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Pressemitteilung vom 27.10.2011

Daimler weiterhin auf Kurs: sehr erfolgreiches drittes Quartal, Konzern-EBIT aus dem laufenden Geschäft von 2.110 (i. V. 2.022) Mio. €

Stuttgart, 27. Oktober 2011

 
  • Konzern-EBIT inklusive der Sondereffekte des Quartals von 1.968 (i. V. 2.418) Mio. € 
  • Konzernergebnis von 1.360 (i. V. 1.610) Mio. € 
  • Umsatz mit 26,4 (i. V. 25,1) Mrd. € deutlich über Vorjahr 
  • Mercedes-Benz Cars verbucht EBIT von 1.108 (i. V. 1.299) Mio. € trotz Anlaufkosten für neue Fahrzeugmodelle 
  • Daimler Trucks steigert EBIT auf 555 (i. V. 496) Mio. € 
  • Prognose für 2011 bestätigt: Konzern-EBIT aus dem laufenden Geschäft wird weiterhin sehr deutlich über dem Niveau des Vorjahres erwartet.
Die Daimler AG (Börsenkürzel DAI) hat im dritten Quartal 2011 ihren Erfolgskurs fortgesetzt. Das Konzern-EBIT betrug 1.968 (i. V. 2.418) Mio. €. Um Sondereffekte bereinigt lag das EBIT aus dem laufenden Geschäft mit 2.110 Mio. € höher als im entsprechenden Vorjahresquartal (2.022 Mio. €).
Das Konzernergebnis belief sich auf 1.360 (i. V. 1.610) Mio. €. Das Ergebnis je Aktie lag bei 1,21 (i. V. 1,44) €.
Die Ergebnisentwicklung im dritten Quartal 2011 spiegelt in erster Linie höhere Fahrzeugauslieferungen in allen Fahrzeugsegmenten wider. Wie bereits im zweiten Quartal angekündigt, wirkten sich bei Mercedes-Benz Cars Veränderungen im Produkt-Mix sowie Belastungen aufgrund der anstehenden Modellwechsel beim EBIT aus. Alle anderen Geschäftsfelder konnten ein höheres Ergebnis verbuchen.
„Daimler hat auch im dritten Quartal sehr erfolgreich gearbeitet. Alle Geschäftsfelder haben sich wie erwartet entwickelt“, kommentierte Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars, das Ergebnis. „Unser Unternehmen ist im Jubiläumsjahr hervorragend aufgestellt und verfügt über eine sehr gesunde Bilanz. Alle Geschäftsfelder verfolgen sehr konsequent ihre Ziele und liegen voll auf Kurs. Gleichzeitig sind wir flexibler als je zuvor, um auf künftige Entwicklungen schnell reagieren zu können“, betonte der Vorstandsvorsitzende. Er bekräftigte die Prognose für das Gesamtjahr 2011: „Wir rechnen weiterhin mit einem Konzern-EBIT aus dem laufenden Geschäft, das sehr deutlich über dem Niveau des Vorjahres liegen wird.“
Das Konzern-EBIT des dritten Quartals 2011 beinhaltet Aufwendungen aus der Abwertung der Beteiligungsbuchwerte an Renault und Kamaz in Höhe von 110 Mio. € und 23 Mio. €. Aufgrund des starken Rückgangs des Börsenkurses bei beiden Unternehmen war eine Abwertung vorzunehmen.
Die Sonderfaktoren, die die Ergebnisentwicklung im dritten Quartal beeinflussten, sind in der Tabelle im PDF-Dokument dargestellt.
Konzernabsatz im dritten Quartal um 11% gestiegen
Im dritten Quartal hat Daimler weltweit 525.500 Pkw und Nutzfahrzeuge abgesetzt und damit das Vorjahresniveau um 11% übertroffen.
Der Umsatz ist deutlich um 5% auf 26,4 (i. V. 25,1) Mrd. € gestiegen. Bereinigt um Wechselkursveränderungen betrug der Umsatzanstieg 8%.
