News Detail

Pressemitteilung vom 12.04.2006

Dieter Zetsche vor der Hauptversammlung: Verbesserung der Ertragslage erwartet

  • Aktionäre entscheiden über unveränderte Dividende von 1,50 Euro je Aktie
  • Neues Managementmodell soll Schlagkraft von DaimlerChrysler erhöhen
Berlin, 12. April 2006
DaimlerChrysler (Börsenkürzel DCX) erwartet für das laufende Geschäftsjahr eine verbesserte Ertragslage und will den Operating Profit in den Folgejahren kontinuierlich weiter steigern. Das erklärt der Vorstandsvorsitzende Dr. Dieter Zetsche laut Redetext am Mittwoch vor der Hauptversammlung in Berlin. „Wir haben uns dabei anspruchsvolle, aber realistische Ziele gesetzt, die wir in einem überschaubaren Zeitrahmen erreichen wollen.“ Ein detaillierterer Ergebnisausblick für das Gesamtjahr wird mit der Bekanntgabe der Ergebnisse zum ersten Quartal am 27.4.2006 vorgelegt werden.
 
Neues Managementmodell
Eine wesentliche Voraussetzung für eine weitere Ergebnisverbesserung ist das Neue Managementmodell, das der Vorstand Ende Januar beschlossen hat, erläutert Zetsche: „Mit ihm wollen wir die Schlagkraft von DaimlerChrysler insgesamt erhöhen und schneller, flexibler und effizienter werden.“ Ziel sei es unter anderem, die Verwaltungsfunktionen zu verschlanken und Doppelkapazitäten zwischen Konzern- und Geschäftsfeldebene abzubauen. Die Berichtswege und Entscheidungsprozesse würden damit schneller und schlanker. „Und unsere operativen Einheiten können sich ganz auf ihr eigentliches Kerngeschäft konzentrieren: Faszinierende Fahrzeuge zu entwickeln, zu bauen und zu verkaufen“, so Zetsche weiter.
 
Darüber hinaus sollen Prozesse und Methoden sowohl innerhalb als auch zwischen den Geschäftsfeldern harmonisiert und standardisiert werden. Die Vernetzung werde in Zukunft deutlich enger – vom Wissensaustausch über die Übernahme von Best Practices bis hin zum Austausch von Technologien und der gemeinsamen Entwicklung von Komponenten. Die Identität der Marken werde laut Zetsche nicht beeinflusst.
 
Durch die Umsetzung des Neuen Managementmodells werden auch rund 6.000 Stellen in den Verwaltungsbereichen weltweit entfallen. In Deutschland werden den leitenden Führungskräften Ausscheidensvereinbarungen sowie Frühpensionierungen angeboten. Bei den tariflichen Mitarbeitern werden alle Schritte auf Grundlage der Vereinbarung zur Zukunftssicherung 2012 geschehen, die im Juli 2004 abgeschlossen wurde. Zetsche betont dabei ausdrücklich, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das wichtigste Kapital des Unternehmens sind: „Wir wissen auch, dass hinter Zahlen Menschen und Schicksale stehen. Umso mehr sehen wir es als Verpflichtung, den notwendigen Stellenabbau fair zu gestalten.“ Langfristig trügen diese Maßnahmen zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes Deutschland bei.
 
„Mit dem Neuen Managementmodell wird es uns besser und schneller gelingen, die Potenziale, die DaimlerChrysler hat, zu heben und in faszinierende Produkte umzusetzen“, so Zetsche.
 
Zetsche ist zuversichtlich, in der Mercedes Car Group mit den bereits eingeleiteten Maßnahmen zur Steigerung von Produktivität und Effizienz, wie geplant im Jahr 2007 eine Umsatzrendite von 7% zu erwirtschaften. Die Trendwende beim Ergebnis wurde im zweiten Quartal 2005 erreicht. Der Personalabbau von 8.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Geschäftsfeld bis Ende September diesen Jahres liegt mit rund 7.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die bis jetzt freiwillige Ausscheidensvereinbarungen oder Frühpensionierungen in Anspruch genommen haben, im Plan.
 
