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Pressemitteilung vom 16.12.2005

Freistaat Bayern fördert Forschungsprojekt von Fresenius Medical Care in Schweinfurt
Das Werk Schweinfurt von Fresenius Medical Care wird bei einem neuen Forschungsprojekt vom Freistaat Bayern unterstützt. Das Unternehmen erhält von der Innovationsberatungsstelle Nordbayern der Landesgewerbeanstalt (LGA) einen Zuschuss in Höhe von knapp 270.000 Euro aus dem Förderprogramm „Leitprojekte Medizintechnik“ der High-Tech Offensive Bayern, mit dem die Landesregierung Forschungs- und Entwicklungsvorhaben in der Medizintechnik ermöglichen und die Umsetzung der Forschungsergebnisse in neue Produkte und Verfahren beschleunigen möchte. Das teilte der Regierungspräsident von Unterfranken, Dr. Paul Beinhofer, bei einem Besuch in der Schweinfurter Entwicklungs- und Produktionsstätte mit.

Mit dem auf zwei Jahre angelegten Forschungsprojekt will Fresenius Medical Care die Qualität und Sicherheit der Behandlung nierenkranker Patienten in den Dialysezentren weiter verbessern und die bislang noch wenig verbreitete Heimbehandlung erleichtern. Bei dem Vorhaben kooperiert das Unternehmen mit der Firma Corscience, einem Dienstleister für Forschung und Entwicklung aus Erlangen, sowie dem Fachbereich Elektrotechnik der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt.

Die angestrebte zusätzlich verbesserte Qualität und Sicherheit der Hämodialyse („Blutwäsche“) will Fresenius Medical Care durch den Einsatz einer umfangreichen Sensortechnik erreichen. Mit deren Hilfe sollen beim Patienten lückenlos alle wichtigen physiologischen Daten erfasst werden, darunter Puls-Herz-Rate, Blutvolumen, Körpertemperatur, Blutdruck und Sauerstoffsättigung. Diese Daten werden anschließend vom Hämodialysegerät ausgewertet und an eine zentrale Stelle im Dialysezentrum übermittelt. Von dort lässt sich der Behandlungsablauf durch das Fachpersonal noch besser überwachen und steuern.

Die Sensortechnik soll auch die bislang wenig verbreitete Heimhämodialyse noch sicherer und damit für eine größere Zahl von Nierenkranken zugänglich machen. Dazu werden die gemessenen physiologischen Daten von der Wohnung des Patienten in das nächstgelegene Dialysezentrum übermittelt, dessen Fachpersonal den Ablauf der Behandlung kontrollieren und gegebenenfalls eingreifen kann. Bei der Heimhämodialyse führen entsprechend geschulte Patienten unter Mithilfe von Familienangehörigen die Behandlung mit einer Dialysemaschine zu Hause selbst durch.

Das Hämodialysegerät ist eines der wichtigsten Produkte für die Behandlung chronisch Nierenkranker: Es pumpt das Blut aus einem Gefäßzugang im Arm des Patienten in den Dialysator („künstliche Niere“), wo es mit Hilfe einer Dialyselösung von Abfallprodukten des Stoffwechsels befreit wird. Anschließend führt das Gerät das gereinigte Blut dem Patienten wieder zu. Die Dialysemaschine kontrolliert den Blutkreislauf außerhalb des Körpers und die Zusammensetzung der Dialyselösung. Außerdem setzt sie dem Blut gerinnungshemmende Stoffe zu, die verhindern, dass sich ein Blutgerinnsel bildet. Diese lebenserhaltende Dialyse erfolgt in der Regel drei Mal pro Woche und dauert etwa vier Stunden. Von den 2004 weltweit hergestellten 46.000 Dialysegeräten stammt nahezu jedes zweite von Fresenius Medical Care. Das Werk Schweinfurt ist dabei mit seinen derzeit mehr als 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der weltweit größte Entwicklungs- und Produktionsstandort für Dialysemaschinen.