Die Netto-Liquidität des Industriegeschäfts belief sich zum 30. September 2011 auf 10,4 Mrd. € (31. Dezember 2010: 11,9 Mrd. €). Abzüglich der Aufstockung der Beteiligung an Tognum und der Zuwendung in unsere Pensionsfonds war der Free Cash Flow aus dem Industriegeschäft mit 1,5 Mrd. € ebenfalls deutlich positiv.
Zum Ende des dritten Quartals waren bei Daimler weltweit 269.887 (i. V. 259.943) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Davon waren 167.948 (i. V. 164.589) in Deutschland tätig.
Die Geschäftsfelder im Einzelnen
Mercedes-Benz Cars hat im dritten Quartal den positiven Geschäftsverlauf weiter fortgesetzt und beim Absatz mit 337.200 (i. V. 317.500) Einheiten einen neuen Rekord für ein drittes Quartal erreicht. Auch die Marke Mercedes-Benz verbuchte mit 315.400 (i. V. 294.400) Fahrzeugen eine Bestmarke im dritten Quartal. Der Umsatz stieg auf 13,8 (i. V. 13,7) Mrd. €.
Das Geschäftsfeld konnte trotz einer Vielzahl von Belastungsfaktoren ein EBIT von 1.108 (i. V. 1.299) Mio. € erreichen. Die Umsatzrendite betrug 8% (i. V. 9,5%).
Im dritten Quartal standen einem Rekordabsatz insbesondere Veränderungen im Produkt-Mix sowie Effekte aus höheren Materialkosten, Wechselkursveränderungen, anstehenden Modellwechseln und gestiegenen Forschungs- und Entwicklungskosten gegenüber. Die hohe Qualität der Produkte führte zu geringeren Garantieaufwendungen.
Daimler Trucks setzte ebenfalls den erfolgreichen Geschäftsverlauf fort und steigerte den Absatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 22% auf 115.600 Einheiten. Der Umsatz erhöhte sich auf 7,6 (i. V. 6,4) Mrd. €.
Das Geschäftsfeld erzielte ein EBIT von 555 (i. V. 496) Mio. €. Die Umsatzrendite betrug 7,3% (i. V. 7,7%).
Die positive Ergebnisentwicklung basiert im Wesentlichen auf einem gegenüber dem Vorjahreszeitraum kräftigen Absatzanstieg. Insbesondere in der NAFTA-Region, in Europa und in Lateinamerika konnten die Verkäufe im Berichtszeitraum gesteigert werden. Ergebnisbelastend wirkten vor allem höhere Materialkosten, Vorleistungen für die aktuelle Produktoffensive sowie die Abwertung des Beteiligungsbuchwerts an Kamaz.
Mercedes-Benz Vans erhöhte den Absatz um 18% auf 63.500 (i. V. 53.700) Transporter. Der Umsatz lag mit 2,2 Mrd. € ebenfalls signifikant über dem Vorjahresniveau (1,9 Mrd. €).
Das Geschäftsfeld erwirtschaftete ein operatives Ergebnis von 200 (i. V. 122) Mio. €. Die Umsatzrendite verbesserte sich auf 9% gegenüber 6,4% im Vorjahr.
Die anhaltende Markterholung und der deutlich höhere Fahrzeugabsatz, insbesondere in Deutschland und den USA, waren die Hauptgründe für die positive Ergebnisentwicklung. Hierzu hat die hervorragende Marktresonanz der neuen Generationen des Vito und Viano wesentlich beigetragen. Darüber hinaus wirkte sich eine bessere Preisdurchsetzung positiv auf das Ergebnis aus. Gegenläufig belasteten höhere Materialkosten das operative Ergebnis des Geschäftsfelds.
Daimler Buses steigerte den Absatz auf 9.200 (i. V. 9.100) Komplettbusse und Fahrgestelle. Dazu hat insbesondere ein Zuwachs bei den Fahrgestellen beigetragen. Der Umsatz lag mit 1.041 (i. V. 1.007) Mio. € ebenfalls über dem Vorjahresniveau.
