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DGAP-News News vom 12.08.2020

Viscom AG: 2020 - Ein Jahr mit großen Herausforderungen. Auswirkungen der COVID-19-Pandemie belasten Geschäftsverlauf.

DGAP-News: Viscom AG / Schlagwort(e): Halbjahresergebnis
12.08.2020 / 07:55
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Viscom AG: 2020 - Ein Jahr mit großen Herausforderungen. Auswirkungen der COVID-19-Pandemie belasten Geschäftsverlauf.


Umsatz: 29.468 T€ (Vj.: 42.395 T€)
Auftragseingang: 25.304
T€ (Vj.: 40.044 T€)
Auftragsbestand: 11.775 T€ (Vj.: 22.619 T€)
EBIT: -3.873 T€ (Vj.: 1.611 T€)


Hannover, 12. August 2020 - Seit Beginn des Jahres 2020 breitete sich das Corona-Virus weltweit zu einer Pandemie aus. Um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, ergriffen nahezu alle Länder Maßnahmen, welche die wirtschaftliche Aktivität massiv bremsten. Auch der Viscom-Konzern blieb im ersten Halbjahr von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie nicht verschont: Die wirtschaftlichen Aktivitäten wurden stark eingeschränkt und wirkten sich negativ auf das Konzern-Geschäft aus. Der Auftragseingang und Umsatz im ersten Halbjahr 2020 sank um 36,8 % bzw. 30,5 % gegenüber dem Vorjahreswert. Lieferketten brachen weg, Kundenaufträge wurden nicht platziert beziehungsweise verschoben. Die Produktion am Standort Hannover wurde heruntergefahren, im Juni befanden sich 254 der 380 Mitarbeiter in unterschiedlichem Ausmaß in Kurzarbeit. Dennoch sieht das Management Licht am Horizont, die Produktionsketten der Viscom-Kunden und Lieferanten setzen sich langsam wieder in Gang, Kundenanfragen nehmen zu.

Viscom erzielte im ersten Halbjahr 2020 einen Umsatz von 29.468 T€ (Vj.: 42.395 T€). Die aktuelle Konjunkturlage und die damit einhergehende Investitionszurückhaltung der Kunden spiegelte sich auch belastend im Auftragseingang in Höhe von 25.304 T€ (Vj.: 40.044 T€) wider. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit lag in den ersten sechs Monaten des aktuellen Geschäftsjahres mit -3.873 T€ unter dem Wert der korrespondierenden Vorjahresperiode (Vj.: 1.611 T€). Wesentlicher Grund für die Abweichung zum Vorjahr war die gesunkene Gesamtleistung. Auf den deutlichen Rückgang der Gesamtleistung wurde mit verschiedenen Kostenreduzierungsmaßnahmen reagiert. Ergebnisentlastend wirkten sich neben den um 1.968 T€ gesunkenen Personalaufwendungen, aufgrund von Kurzarbeit, dem Abbau von Urlaub und Überstunden sowie der Nichtbesetzung freiwerdender Stellen insbesondere die um 1.615 T€ gesunkenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen, im Wesentlichen bedingt durch den Abbau von Zeitarbeitern sowie reduzierter Kosten für Reisen, Messen, Werbung, Veranstaltungen und Instandhaltung sowie der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge aufgrund der Erstattungen für Kurzarbeit, aus.

Mit rund 72 % der Umsätze war Europa weiterhin die mit Abstand stärkste Region des Viscom-Konzerns und erzielte in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2020 einen Umsatz von 21.277 T€ (Vj.: 27.330 T€) und lag damit mit 22,1 % unter dem Vorjahreswert. Der Umsatz im Heimatmarkt Deutschland betrug 12.067 T€ (Vj.: 15.399 T€). Das Segmentergebnis in der Region Europa betrug -3.654 T€ (Vj.: 1.372 T€), welches einer Marge von -17,2 % (Vj.: 5,0 %) entspricht. Maßgeblich für diesen Rückgang waren die bereits zum Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit erläuterten Effekte.

In der Region Amerika schlugen sich - wie in allen anderen Industrienationen - die Unsicherheiten durch die COVID-19-Pandemie am Markt nieder. Das Interesse an Inspektionssystemen ist jedoch auch in Zeiten von "Corona" in allen Branchen und Regionen der USA und Kanada ungebrochen. Das Servicegeschäft zog wieder etwas stärker an. Der Segmentumsatz in der Region reduzierte sich um rund 21 % von 5.838 T€ auf 4.632 T€. Das Segmentergebnis betrug, aufgrund höherer Intersegmentumsätze sowie umgesetzter Kosteneinsparungsmaßnahmen im Bereich der sonstigen betrieblichen Aufwendungen, 451 T€ (Vj.: 180 T€), welches einer Marge von 9,7 % (Vj.: 3,1 %) entspricht.

