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Pressemitteilung vom 16.02.2011

Daimler auf Erfolgskurs: Konzern-EBIT 2010 von 7,3 Mrd. €, Dividende von 1,85 € vorgeschlagen, Konzern-EBIT 2011 deutlich über Vorjahr erwartet.
Stuttgart, 16. Februar 2011
  • Konzernergebnis 2010 beträgt 4,7 (i. V. -2,6) Mrd. €
  • Konzernumsatz auf 97,8 (i. V. 78,9) Mrd. € deutlich gesteigert
  • Free Cash Flow aus dem Industriegeschäft auf 5,4 (i. V. 2,7) Mrd. € verdoppelt
Die Daimler AG (Börsenkürzel DAI) hat heute die vorläufigen und ungeprüften Ergebniszahlen für den Konzern und die Geschäftsfelder für das Jahr 2010 vorgelegt.
Daimler erzielte im Geschäftsjahr 2010 ein EBIT von 7.274 (i. V. -1.513) Mio. € und konnte damit das Jahr sehr erfolgreich abschließen.
„Daimler hat im vergangenen Jahr ein glänzendes Comeback hingelegt“, sagte Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars, auf der Jahrespressekonferenz in Stuttgart. „Unser Ziel ist nun, das erreichte Erfolgsniveau nachhaltig zu sichern und wo immer möglich weiter zu steigern. Dazu haben wir die richtigen Produkte, Technologien und Strategien.“
Auf der Basis der aktuellen Einschätzungen erwartet Daimler im Jahr 2011 ein EBIT aus dem laufenden Geschäft, das deutlich über dem Niveau des Jahres 2010 liegt.
Geschäftsjahr 2010
Nachdem das Jahr 2009 noch stark von der Finanz- und Wirtschaftskrise beeinflusst war, entwickelte sich das operative Ergebnis im Jahr 2010 in allen Geschäftsfeldern deutlich erfreulicher als noch zu Jahresbeginn erwartet. Hierzu trugen die allgemeine Markterholung und insbesondere die attraktive Produktpalette sowie die realisierten Effizienzsteigerungen bei. Gegenläufig wirkten unter anderem gestiegene Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen im operativen Ergebnis.
Die Sonderfaktoren, die die Ergebnisentwicklung in den Jahren 2009 und 2010 beeinflussten, sind in der Tabelle auf Seite 12 und in den einzelnen Geschäftsfeldern dargestellt.
Die positive EBIT-Entwicklung führte zu einer signifikanten Verbesserung des Konzernergebnisses auf 4.674 (i.V. -2.644) Mio. €. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich entsprechend auf 4,28 € (i.V. -2,63 €).
Nachdem Daimler im vergangenen Jahr auf die Ausschüttung einer Dividende verzichtete, sollen nun mehr als 40% des auf die Daimler-Aktionäre entfallenden Konzernergebnisses ausgeschüttet werden. Auf dieser Basis haben Vorstand und Aufsichtsrat entschieden, der Hauptversammlung am 13. April 2011 die Ausschüttung einer Dividende von 1,85 € pro Aktie vorzuschlagen. Dies entspricht einer Ausschüttungssumme von 1.971 Mio. €.
Im vergangenen Jahr hat Daimler insgesamt 1,9 Mio. Fahrzeuge abgesetzt. Das aufgrund der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise sehr niedrige Vorjahresniveau wurde damit um 22% übertroffen. Der Konzernumsatz stieg um 24% auf 97,8 Mrd. €; bereinigt um Wechselkurseffekte war ein Zuwachs um 19% zu verzeichnen.
Der Free Cash Flow aus dem Industriegeschäft erhöhte sich 2010 deutlich um 2,7 Mrd. € auf 5,4 Mrd. €. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Netto-Liquidität des Industriegeschäfts um 4,7 Mrd. € auf 11,9 Mrd. €.
Durch die gestiegene Nachfrage hat sich die Zahl der Beschäftigten leicht erhöht. Am 31. Dezember 2010 beschäftigte das Unternehmen weltweit 260.100 (i. V. 256.407) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Davon waren 164.026 (i. V. 162.565) in Deutschland tätig. Die Zahl der Auszubildenden belief sich auf 8.841 (i. V. 9.151).
Aufgrund der sehr guten Ergebnisentwicklung haben Vorstand und Gesamtbetriebsrat vereinbart, die besonderen Leistungen des Jahres 2010 mit einer hohen Ergebnisbeteiligung von 3.150 € pro anspruchsberechtigtem Mitarbeiter der Daimler AG zu honorieren. Im Jubiläumsjahr der Erfindung des Automobils erhalten die Mitarbeiter außerdem einen Sonderbonus, gestaffelt nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit, von bis zu 1.000 €.
