nach Abzug der Ertragsteuern in Höhe von Ausblick: Steigender Zinsüberschuss für 2010 erwartet, Risikovorsorge weiterhin auf beherrschbarem Niveau Für das laufende Geschäftsjahr geht die Aareal Bank Gruppe insgesamt von einer leichten Verbesserung der Geschäftsentwicklung aus - obwohl das Umfeld für gewerbliche Immobilienfinanzierungen ebenso herausfordernd bleiben dürfte wie im Jahr 2009. Der Vorstand erwartet vor dem Hintergrund eines leicht bis moderat steigenden Zinsniveaus eine Erhöhung des Zinsüberschusses im Konzern auf 460 bis 480 Mio. €. Grund sind höhere Margen im Kreditgeschäft sowie geringere Belastungen aus der Liquiditätsreserve. Die Aareal Bank erwartet auch für das Geschäftsjahr 2010 eine Risikovorsorge auf beherrschbarem Niveau. Für die in der Gewinn- und Verlustrechnung auszuweisende Risikovorsorge wird eine Bandbreite von 117 bis 165 Mio. € prognostiziert, die insbesondere von der Ausnutzung der zusätzlichen Wertberichtigung in Höhe von 48 Mio. € abhängt. Wie im Vorjahr kann auch in 2010 eine zusätzliche Kreditrisikovorsorge für unerwartete Verluste nicht ausgeschlossen werden. Für den Provisionsüberschuss erwartet die Aareal Bank Gruppe gegenüber dem Vorjahr einen moderaten Anstieg. Obgleich die Aareal Bank keinen Eigenhandel im klassischen Sinne betreibt, ist das Handelsergebnis aufgrund marktbedingter Schwankungen der Bewertung von Absicherungsgeschäften im Rahmen der Refinanzierung des Kerngeschäfts sowie von im Handelsbestand auszuweisenden Finanzinstrumenten nicht prognostizierbar. Der Verwaltungsaufwand wird nach wie vor geprägt von einer strikten Kostendisziplin. Er sollte im Jahr 2010 etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Die Aareal Bank sieht aus heutiger Sicht gute Chancen für eine Steigerung des Betriebsergebnisses im Konzern im Gesamtjahr 2010, auch wenn das Marktumfeld nach wie vor mit Unsicherheiten behaftet ist. Das Neugeschäft im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen wird sich 2010 aus heutiger Sicht auf 4 bis 5 Mrd. € erhöhen. Die Aareal Bank wird sich dabei weiterhin auf den Finanzierungsbedarf ihrer Bestandskunden fokussieren. Mit dem erwarteten Anstieg wird der Anteil der Prolongationen am Neugeschäft sinken. Im Segment Consulting/Dienstleistungen geht der Vorstand für das laufende Jahr von einem für das Segmentergebnis weiterhin anspruchsvollen Zinsumfeld aus. Das Vorsteuerergebnis dürfte in 2010 leicht über dem Niveau des bereinigten Betriebsergebnisses des Vorjahres liegen. |