DEAG Deutsche Entertainment Aktiengesellschaft

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Pressemitteilung vom 20.04.2020

Original-Research: DEAG Deutsche Entertainment AG (von Montega AG)

Original-Research: DEAG Deutsche Entertainment AG - von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu DEAG Deutsche Entertainment AG
Unternehmen: DEAG Deutsche Entertainment AG
ISIN: DE000A0Z23G6

Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Kaufen
seit: 20.04.2020
Kursziel: 6,00
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Henrik Markmann

DEAG ist für temporäre Effekte der Corona-Krise gut gewappnet  
DEAG hat jüngst den Geschäftsbericht 2019 veröffentlicht und damit die vorläufig berichteten Finanzkennzahlen bestätigt. Für 2020 wurde eine qualitative Guidance unter Berücksichtigung der Effekte der „Corona-Krise“ bekannt gegeben.
 
Umsatz und Ergebnis etwas unter unseren Prognosen: Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete DEAG Erlöse von 185,2 Mio. Euro (-7,5% yoy). Damit erfüllte das Unternehmen unsere Erwartungen (MONe: 205,0 Mio. Euro) aufgrund von geringeren Konsolidierungseffekten der übernommenen fünf Gesellschaften sowie eines etwas schwächeren Verlaufs in Q4 nicht ganz. Erfreulich hingegen ist die Entwicklung der Bruttomarge, die sich u.a. durch ein stärkeres Geschäft im Bereich Ticketing um 340 BP auf 22,6% verbesserte. Auch die EBITDA-Marge stieg trotz erhöhter Personalaufwendungen in Folge der Akquisitionen sowie des im Vorjahr enthaltenen außerordentlichen Ertrags durch den RGL-Verkauf (5,3 Mio. Euro) von 7,3 auf 7,6% (durchschnittliche Mitarbeiterzahl 263 vs. zuvor 200). Aufgrund gestiegener Abschreibungen durch primär Leasing Nutzungsrechte aus der Veränderung im Konsolidierungskreis ist die EBIT-Marge gesunken (4,2% vs. 5,3% im Vj.). Der Jahresüberschuss vor Minderheiten liegt mit 0,6 Mio. Euro deutlich unter Vorjahr (6,6 Mio. Euro). Zurückzuführen ist dies neben dem geringeren operativen Ergebnis auf sowohl erhöhte Zinsaufwendungen durch die aufgestockte Anleihe als auch ein schwächeres Beteiligungsergebnis und einen gestiegenen Steueraufwand. Trotz bereits geleisteter Kaufpreiszahlungen i.H.v. 9,1 Mio. Euro erhöhten sich die Liquiden Mittel per Jahresende auf 46,3 Mio. Euro (Vj.: 36,4 Mio. Euro).  
Verlängertes Verbot von Großveranstaltungen: Seit Mitte März sind nun auch in der Kernregion Deutschland und Großbritannien Großveranstaltungen verboten, nachdem die Schweiz als dritter Kernmarkt für DEAG dies bereits Anfang März verordnete. Bisher hat das Unternehmen über 850 Veranstaltungen nahezu vollständig nach Q3/20 und Q4/20 sowie vereinzelt auch ins H1/21 verschoben. Wir gehen jedoch aufgrund des jüngst verlängerten Verbots für Großveranstaltungen in Deutschland bis Ende August davon aus, dass DEAG weitere Events verschieben bzw. teilweise auch absagen muss. Auch für die beiden anderen Kernregionen Schweiz und Großbritannien besteht ein entsprechendes Verbot bis Mai. Wir halten es allerdings für wahrscheinlich, dass es auch in diesen Regionen zu Verlängerungen der Restriktionen kommen wird. Hinsichtlich der ausfallenden Veranstaltungen gilt es jedoch zu berücksichtigen, dass DEAG bei Absagen „von hoher Hand“ (einschließlich COVID-19) über einen umfangreichen Versicherungsschutz verfügt, der vereinzelt nicht nur die Kosten sondern auch einen (Teil-)Gewinn abdeckt.  