Investitionen in die Zukunftssicherung
Daimler hat im vergangenen Jahr die Forschungs- und Entwicklungs-leistungen auf 4,8 (i. V. 4,2) Mrd. € erhöht.
Insgesamt lagen die Forschungs- und Entwicklungsleistungen bei Mercedes-Benz Cars bei 3,1 (i. V. 2,7) Mrd. €. Daimler Trucks hat 1,3 (i. V. 1,1) Mrd. € für Forschung und Entwicklung aufgebracht.
Schwerpunkte der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten waren neue, besonders kraftstoffeffiziente und umweltschonende Antriebstechnologien. Es ging dabei um die Optimierung konventioneller Antriebstechnologien, um weitere Effizienzsteigerung durch die Hybridisierung und um Elektroautos mit Brennstoffzelle und Batterie. Ein weiterer Schwerpunkt waren neue Sicherheitstechnologien.
Die Investitionen in Sachanlagen beliefen sich auf 3,7 (i. V. 2,4) Mrd. €. Im Mittelpunkt standen dabei Investitionen in neue Fahrzeugmodelle und neue Antriebssysteme. Vom gesamten Investitionsvolumen entfielen 2,1 Mrd. € auf Deutschland.
Die Geschäftsfelder im Einzelnen
Mercedes-Benz Cars mit den Marken Mercedes-Benz, Maybach und smart hat im vergangenen Jahr den Absatz um 17% auf 1.276.800 (i. V. 1.093.900) Fahrzeuge erhöht. Da sich die Absatzstruktur zugunsten besonders hochwertiger Fahrzeuge verändert hat, stieg der Umsatz deutlich stärker um 29% auf 53,4 Mrd. €.
Das Geschäftsfeld erzielte ein EBIT von 4.656 (i. V. -500) Mio. €. Die Umsatzrendite betrug 8,7% (i. V. -1,2%).
Das hervorragende Ergebnis ist vor allem auf das hohe Absatzniveau zurückzuführen, während im Vorjahr noch ein Rückgang der Pkw-Nachfrage zu verzeichnen war. Vor allem in den USA und China konnte Mercedes-Benz Cars aufgrund der attraktiven Produktpalette den Fahrzeugabsatz deutlich steigern. Weitere Faktoren, die das Ergebnis positiv beeinflussten, waren ein vorteilhafterer Produkt-Mix, eine verbesserte Preisdurchsetzung sowie Effizienzsteigerungen. Darüber hinaus wirkten sich geringere Aufwendungen im Rahmen der Aufzinsung der langfristigen Rückstellungen (2010: 140 Mio. €; 2009: 657 Mio. €) aus. Für Forschung und Entwicklung wurden höhere Beträge als im Vorjahr aufgewendet.
Daimler Trucks erhöhte den Absatz um 37% auf 355.300 (i. V. 259.300) Fahrzeuge. Der Umsatz nahm um 31% auf 24 Mrd. € zu.
Das EBIT des Geschäftsfelds betrug 1.323 (i. V. -1.001) Mio. €. Die Umsatzrendite belief sich auf 5,5% (i. V. -5,5%).
Diese Ergebnisverbesserung ist vor allem auf die gute Absatz-entwicklung zurückzuführen, zu der alle Kernmärkte (Europa, USA, Lateinamerika und Japan) beitrugen. Weitere positive Ergebniseffekte ergaben sich aus den Maßnahmen zur Kostensenkung, insbesondere aus der Neuausrichtung von Daimler Trucks North America und Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation. Die Umsetzung dieser Programme belastete das Ergebnis noch mit 40 (i. V. 340) Mio. €.
Darüber hinaus enthält das Ergebnis Aufwendungen im Rahmen der Bewertung von langfristigen Garantie- und Serviceverpflichtungen sowie höhere Aufwendungen für Forschungs- und Entwicklungs-leistungen. Gegenläufig entstanden bei Daimler Trucks North America Erträge von 160 Mio. € aus der Anpassung von Gesundheitsfürsorge- und Pensionsleistungen. Zusätzlich wirkten geringere Aufwendungen im Rahmen der Aufzinsung der langfristigen Rückstellungen (2010: 58 Mio. €; 2009: 241 Mio. €).
Mercedes-Benz Vans setzte 224.200 (i. V. 165.600) Einheiten ab. Der Umsatz übertraf mit 7,8 (i. V. 6,2) Mrd. € ebenfalls das Vorjahresniveau.
