ExpressNote zur Viscom AG: Mit exzellentem Schlussspurt übertrifft Viscom alle Erwartungen


MIDAS Research / Schlagwort(e): Sonstiges

28.02.2011 / 11:15

ExpressNote zur Viscom AG: Mit exzellentem Schlussspurt übertrifft Viscom alle Erwartungen - Einmaleffekte treiben EPS 2010 auf Rekordniveau

Die Viscom AG (WKN: 784686/ Börsenkürzel Frankfurt, General Standard: V6C), europäischer Marktführer von automatischen Optischen Inspektionssystemen für die Elektronikindustrie, hat nach vorläufigen Zahlen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz in Höhe von etwa EUR 40 Mio. erzielt. Ein hervorragendes viertes Quartal trug dazu bei, dass nicht nur die im Jahr 2010 einmal nach oben korrigierte Management-Prognose deutlich übertroffen wurde sondern auch die bereits optimistischere MIDAS-Schätzung! Positive außerordentliche Einmaleffekte in Höhe von EUR 0,66/Aktie taten ein Übriges, um das EPS auf ein Allzeithoch von rund EUR 1,18 zu heben - weit mehr als von MIDAS Research und wohl auch dem Kapitalmarkt vorhergesehen.

Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet der Verkaufserfolg ein Jahreswachstum von rund 91%. Das traditionell starke Schlussquartal übertraf mit einem Erlösniveau von EUR 17,03 Mio. (ca. +134%) den Vorjahresquartalswert deutlich und blieb nur rund EUR 1,4 Mio. unter der Allzeitrekordmarke aus dem Schlussquartal 2007 zurück. Die Grundlage war eine ungebrochen erfreuliche Nachfrage aus der Hauptkundengruppe, den Elektronikproduzenten aus der Automobilzulieferbranche. Drei positive Quartale in Folge verdeutlichen, dass der Hannoveraner Prüfspezialist die Auswirkungen der allgemeinen Wirtschaftskrise endgültig verarbeitet und den Wachstumskurs beschleunigt hat.

Ähnlich positiv lautet die Einschätzung des MIDAS-Analysten zur jüngsten Orderlage und -entwicklung. Der Auftragseingang im Schlussquartal blieb mit EUR 15,5 Mio. so hoch wie im Vorquartal und übertraf den entsprechenden Wert des Vorjahres um 118%, so dass sich der Arbeitsvorrat im Gesamtjahr 2010 gegenüber dem Vorjahr (EUR 19,9 Mio.) deutlich auf EUR 48,2 Mio. erhöht hat. Trotz der besonders kräftigen Steigerung der Auslieferungen zum Jahresschluss beträgt der Auftragsbestand zum Jahresende 2010 EUR 13,5 Mio. (Vj. EUR 5,3 Mio.), also nur EUR 1,5 Mio. weniger als zum 30.09.2010.

Die daraus abgeleitete Book-to-bill-Ratio liegt mit etwa 139% auf erfreulich hohem Niveau und deutet nach Meinung des Fachanalysten Thomas Schießle auf weiteres Umsatzwachstum im laufenden Jahr hin. Folglich geht die MIDAS-Schätzung von einem fortgesetzten, wenn auch langsameren Erlöswachstum im Jahr 2011 aus, in dem ein Jahresumsatz von gut EUR 47 Mio. erreicht, ja überschritten werden könnte; denn die Expansionspläne der automobilnahen Elektronikhersteller stehen aus heutiger Sicht weiter auf 'grün'.
Die MIDAS-Schätzung für das EPS 2011 sieht gleichwohl einen Rückgang der ausgewiesenen Kennzahl vor, denn mit dem avisierten Umsatzzuwachs von rund EUR 7 Mio. dürften die positiven Einmaleffekte des Jahres 2010 in Höhe von rund EUR 5,9 Mio. wohl nicht vollständig operativ kompensierbar sein.

Nimmt man die adjustierte EPS-Kennzahlenreihe als Messlatte, die für 2010 nach MIDAS-Einschätzung ein adj. EPS von EUR 0,50 bis EUR 0,55 zeigt, könnte 2011 ein EPS (ohne Einmaleffekte)von deutlich über EUR 0,70/Aktie erreicht werden. Es gilt die Bilanzpressekonferenz am 30.3.2011 abzuwarten, um im Licht des kompletten Datensatzes sowie der Erwartungen und Maßnahmen des Managements die MIDAS-Schätzung dann zu konkretisieren.