Für das laufende Geschäftsjahr plante das Unternehmen eigentlich mit einem Wachstum bei Umsatz und EBITDA im unteren zweistelligen Bereich. In Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung der „Corona-Krise“ schließt der Vorstand jedoch auch einen moderaten bzw. deutlichen Rückgang bei Umsatz und EBITDA nicht aus.Für Q1 erwarten wir noch keinen allzu starken negativen Effekt, da die operative Entwicklung laut Management bis Anfang März noch unbeeinflusst war. Wir rechnen mit einem Umsatz i.H.v. 24,5 Mio. Euro (-3,8% yoy). Das zweite und dritte Quartal wird hingegen signifikant von den negativen Auswirkungen der „Corona-Krise“ auf die Live-Entertainment Branche betroffen sein. Der Umsatzbeitrag, der in den Vorjahren in Q2 und Q3 kumuliert zwischen 91,9 und 125,9 Mio. Euro lag, dürfte im laufenden Jahr größtenteils fehlen. Ab dem vierten Quartal rechnen wir mit einer Normalisierung des öffentlichen Lebens und damit auch einer steigenden Nachfrage nach Live-Entertainment.  
Auswirkungen auf unser Bewertungsmodell: Für 2020 haben wir aufgrund des verlängerten Verbots von Großveranstaltungen bis Ende August unsere Erwartungen deutlich reduziert. Wir gehen von einem Rückgang der Erlöse um 35% yoy aus. Wenngleich ein Großteil der Kosten variabel ist, dürfte es DEAG dennoch nicht gelingen das erfreuliche Margenniveau aus 2019 zu halten. Vor diesem Hintergrund rechnen wir mit einer EBITDA-Marge von nur noch rund 5%. Allerdings hat das Management diverse Maßnahmen ergriffen, um die Kostenbasis zu entlasten und die Liquidität zu schonen. So wurde beispielsweise Kurzarbeit angemeldet und mit den Hausbanken über eine Aufstockung sowie Flexibilisierung von Rahmenlinien verhandelt. Ebenso wurde ein zinsgünstiges KfW-Darlehen beantragt und der Kapitaldienst optimiert. Auch von Steuer- und Sozialversicherungsstundungen wird aktuell Gebrauch gemacht. Wenngleich DEAG per 31.12. über knapp 50 Mio. Euro Liquide Mittel verfügte, halten wir die vom Vorstand initiierten Präventivmaßnahmen in der aktuellen Krise für sinnvoll. Für 2021 rechnen wir nach jetzigem Stand wieder mit einer deutlichen Erlössteigerung sowie einer Rückkehr zum vorherigen Margenniveau.
 
Fazit: DEAG hat das abgelaufene Geschäftsjahr erfolgreich abgeschlossen. Aufgrund der „Corona-Krise“ steht das Unternehmen aktuell jedoch vor großen Herausforderungen. Das kürzlich verlängerte Verbot von Großveranstaltungen in Deutschland sorgt jedoch für Klarheit hinsichtlich der operativen Entwicklung in den nächsten Monaten. Die Gespräche mit dem Vorstand haben gezeigt, dass sich das Unternehmen auf den deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgang u.E. gut vorbereitet hat. Darüber hinaus dürfte es sich nur um ein temporäres Problem handeln, sodass DEAG ab 2021 wieder in die Erfolgsspur zurückfinden sollte. Im deutlich überproportionalen Kursrückgang der letzten Wochen (-49,8% vs. CDAX -22,0%) ist u.E. ein Worst-Case-Szenario bereits eingepreist, sodass das aktuelle Kursniveau eine attraktive Kaufgelegenheit darstellt. Unser Kursziel reduziert sich in Folge der Prognoseanpassungen auf 6,00 Euro (zuvor: 6,60 Euro).  
 
 
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Über Montega:
 
Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden: http://www.more-ir.de/d/20571.pdf

Kontakt für Rückfragen
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