Das Geschäftsfeld verbuchte mit einem EBIT von 451 (i. V. 26) Mio. € eine deutliche Ergebnisverbesserung. Die Umsatzrendite lag mit 5,8% über dem Vorjahreswert von 0,4%.
Die positive Ergebnisentwicklung resultierte im Wesentlichen aus dem höheren Fahrzeugabsatz insbesondere in Westeuropa, in den USA und in China sowie aus einer besseren Preisdurchsetzung. Ergebnisbelastungen aus Wechselkurseffekten konnten durch nachhaltige Effizienzsteigerungen mehr als ausgeglichen werden.
Daimler Buses erzielte einen Absatz von 39.100 (i. V. 32.500) Komplettbussen und Fahrgestellen. Der Umsatz betrug 4,6 (i. V. 4,2) Mrd. €.
Das Geschäftsfeld konnte sein EBIT auf 215 (i. V. 183) Mio. € steigern und erzielte eine Umsatzrendite von 4,7% (i. V. 4,3%).
Diese Ergebnisverbesserung ist im Wesentlichen auf die im Vergleich zum Vorjahr deutlich höheren Auslieferungen von Fahrgestellen in Lateinamerika zurückzuführen. Gegenläufig wirkte sich ein geringerer Absatz von Komplettbussen in Westeuropa und Nordamerika aus.
Das weltweite Vertragsvolumen von Daimler Financial Services lag mit 63,7 Mrd. € um 9% über dem Vorjahreswert. Bereinigt um Wechselkurseffekte gab es einen Anstieg um 3%. Das Neugeschäft stieg im Vergleich zum Vorjahr um 17% auf 29,3 Mrd. €. Bereinigt um Wechselkurseffekte lag der Zuwachs bei 11%.
Das Geschäftsfeld konnte das Ergebnis ebenfalls deutlich auf 831 (i. V. 9) Mio. € steigern. Die erwirtschaftete Eigenkapitalrendite lag bei 16,1% (i. V. 0,2%).
Maßgeblich für den Ergebnisanstieg waren nach dem Krisenjahr 2009 geringere Aufwendungen für die Risikovorsorge sowie höhere Zinsmargen. Gegenläufig waren aufgrund der Neuausrichtung der Geschäftsaktivitäten in Deutschland Belastungen von 82 Mio. € zu verzeichnen. Ferner veräußerte das Geschäftsfeld nicht fahrzeugbezogene Vermögenswerte, die Gegenstand von Leasingvereinbarungen waren, woraus sich ein Aufwand von 9 (i. V. 100) Mio. € ergab.
Die Überleitung der operativen Ergebnisse der Geschäftsfelder auf das EBIT des Konzerns berücksichtigt das anteilige Ergebnis der at-equity bewerteten Beteiligung an EADS, weitere dem Konzern zuzurechnende Posten sowie Ergebniseffekte aus der Eliminierung konzerninterner Transaktionen zwischen den Geschäftsfeldern.
Der Anteil von Daimler am Ergebnis der EADS betrug -261 (i. V. 88) Mio. €. Der starke Rückgang des Ergebnisbeitrags ist überwiegend auf die bei der EADS im Konzernabschluss 2009 zusätzlich gebildeten Rückstellungen im Zusammenhang mit dem Militärtransporter A400M zurückzuführen (-237 Mio. €). Zusätzlich wirkten negative Wechselkurseffekte.
Die dem Konzern zuzurechnenden Posten führten zu einem Ertrag von 30 (i. V. Aufwand von 486) Mio. € und umfassen insbesondere einen Ertrag von 265 Mio. € aus dem Verkauf der 5,3%igen Beteiligung an Tata Motors sowie einen Ertrag vor Steuern von 218 Mio. € infolge eines im Oktober 2010 positiv beschiedenen Rechtsverfahrens gegen die Daimler AG. Ebenso enthalten sind Aufwendungen von insgesamt 125 Mio. € für den Jubiläumsbonus sowie 88 Mio. € für die Erhöhung des Stiftungskapitals der Daimler und Benz Stiftung sowie weitere im Jahr 2010 entstandene Aufwendungen im Zusammenhang mit rechtlichen Verfahren.
Ausblick
Nach heutiger Einschätzung wird die weltweite Automobilnachfrage im Jahr 2011 weiter wachsen, allerdings nicht mehr so dynamisch wie im Vorjahr. Der globale Pkw-Markt könnte in der Größenordnung von 5 bis 7% zulegen und damit auf ein neues Rekordniveau ansteigen. Die asiatischen Schwellenländer und insbesondere der chinesische Markt werden dabei weiterhin eine tragende Rolle spielen. Mit Blick auf die Triademärkte ist dagegen weiterhin ein gemischtes Bild zu erwarten. Der US-Markt sollte seinen Erholungskurs fortsetzen, während für Westeuropa in Summe mit einer Stagnation der Pkw-Verkäufe zu rechnen ist. In Deutschland hingegen ist nach dem zweistelligen Marktrückgang im Jahr 2010 nun mit einem spürbaren Zuwachs zu rechnen. Der japanische Pkw-Markt dürfte dagegen das durch staatliche Kaufanreize künstlich überhöhte Niveau des Jahres 2010 nicht erreichen.