Das Geschäftsfeld erzielte ein EBIT von 25 (i. V. 11) Mio. €. Die Umsatzrendite stieg entsprechend von 1,1% auf 2,4%. Die positive Ergebnisentwicklung ist auf einen höheren Gesamtabsatz sowie positive Wechselkurseffekte zurückzuführen.
Daimler Financial Services verbuchte zum Ende des dritten Quartals ein Vertragsvolumen im Finanzierungs- und Leasinggeschäft von 65,8 Mrd. € und lag damit um 3% über dem Niveau zum Jahresende 2010. Bereinigt um Wechselkurseffekte ergab sich ein Anstieg um 6%. Das Neugeschäft stieg gegenüber dem Vorjahr um 18% auf 8,6 Mrd. €.
Das Geschäftsfeld konnte mit einem Ergebnis von 337 Mio. € das Vorjahresergebnis von 317 Mio. € übertreffen. Entscheidend für den Anstieg des Ergebnisses waren insbesondere geringere Aufwendungen für die Risikovorsorge sowie ein höheres Vertragsvolumen. Gegenläufig belasteten höhere Aufwendungen im Zusammenhang mit der Neuausrichtung der Geschäftsaktivitäten in Deutschland das Ergebnis.
Die operativen Ergebnisse der Geschäftsfelder werden auf das EBIT des Konzerns übergeleitet. Diese Überleitung enthält insbesondere das anteilige Ergebnis der at-equity bewerteten Beteiligung an EADS sowie weitere zentral verantwortete Sachverhalte.
Aus zentral verantworteten Sachverhalten ergaben sich insgesamt Aufwendungen in Höhe von 250 (i. V. Erträge von 191) Mio. €, die im Wesentlichen durch die Abwertung des Beteiligungsbuchwerts an Renault in Höhe von 110 Mio. € bedingt waren.
Im dritten Quartal 2011 haben Daimler und die Rolls-Royce Holdings plc alle relevanten regulatorischen Freigaben für die Übernahme der Tognum AG erhalten. Das öffentliche Übernahmeangebot der Engine Holding GmbH, an der Daimler und Rolls-Royce zu jeweils 50% beteiligt sind, wurde im September 2011 vollzogen. Zum Ende des dritten Quartals hielt die Engine Holding rund 98% der Anteile an der Tognum AG. Dieses Geschäft ist Daimler Trucks zugeordnet.
Ausblick
Auf Basis der aktuellen Einschätzungen rechnet Daimler im Jahr 2011 weiterhin mit einem Konzern-EBIT aus dem laufenden Geschäft, das sehr deutlich über dem Niveau des Jahres 2010 liegen wird. Der bisherige Geschäftsverlauf hat gezeigt, dass sich das Unternehmen weiter auf einem guten Weg befindet, die angestrebten Zielrenditen ab dem Jahr 2013 nachhaltig zu erreichen. Die Ziel-Umsatzrenditen sind für Mercedes-Benz Cars 10%, Daimler Trucks 8%, Mercedes-Benz Vans 9% und Daimler Buses 6%; die Ziel-Eigenkapitalrendite für Daimler Financial Services beträgt 17%. Diese Ziele basieren auf der Annahme eines stabilen weltwirtschaftlichen und politischen Umfelds und intakter Automobilmärkte.
Auf Basis der Planungen der Geschäftsfelder wird ein weiterer Anstieg des Konzern-Umsatzes auf deutlich mehr als 100 Mrd. € erwartet. Das Wachstum wird voraussichtlich von allen automobilen Geschäftsfeldern getragen.
Der Konzern-Absatz wird insgesamt ebenfalls deutlich steigen (i. V. 1,9 Mio. Fahrzeuge). Dabei wird erwartet, dass der Absatz in allen Geschäftsfeldern jeweils über dem Niveau des Vorjahres liegen wird.
