Original-Research: Ringmetall AG (von Montega AG)


Original-Research: Ringmetall AG - von Montega AG

Einstufung von Montega AG zu Ringmetall AG

Unternehmen: Ringmetall AG
ISIN: DE0006001902

Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Halten
seit: 06.11.2017
Kursziel: 4,30
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Patrick Speck

Ringmetall ist für weiteres Wachstum gut aufgestellt  
Wir waren vergangene Woche mit dem Vorstandssprecher von Ringmetall in Frankfurt und Hamburg auf Roadshow. Die wesentlichen Erkenntnisse der Investorengespräche sind nachfolgend zusammengefasst.  
Aktueller Geschäftsverlauf: Nach dem starken Wachstum in H1 (+9,7% yoy) zeigte sich der Vorstand auch mit dem bisherigen Verlauf von H2 zufrieden. Die angesichts der politischen Unsicherheit und des Verfalls der Lira rückläufige Entwicklung in der Türkei (Umsatzanteil <3%), negative Währungseffekte aus dem EUR/USD-Kurs sowie eine leicht nachteilige Entwicklung des für den Absatzpreis maßgeblichen MEPS-Stahlpreisindex können kompensiert werden. Trotz der üblichen saisonalen Abschwächung verzeichnet Ringmetall aufgrund der guten Konjunktur in Deutschland und anderen westeuropäischen Märkten sowie den USA eine anhaltend hohe Nachfrage. Wir gehen daher für 2017 mit einem Umsatz von 102,5 Mio. Euro und einem EBITDA von 12,8 Mio. Euro unverändert von einem Zieleinlauf am oberen Ende der Guidance-Bandbreiten aus.
 
Jüngste Akquisitionen: In H2 wird dabei der seit 01. August vollkonsolidierte Spannringproduzent Latza mit Jahreserlösen i.H.v. rund 5 Mio. Euro und einer EBITDA-Marge im zweistelligen Prozentbereich (MONe: 12%) einen positiven Umsatz- und Ergebnisbeitrag leisten. Das in China zugekaufte Spannringgeschäft von HongRen dürfte dagegen erst ab Januar konsolidiert werden. Mit einem Gesamtumsatzvolumen von rund 2,5 Mio. Euro sollte Ringmetall im fragmentierten chinesischen Markt dann zum größten Spannringproduzenten aufsteigen und den Break-Even erreichen. Mittelfristig wird in der Region ein Umsatz von 5 bis 7 Mio. Euro sowie eine EBITDA-Marge von 10% angestrebt.
 
Wachstumsperspektiven: Bis 2021 plant Ringmetall den Konzernumsatz auf rund 200 Mio. Euro zu steigern. Trotz des bereits hohen Marktanteils von ca. 80% bei Spannringen avisiert der Vorstand ein organisches Wachstum auf 120 bis 130 Mio. Euro (CAGR 2016-2021e: ca. 5 bis 7%), womit Ringmetall das Wachstum des Chemiemarkts übertreffen dürfte. Das Unternehmen adressiert mit Spannringen ausschließlich „open top“-Fässer, deren Bedarf aufgrund des Spezialitätentrends in der Chemieindustrie überproportional steigt. Spielraum für anorganisches Umsatzwachstum i.H.v. 70 bis 80 Mio. Euro ergibt sich durch (1) eine geplante Expansion nach Südamerika oder Südostasien, (2) angrenzende Produktgruppen im Bereich Gefahrgutverpackungen sowie (3) neue Applikationen für bestehende Spannringprodukte (u.a. Rohrverbindungen). Angesichts der starken Cash-Generierung und der deutlich reduzierten Verschuldung sieht sich Ringmetall für kleinere und mittlere Akquisitionen (Sweet-Spot: 3 bis 30 Mio. Euro Umsatz) gut gerüstet. Im Falle einer größeren Übernahme werde aber auch eine Kapitalerhöhung ins Auge gefasst.
 
Margensteigerung: Das für 2021 gesteckte EBITDA-Margenziel von 15% soll durch einen höheren Automatisierungsgrad, Effizienzsteigerungen im Zuge der Neu-Allokation von Produktionsanlagen sowie einen verbesserten Produktmix erreicht werden. Letzteres zielt insbesondere auf den Bereich Industrial Handling (Umsatzanteil rund 15%). Durch die Fokussierung auf margenstärkere Eigenprodukte soll hier in 2017 bereits eine EBITDA-Marge von 10% erzielen werden (2016: 3,9%).
 
Umstellung auf IFRS: Für 2018 plant Ringmetall neben attraktiven Zukäufen den Wechsel in den geregelten Markt, um den Kreis potenzieller Investoren zu vergrößern. Hierzu ist es zwingend erforderlich, die Konzernberichterstattung auf IFRS umzustellen, was mit dem Jahresabschluss 2017 vollzogen werden soll. Dies hat u.a. zur Folge, dass die bislang laut HGB planmäßigen Abschreibungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert (MONe 2017: 2,2 Mio. Euro) entfallen, was einen spürbar positiven Effekt auf das EBIT sowie das EPS nach sich zieht und die gängigen Multiples KGV und EV/EBIT sichtlich attraktiver erscheinen lässt. Dabei handelt es sich jedoch um einen rein kosmetischen GuV-Effekt ohne Relevanz für unser Bewertungsmodell. Da weitere Folgen der IFRS-Umstellung auf die Wertansätze in der Bilanz bislang unklar sind, werden wir unser Modell erst nach Vorlage eines kompletten IFRS-Jahresabschlusses anpassen und behalten insofern auch unsere GuVSchätzungen vorerst bei.
 
Fazit: Wir sehen Ringmetall angesichts der starken Geschäftsentwicklung und des erfreulichen Track-Records bei früheren Akquisitionen für weiteres Wachstum gut aufgestellt. Solange Zeitpunkt, Ausmaß und Stoßrichtung weiterer Zukäufe aber wenig visibel bleiben, beschränken wir uns in unseren Prognosen auf die organische Entwicklung. Auch hier verfügt Ringmetall durch die führende Wettbewerbsposition in Europa und den USA gepaart mit einer aussichtsreichen Positionierung in China über vielversprechende Wachstums- und Synergiepotenziale. Vor diesem Hintergrund bestätigen wir unsere Prognosen und das Kursziel von 4,30 Euro, stufen die Aktie aufgrund des inzwischen geringen Upsides aber auf „Halten“ zurück.  
 
 
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Über Montega:
 
Die Montega AG zählt zu den größten unabhängigen Research-Häusern in Deutschland. Zum Coverage-Universum des Hamburger Unternehmens gehören eine Vielzahl von Small- und MidCaps aus unterschiedlichsten Sektoren. Montega unterhält umfangreiche Kontakte zu institutionellen Investoren, Vermögensverwaltern und Family Offices mit dem Fokus 'Deutsche Nebenwerte' und zeichnet sich durch eine aktive Pressearbeit aus. Die Veröffentlichungen der Analysten werden regelmäßig von der Fach- und Wirtschaftspresse zitiert. Neben der Erstellung von Research-Publikationen gehört die Organisation von Roadshows, Fieldtrips und Sektorkonferenzen zum Leistungsspektrum der Montega AG.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden: http://www.more-ir.de/d/15825.pdf

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Montega AG - Equity Research
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