Die weltweite Nutzfahrzeugnachfrage wird 2011 voraussichtlich durch eine deutlich unterschiedliche Marktentwicklung innerhalb und außerhalb der Triade gekennzeichnet sein. In der Triade ist vor allem im Segment der mittelschweren und schweren Lkw davon auszugehen, dass die Erholung weiter an Fahrt gewinnt. Für die Region NAFTA ist mit einem Marktzuwachs von 20 bis 25% zu rechnen. Die Lkw-Nachfrage in Europa dürfte um 15 bis 20% zulegen. Nach dem Auslaufen der staatlichen Kaufanreize im Herbst des vergangenen Jahres ist für mittlere und schwere Lkw in Japan ein moderater Volumenzuwachs zu erwarten. Die Lkw-Nachfrage außerhalb der Triade wird maßgeblich vom chinesischen Markt beeinflusst. Nachdem das staatliche Anreizprogramm zum Jahresende 2010 beendet wurde, ist für dieses Jahr in China mit einem Nachfragerückgang zu rechnen.
Mercedes-Benz Cars geht für 2011 angesichts der insgesamt weiterhin günstigen Marktperspektiven sowie zahlreicher Modell-wechsel und Produktneuheiten von einer weiteren Steigerung des Absatzes der Marke Mercedes-Benz aus. Dank des aktuellen und wettbewerbsfähigen Modellangebots wird das Geschäftsfeld auch 2011 von der hohen Nachfrage nach den Modellen der E-Klasse und vom Markterfolg der S-Klasse profitieren. Darüber hinaus wird seit Ende Januar die Neuauflage des viertürigen Coupés CLS an die Kunden ausgeliefert. Für zusätzliche Absatzimpulse werden dann von März an die neue Generation der Limousine und des T-Modells der C-Klasse und der neue Roadster SLK sorgen. Im Juni folgt das Coupé der C-Klasse, ab September die Neuauflage der M-Klasse und im vierten Quartal die Roadster-Variante des Mercedes-Benz SLS AMG. Im November geht die neue B-Klasse an den Start, das erste Modell von insgesamt vier neuen Fahrzeugen im Kompaktwagensegment.
Außerdem werden die besonders effizienten Vier-, Sechs- und Achtzylindermotoren sowie die Eco-Start-Stopp-Technologie in weiteren Fahrzeug-Modellen eingeführt. So kommt mit der neuen Generation der C-Klasse beispielsweise der C 220 CDI mit einem Verbrauch von nur 4,4 l/100 km bzw. 117g CO2/km in den Handel.
Für die Marke smart wird aufgrund der vollen Verfügbarkeit der neuen Generation des smart fortwo ein Absatzniveau in der Größenordnung des Jahres 2010 erwartet.
Daimler Trucks geht für 2011 von einer nochmals erheblichen Absatzsteigerung aus. Die Absatzerwartungen stützen sich auf zahlreiche Produktneuheiten. Dazu zählen der neue Atego sowie der Atego BlueTec Hybrid, beide Truck of the Year 2011. Die Neuauflage des Axor bietet als erstes Fahrzeug seiner Klasse im oberen Leistungsbereich in Deutschland serienmäßig die Schaltautomatik Mercedes PowerShift. Sie optimiert den Verbrauch und erhöht den Fahrkomfort. Die bereits seit mehreren Jahren in Europa bewährte BLUETEC-Technologie wurde 2010 in den neuen Motoren in den USA und in Kanada sehr erfolgreich eingeführt. Das Geschäftsfeld geht davon aus, mit den neuen Motoren von der in Nordamerika erwarteten Bestandserneuerung besonders profitieren zu können. Im November 2010 wurde der komplett neu entwickelte, leichte Lkw Canter eingeführt, der bei Wirtschaftlichkeit, Umweltfreundlichkeit, Sicherheit und Design Maßstäbe setzt. Der Fuso Canter Eco Hybrid, die Nummer 1 in der Verbrauchseffizienz bei den Lkw bis 5t in Japan, ist nun auch in Australien, Irland und Hongkong erhältlich.