Mercedes-Benz Cars geht für das Jahr 2011 angesichts der insgesamt weiterhin günstigen Marktperspektiven sowie zahlreicher Modellwechsel und Produktneuheiten von einer weiteren Steigerung des Absatzes der Marke Mercedes-Benz auf ein neues Rekordniveau aus. Dank des aktuellen und wettbewerbsfähigen Modellangebots wird das Geschäftsfeld von der hohen Nachfrage nach den zahlreichen neuen Modellen im Segment der C-Klasse sowie vom anhaltenden Markterfolg der Geländewagen profitieren. Im September wurde in den USA mit der Auslieferung der neuen M-Klasse begonnen. Im vierten Quartal folgt die Roadster-Variante des Mercedes-Benz SLS AMG. Im November wird auch die neue B-Klasse an den Start gehen – das erste Modell von insgesamt fünf neuen Fahrzeugen im Kompaktwagensegment.
Auf der Motorenseite werden besonders effiziente Vier-, Sechs- und Achtzylindermotoren sowie die Eco-Start-Stopp-Technologie in weiteren Modellen eingeführt. So ist in der neuen Generation der C-Klasse beispielsweise der C 220 CDI mit einem Verbrauch von nur 4,4 l/100 km bzw. 117 g CO2/km erhältlich.
Für die Marke smart wird aufgrund der vollen Verfügbarkeit der neuen Generation des smart fortwo ein Absatzniveau in der Größenordnung des Jahres 2010 erwartet.
Daimler Trucks rechnet für 2011 mit einer deutlichen Absatzsteigerung. Der Nachholbedarf sowohl auf dem europäischen Markt als auch in der NAFTA-Region trägt zur kräftigen Nachfragebelebung im Vergleich zum Vorjahr bei. Die Wiederaufbaumaßnahmen in Japan nach der Naturkatastrophe im März dieses Jahres erhöhen dort aktuell die Transportnachfrage. Damit wird der Anschluss an die Entwicklung vor diesen Ereignissen unterstützt.
Die sogenannten RIC-Märkte (RIC steht für Russland, Indien, China) wachsen dynamisch. Hierfür baut Daimler Trucks seine Kapazitäten aus: In Indien wird BharatBenz im April 2012 das Lkw-Produktionswerk eröffnen, in Russland wird die Zusammenarbeit mit Kamaz erweitert, und in China hat die Beijing Foton Daimler Automotive Co., Ltd. (BFDA) die abschließende behördliche Genehmigung für das Joint Venture von Daimler und Foton erhalten.
Die Auftragslage untermauert die Erwartungen für das laufende Jahr: Die Auftragseingänge waren auch im dritten Quartal mit 107.200 Einheiten auf hohem Niveau. Der Auftragsbestand übersteigt den Vorjahreswert deutlich. Für das vierte Quartal rechnet das Geschäftsfeld mit einem Absatz über dem Vorjahresniveau.
Mercedes-Benz Vans erwartet für 2011 aufgrund der anhaltenden Markterholung eine Absatzsteigerung in den wichtigsten Märkten. In Westeuropa wird das Geschäftsfeld die führende Marktposition bei den mittelgroßen und großen Transportern behaupten und am Marktwachstum teilnehmen. Darüber hinaus wird besonders in den USA und Osteuropa mit einer deutlichen Steigerung des Absatzes gerechnet. Die Erhöhung der Produktionskapazitäten in Argentinien wird das Wachstum in Lateinamerika zusätzlich beleben.
Daimler Buses geht davon aus, den Absatz von 40.000 Komplettbussen und Fahrgestellen übertreffen zu können. Dabei wird sich strukturell eine Verschiebung von Komplettbussen hin zu Fahrgestellen zeigen.
Daimler Financial Services rechnet mit einem höheren weltweiten Neugeschäft. Für das Vertragsvolumen wird auf wechselkursbereinigter Basis für das Schlussquartal von einem weiteren Anstieg ausgegangen. Das Geschäftsfeld erwartet für das Gesamtjahr einen Rückgang der weltweiten Kreditrisikokosten.
Aufgrund der guten Nachfrage geht der Daimler-Konzern davon aus, dass 2011 die weltweite Zahl der Beschäftigten im Vergleich zum Jahresende 2010 steigen wird.