Was auffällt, ist eine weiterhin hohe Konzentration auf die Hauptkundengruppe, die 2010 die volle Aufmerksamkeit des Vertriebs und der Produktionsabteilungen auf sich gezogen hat; während die Expansionssegmente(Optische Inspektionssysteme für Produzenten von Elektronikkomponenten für 'Consumer Products' und für Anwendungen in der Telekommunikationsbranche) ein wohl im Wesentlichen immer noch - und nach Meinung des MIDAS-Analysten durchaus verbesserungswürdiges - geringes Gewicht im Segmentaufriss haben.

Bis zum Jahresende war die Nachfragerholung in der Region Europa ausgesprochen lebhaft; auch Asien blieb expansiv, während in den USA die intensivierten Validierungsaktivitäten der VISCOM-Systeme bei der Kundschaft dort noch nicht zu einer kräftigen Orderausweitung geführt haben sollen. Relativierend gibt der Fachanalyst in diesem Zusammenhang gleichwohl zu bedenken, dass nicht selten Entscheidungen in den USA zu neuen Aufträgen in Asien führen.

Mit der Konzentration auf das Top-Produkt 'X7056RS' und durch die breitere Vermarktung der AOI-Inspektionssysteme 'S3088-III' konnten die angestrebten Skaleneffekte offensichtlich realisiert werden. Hochwertige Serienmaschinen prägen bis zum Jahresende das Umsatzbild. Neben der AOI/AXI-Prüffamilie 'X7056' sind dies insbesondere Systeme für die vollautomatische optische Inspektion (6056er Systeme). Durch eine bessere Teileverfügbarkeit und den Einsatz von Leiharbeitskräften konnte noch im November und Dezember 2010 die Auslieferung höherer Stückzahlen gegenüber der ursprünglichen Planung erreicht werden.

Das Nachsteuerergebnis belief sich 2010 nach Angaben in der Ad-hoc-Meldung vom 24.2.2011 auf EUR 10,5 Mio. (Vj. EUR -13,7 Mio.) und befindet sich somit sehr deutlich über der Management-Prognosespanne von EUR 4 bis 4,5 Mio. Hierin ist allerdings ein Sondereffekt aus aktiven latenten Steuern in Höhe von EUR 4,1 Mio. enthalten, der inklusive der Auflösung von 'slow-mover'-Wertberichtigungen in Höhe von EUR 1,8 Mio. den Zuwachs beim adjustierten Nachsteuerergebnis u.E. auf EUR 4,6 Mio. begrenzt. Zur Erinnerung: 2009 drückten EUR 5,7 Mio. Einmalaufwendungen das Ergebnis spürbar und senkten damit die künftige Gewinnschwelle auf einen Jahresumsatz von ca. EUR 30 Mio.
Das um die außerordentlichen Einflüsse adjustierte Ergebnis 2010 taxiert der MIDAS-Fachanalyst auf EUR 4,6 Mio., was einem EPS von EUR 0,52/Aktie entspräche, ein Wert mit dem MIDAS Research erst für 2011 gerechnet hatte!

Auf EBIT-Ebene stellt sich ein auszuweisendes operatives Ergebnis 2010 von EUR 7,1 Mio. (Vj. EUR -13,9 Mio.) ein, was einer Marge von über 17% entspricht. Hierin enthalten sind Sondereffekte wegen der Aktivierung von Entwicklungsleistungen in Höhe von EUR 1,1 Mio., die MIDAS Research als ordentlichen Aufwand klassifizierte, sowie die Reduzierung des Wertberichtigungsbedarfs für besagte 'slow mover' im Umfang von EUR 1,8 Mio.

Auch wenn das auszuweisende EPS nach Meinung des MIDAS-Analysten für 2011 nicht steigen dürfte; ein erneute Verbesserung der Gewinnqualität und die ungebrochene Expansion dürften für VISCOM-Aktionäre nicht von Nachteil sein, so die Erwartung des Experten - Bewertungsausweitung inbegriffen!



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