Mit einem im Januar gelegenen und somit frühem chinesischen Neujahrsfest und einem nahtlos in dieses Fest fallenden COVID-19-Lockdown ist in China der Bedarf für die Produkte der Viscom-Kunden - hier insbesondere die Nachfrage nach Automobilen - im ersten Quartal eingebrochen. Das zweite Quartal konnte Viscom in der Region Asien nutzen, um - mit den eingeleiteten Sparmaßnahmen und einem leicht verbesserten Geschäft, insbesondere in der Volksrepublik China, sowie höherer Intersegmentumsätze - das negative Segmentergebnis des ersten Quartals zu kompensieren. Die Umsatzerlöse in der Region Asien lagen bei 3.559 T€ (Vj.: 9.227 T€) und das Segmentergebnis der betrieblichen Tätigkeit bei 34 T€ (Vj.: 5 T€). Dies entspricht einer EBIT-Marge von 1,0 % (Vj.: 0,1 %). Der Bedarf an Serviceleistungen, wie beispielsweise produktionsbegleitende Maßnahmen zur Produkteinführung und Anlaufphasen bei wichtigen Großkunden, ist besonders in China steigend.

Die letzten Monate hat die Viscom AG intensiv genutzt, um sich intern in der Zentrale in Hannover neu aufzustellen. Die Reorganisation der Viscom AG beinhaltet die Gründung von Customer Care Teams für jeden Produktbereich. Die neuaufgestellten Teams unterstützen und betreuen die europäischen Kunden bei der Wahl der richtigen Inspektionslösung, der Beschaffung, Inbetriebnahme, Schulung und Instandhaltung. Damit soll erreicht werden, dass Bearbeitungszeiten verkürzt und kundenspezifische Anforderungen umfassend und bedarfsgerecht umgesetzt werden können. Mit dieser Maßnahme wurden die Kundenschnittstellen intern reorganisiert und stellen die Weichen für eine noch stärkere Kundennähe und bessere Service-Erreichbarkeit. Spezialisten aus den Produktbereichen AOI, AXI, MXI, Bondinspektion/IBV, SPI, CCI und aus den Anwendungsbereichen wie Batterieprüfung, 5G, E-Mobilität und Consumer Electronics bilden die neu geschaffenen Customer Care Teams. Die Teams decken dabei den Fachvertrieb, das Projektmanagement, die Applikation sowie den Service und auch die Hotline ab, um die Kunden über den gesamten Produktlebenszyklus kompetent und zielgerichtet zu betreuen. Die neugegründeten Customer Care Teams treten an die Stelle der bisherigen Unternehmensbereiche SP und NP, so dass eine schlanke, serviceorientierte und nachhaltig erfolgreiche Organisation entsteht. Die vertriebliche Organisation beinhaltet darüber hinaus noch den Direktvertrieb, das Key Account Management sowie die regionale Zusammenarbeit mit den europäischen Vertriebsrepräsentanten, die weiterhin zentrale Ansprechpartner für die Viscom-Kunden bleiben. Die Customer Care Teams werden bei der fachlichen Kundenunterstützung auch auf die Expertise der Fachleute im Zentralservice sowie in der Produktentwicklung zurückgreifen. Diese Neuausrichtung erfolgte als zweiter Schritt auf die im ersten Schritt vorangegangene erfolgreiche Umgestaltung der Produkt- und Softwareentwicklung, die mit voller Kraft an zukunftsweisenden Innovationen arbeitet, damit Viscom auch zukünftig mit fortschrittlichen Inspektionslösungen auf höchstem Qualitätsniveau begeistert. Das Unternehmen sorgt mit dieser Weichenstellung für ein starkes und kompetentes Zusammenspiel auf allen Ebenen.

Und auch technologisch sieht sich das Unternehmen gut aufgestellt, um nach der Krise wieder nachhaltig und profitabel zu wachsen: Für den neuen AXI-Systembaukasten hat sich mittlerweile das Spektrum der Anwendungen erweitert. Die ersten Batterieinspektionssysteme zur Prüfung von Rundzellen sollen im dritten Quartal 2020 ausgeliefert werden. Ein Prototyp zur Prüfung von sogenannten Pouchzellen, die in Elektroautos, Smartphones und Tablets Einsatz finden, wird ebenfalls im dritten Quartal 2020 aufgebaut. Für die Variante zur Prüfung von großen und schweren Baugruppen im Bereich der Elektromobilität konnten ebenfalls Interessenten gewonnen werden, hier werden in den nächsten Monaten erste Aufträge aus Asien und den USA erwartet. Diese Entwicklung geht einher mit einer erfolgreichen Installation einer neuen Technologie zur schnellen Gewinnung von Bildinformationen für die planare Computertomographie: In deutlich verkürzter Zeit werden sehr viele Röntgenbilder aufgenommen, die nun in Echtzeit für die Schichtbildanalyse der Lötstellen, Bauteile und Batterien verwendet werden können. Davon profitieren sowohl die etablierten X-ray-Inline-Systeme der Baugruppeninspektion als auch die Varianten der neuen X7059.