Das umfangreiche Angebot an Sicherheitstechnologien wurde bei Mercedes-Benz Lkw mit der zweiten Generation des Active Brake Assist erweitert, der im Ernstfall auch vor stehenden Hindernissen eine Notbremsung einleiten kann.
Bei Mercedes-Benz Vans dürfte sich der positive Absatztrend in diesem Jahr fortsetzen. Auf der Produktseite werden die neue Generation des Vito und Viano sowie weitere BlueEFFICIENCY-Modelle für Impulse sorgen. Die Produktion in Argentinien wird zum Jahresende 2011 auf die aktuelle Modellgeneration des Sprinter umgestellt und damit das Angebot in den lateinamerikanischen Märkten deutlich aufwerten. Darüber hinaus wird 2011 der Sprinter in China eingeführt.
Über die Fertigung vor Ort soll der Absatz in diesem vielversprechenden Zukunftsmarkt deutlich gesteigert werden. Hierzu wird in dem 50:50-Gemeinschaftsunternehmen Fujian Daimler Automotive ab 2011 zusätzlich zu den Modellen Vito und Viano der Sprinter als Bus produziert.
Daimler Buses geht davon aus, die weltweit führende Position bei den Omnibussen über 8t mit innovativen und qualitativ hochwertigen neuen Produkten behaupten zu können. Dabei erwartet das Geschäftsfeld, an den hohen Absatz des Jahres 2010 anknüpfen zu können. Aufgrund des geringen Wachstumsspielraums der Kernmärkte Westeuropa und Lateinamerika ist der Zuwachs aber eher begrenzt.
Daimler Financial Services rechnet für 2011 mit weiterem Wachstum sowohl im Finanzierungs- und Leasinggeschäft als auch bei Versicherungen und im Flottenmanagement. Dazu weitet das Geschäftsfeld das Produktangebot kontinuierlich aus und verknüpft die einzelnen Finanzdienstleistungsbausteine und Servicekomponenten zu attraktiven Mobilitätslösungen.
Der Daimler-Konzern geht davon aus, dass im Jahr 2011 der Absatz insgesamt steigen und der Umsatz mit geringerer Dynamik weiter zunehmen wird. Das Wachstum wird voraussichtlich von allen automobilen Geschäftsfeldern getragen.
Diesen Wachstumschancen stehen Herausforderungen gegenüber. Das Jahr 2011 wird durch hohe Ausgaben für neue Produkte und Technologien sowie die Erschließung neuer Märkte gekennzeichnet sein. Die Belebung der Weltwirtschaft dürfte zu steigenden Preisen für Öl und anderen für Daimler wichtigen Rohstoffen führen. Auf der Wechselkursseite wird die Volatilität zumindest hoch bleiben. Die Risiken, die sich aus großen Wechselkursschwankungen für das Geschäft von Daimler ergeben, wurden jedoch für 2011 bereits weitgehend abgesichert.
Auf der Basis der aktuellen Einschätzungen erwartet Daimler für 2011 ein EBIT aus dem laufenden Geschäft, das deutlich über dem Niveau des Jahres 2010 liegt.
In den kommenden Jahren soll das Ergebnisniveau der einzelnen Geschäftsfelder und damit des Unternehmens insgesamt erhöht und nachhaltig die Zielrenditen erreicht werden. Vom erwarteten Wachstum der Automobilmärkte will der Konzern dabei überproportional profitieren.
Für das Automobilgeschäft wird über die Markt- und Produktzyklen hinweg eine jahresdurchschnittliche Umsatzrendite von 9% angestrebt, die ab dem Jahr 2013 nachhaltig erreicht werden soll. Basis hierfür sind die Zielrenditen der einzelnen Geschäftsfelder: 10% für Mercedes-Benz Cars, 8% für Daimler Trucks, 9% für Mercedes-Benz Vans und 6% für Daimler Buses. Für das Geschäftsfeld Daimler Financial Services hat sich der Konzern eine Eigenkapitalrendite von 17% vorgenommen.
Im Zeitraum von 2011 bis 2012 wird Daimler insgesamt 20,4 Mrd. € für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (10,3 Mrd. €) sowie für Sachinvestitionen (10,1 Mrd. €) einsetzen. Das sind rund 5,3 Mrd. € mehr als in den Jahren 2009 und 2010. Umfangreiche Mittel sind unter anderem für den Ausbau der Produktionskapazitäten in den USA, in China, in Indien und Ungarn vorgesehen.
Daimler geht davon aus, dass sich die Zahl der Beschäftigten vor dem Hintergrund steigender Produktionsumfänge und der angestrebten Produktivitätsfortschritte 2011 leicht erhöhen wird.