Die Chrysler Group will bis 2007 bei Produktivität, Qualität und Kundenzufriedenheit „Schulter an Schulter mit den weltbesten Wettbewerbern liegen – und natürlich mit ihren Produkten faszinieren“, so Zetsche. Im laufenden Jahr werden 10 neue Produkte eingeführt, mehr als jemals zuvor in einem Kalenderjahr. Das Geschäftsfeld hat im vergangenen Jahr sowohl Effizienz und Produktivität als auch Flexibilität weiter erhöht.
 
Das Geschäftsfeld Nutzfahrzeuge hat im vergangenen Jahr das Effizienzsteigerungsprogramm „Global Excellence“ aufgelegt, mit dem Größe und Marktposition des Geschäftsfelds in Skaleneffekte umgesetzt und die Profitabilität deutlich verbessert werden soll. Im Januar 2006 wurde im Rahmen des Neuen Managementmodells eine neue Geschäftsverteilung beschlossen: Das Geschäftsfeld „Truck Group“ wird sich auf das Lkw-Geschäft fokussieren, das Transportergeschäft wird an den Leiter der Mercedes Car Group berichten, das Omnibusgeschäft an den Leiter der Truck Group. Ziel ist es, nicht nur beim Absatz die Nummer 1 zu sein, sondern dies auch bei der Profitabilität zu reflektieren.
 
Das Geschäftsfeld Financial Services will in diesem und in den kommenden Jahren im Kerngeschäft profitabel wachsen. Seit November letzten Jahres bietet Financial Services in China als erstes Finanzdienstleistungsunternehmen Finanzierungen für Pkw und Nfz sowie Versicherungen an und unterstützt damit die Erschließung dieses wichtigen Marktes durch das Fahrzeuggeschäft.
 
Auf Konzernebene setzt DaimlerChrysler die Konzentration auf das automobile Kerngeschäft fort: Wie Anfang April bereits kommuniziert, hat das Unternehmen entschieden, seinen 30%-Anteil an der European Aeronautic Defence and Space Company (EADS) auf 22,5% zu reduzieren. Dieter Zetsche: „Die EADS hat im vergangenen Jahr das 6. Mal in Folge ihre Finanzziele deutlich übertroffen. Unter anderem aufgrund der großen Nachfrage nach dem Super Airbus A 380 haben sich ihre Aufträge mehr als verdoppelt – eine hervorragende Basis für ein weiteres profitables Wachstum in den kommenden Jahren. Das wollen wir unterstützen und mit mindestens 15% ein wesentlicher Anteilseigner bleiben. Sollten wir uns letztlich zu einer solchen Reduzierung auf 15% entschließen, streben wir an, die Balance zwischen französischen und deutschen Anteilseignern weiterhin aufrecht zu erhalten.“ Zur Fokussierung auf das Kerngeschäft trägt auch der Verkauf von MTU Friedrichshafen im Jahr 2005 an den schwedischen Finanzinvestor EQT bei.
 
Vor rund 8.000 Aktionären geht der Vorstandsvorsitzende ausführlich auf das Ergebnis des Geschäftsjahres 2005 ein. Der Operating Profit betrug 5,2 Mrd. Euro. Ohne die Belastungen in Höhe von 1,1 Mrd. Euro, die aus der Neuausrichtung des Geschäftsmodells von smart entstanden sind, hat der Operating Profit über dem des Vorjahres (i. V. 5,8 Mrd. Euro ) gelegen. Der Konzernumsatz stieg um 5% auf rund 150 Mrd. Euro. Das Konzernergebnis lag mit 2,8 Mrd. Euro über dem des Vorjahres in Höhe von 2,5 Mrd. Euro.
 
Zetsche zeigt sich mit dem Ergebnisniveau des Vorjahres nicht zufrieden: DaimlerChrysler habe auf Konzernebene seine Kapitalkosten nicht verdient und sei noch deutlich von dem Ziel, einen Return on Net Assets (RoNA) von 10% zu erreichen, entfernt. „Unser Anspruch ist es, DaimlerChrysler wieder ganz nach vorne zu bringen“, stellt Zetsche klar.
 
Konstante Dividendenausschüttung
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung für das Jahr 2005 die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 1,50 Euro (i. V. 1,50 Euro ) je Aktie vor. Dies entspricht einer Dividendensumme von 1,5 (i. V. 1,5) Mrd. Euro. Dieser Vorschlag berücksichtigt dabei sowohl die Entwicklung des Operating Profit und des Cash Flow im Jahr 2005 als auch die Perspektiven für die Folgejahre.