Das Jahr 2020 stellt das niedersächsische Maschinenbauunternehmen vor große Herausforderungen, aber es sieht sich gut aufgestellt, um nach der Krise wieder nachhaltig und profitabel zu wachsen. "Unsere Inspektionssysteme überzeugen seit nunmehr 36 Jahren am Markt. Wir werden engagiert arbeiten und unsere Chancen nutzen, um unsere gesteckten Ziele zu erreichen", so Dr. Martin Heuser, Unternehmensgründer und Vorstand der Viscom AG.

Den Konzern-Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2020 finden Sie ab sofort auf der Internetseite www.viscom.com unter der Rubrik Investor Relations.

KONZERN-KENNZAHLEN

Konzern-Gesamtergebnisrechnung   01.01.-30.06.2020 01.01.-30.06.2019
Umsatzerlöse T€ 29.468 42.395
EBIT T€ -3.873 1.611
EBIT-Marge % -13,1 3,8
Periodenergebnis T€ -3.957 1.322
Ergebnis je Aktie -0,45 0,15
Mitarbeiter zum Quartalsende   479 483
Konzern-Bilanz   30.06.2020 31.12.2019
Aktiva      
Kurzfristige Vermögenswerte T€ 53.658 62.757
Langfristige Vermögenswerte T€ 27.209 26.291
Gesamtvermögen T€ 80.867 89.048
Passiva      
Kurzfristige Schulden T€ 12.188 16.904
Langfristige Schulden T€ 14.186 13.645
Eigenkapital T€ 54.493 58.499
Gesamtkapital T€ 80.867 89.048
Eigenkapitalquote % 67,4 65,7
Konzern-Kapitalflussrechnung   01.01.-30.06.2020 01.01.-30.06.2019
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit T€ 6.437 2.136
Cashflow aus Investitionstätigkeit T€ -1.513 -2.009
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit T€ -1.572 -3.435
Finanzmittelbestand Ende der Periode T€ 4.385 -940
 

 

SEGMENTINFORMATIONEN

    01.01.-30.06.2020 01.01.-30.06.2019
EUROPA      
Umsatzerlöse T€ 21.277 27.330
EBIT T€ -3.654 1.372
EBIT-Marge % -17,2 5,0
AMERIKA      
Umsatzerlöse T€ 4.632 5.838
EBIT T€ 451 180
EBIT-Marge % 9,7 3,1
ASIEN      
Umsatzerlöse T€ 3.559 9.227
EBIT T€ 34 5
EBIT-Marge % 1,0 0,1
Konsolidierungsdifferenzen EBIT T€ -704 54
 


Über Viscom
Die Viscom AG entwickelt, fertigt und vertreibt hochwertige Inspektionssysteme. Das Portfolio umfasst die komplette Bandbreite der optischen Inspektion und Röntgenprüfung. Im Bereich der Baugruppeninspektion für die Elektronikfertigung gehört das Unternehmen zu den führenden Anbietern weltweit. Die Systeme von Viscom lassen sich kundenspezifisch konfigurieren und miteinander vernetzen. Hauptsitz und Fertigungsstandort ist Hannover. Mit einem großen Netz aus Niederlassungen, Applikationszentren, Servicestützpunkten und Repräsentanten ist Viscom international vertreten. Gegründet 1984 notiert die Viscom AG seit 2006 an der Frankfurter Wertpapierbörse (ISIN: DE0007846867). Weitere Informationen finden Sie unter www.viscom.com.


Soweit diese Meldung Prognosen oder Erwartungen enthält oder Aussagen die Zukunft betreffen, können diese Aussagen mit Risiken und Ungewissheiten behaftet sein. Daher können wir nicht garantieren, dass die Erwartungen sich auch als richtig erweisen. Die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können wesentlich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Zu den Faktoren, die solche Abweichungen verursachen können, gehören unter anderem Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Wettbewerbssituation, Wechselkurs- und Zinsschwankungen, nationale und internationale Gesetzesänderungen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, die in dieser Mitteilung enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.

Im Sinne der besseren Lesbarkeit verzichten wir teilweise auf geschlechtsdifferenzierende Formulierungen. Die entsprechenden Begriffe gelten im Sinne der Gleichberechtigung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.




Kontakt:
Viscom AG
Investor Relations
Anna Borkowski
Carl-Buderus-Str. 9-15
30455 Hannover
Tel.: +49-511-94996-861
Fax: +49-511-94996-555
investor.relations@viscom.de


12.08.2020 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.
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