artec technologies AG

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Pressemitteilung vom 15.11.2017

Original-Research: artec technologies AG (von GBC AG)

Original-Research: artec technologies AG - von GBC AG
Einstufung von GBC AG zu artec technologies AG

Unternehmen: artec technologies AG
ISIN: DE0005209589

Anlass der Studie: Research Note
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 6,25 Euro
Letzte Ratingänderung: 
Analyst: Marcel Goldmann, Cosmin Filker

Neupositionierung als BOS-Spezialist und Cloud-Dienstleister fortgesetzt und im Erfolgsfall mit einem 2019er KGV von unter 10 günstig bewertet; 1. HJ 17 operativ schwach; 2. HJ 17 deutlich positiver erwartet  
Die artec technologies AG (artec) hat sich in den letzten 12 bis 18 Monaten strategisch neu positioniert. Im Sicherheitsbereich (MULTIEYE) fokussiert sich das Unternehmen mit seinen Produkt- und Softwarelösungen verstärkt auf Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). In der zweiten Sparte, Media & Broadcast (XENTAURIX), hat sich die Gesellschaft darauf konzentriert, das Produktportfolio zunehmend als Cloud-Lösung (SaaS, Mietsoftware) anzubieten.
 
Das traditionelle Projektgeschäft der artec soll unserem Erachten nach in beiden Geschäftsbereichen nur noch betrieben werden, wenn hierdurch die personellen Ressourcen des Konzerns nicht zu stark beansprucht werden und sich der Auftrag als besonders renditeträchtig erweist.  
Die Geschäftsentwicklung in den ersten sechs Monaten war geprägt von der Weiterentwicklung der MULTIEYE- und der XENTAURIX-Plattform, sowie dem Aufbau des Cloud-Bereichs (Infrastruktur, Erweiterung der Cloud- Kapazitäten). Diese Entwicklungsmaßnahmen haben zu einer starken Personalbindung geführt und sich damit negativ auf die Umsatzentwicklung ausgewirkt, da hierdurch weniger Aufträge angenommen werden konnten. So fiel der Umsatz im ersten Halbjahr um 63,9% auf 0,60 Mio. EUR (VJ: 1,66 Mio. EUR). Der Umsatzmix im 1. HJ 2017 war insgesamt sehr stark von Softwarekomponenten geprägt.
 
Unabhängig von der Umsatzentwicklung hat sich artec in den letzten Monaten qualitativ weiterentwickelt und damit seine hervorragende technologische Marktposition gefestigt. So wurde bspw. die XENTAURIX-Plattform um TV- und -Radiosender, Web-TV und Videoquellen aus sozialen Medien erweitert. Durch die technologische Fortentwicklung wurde eine gute Basis für ein nachhaltiges profitables Wachstum gelegt. Insbesondere die Erweiterung der XENTAURIX -Plattform um einen Cloud-Service sollte sich mittelfristig für das Unternehmen besonders auszahlen, da bei der Datenanalyse von Bewegtbildern zunehmend auf Cloud-Lösungen zurückgegriffen wird und Cloud- Dienste allgemein als margenstark gelten. Darüber hinaus kann die Gesellschaft durch ein Angebot von Cloud-Lösungen wiederkehrende Umsätze generieren, da solche Leistungen über einen Zeitraum von bspw. mehr als 12 Monate abgerechnet werden können. Umsätze in diesem Segment sollten sich auch als besonders renditestark erweisen, da für ein solches Angebot von artec nur ein geringfügiger Materialeinsatz geleistet werden muss.  
Auf Kundenebene konnte das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr neben mehreren Kleinkunden bereits einen ersten Großkunden, einen internationalen Medienkonzern, im Cloud-Segment gewinnen. Zudem befindet sich die Gesellschaft in diesem Bereich in weiteren Gesprächen und sollte hierbei in dem neuen Segment den Kundenstamm zukünftig weiter ausbauen können.  
Aufgrund des margenstärkeren Produktmixes stieg die Rohmarge in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahr auf 70,5% (VJ: 62,2%) und konnte damit deutlich gesteigert werden. Insgesamt sank, insbesondere aufgrund des geringeren Umsatzvolumens, das operative Ergebnis (EBITDA) im Vergleich zum Vorjahr auf -0,41 Mio. EUR (VJ: 0,04 Mio. EUR).
 
Durch die im 1. HJ 2017 vorgenommenen Produktentwicklungen hat die artec AG unseres Erachtens ihre Position als eines der technologisch führenden Unternehmen im Bereich Datenanalyse, insbesondere von Bewegtbildern, gefestigt. Nachdem der Umsatz im 1. HJ 2017 schwächer als erwartet ausgefallen war, rechnen wir mit einem deutlich stärkeren 2. HJ. Hierzu soll zum einen ein starkes Jahresendgeschäft beitragen, da Kunden - wie üblich- in den Bereichen Media & Broadcast noch ihre Jahresbudgets ausschöpfen wollen. Zudem erwarten wir noch den ein oder anderen Großauftrag. Aufgrund des schwachen 1. HJ 2017 erwarten wir nun aber ein geringeres Umsatzvolumen in Höhe von 2,10 Mio. EUR, nachdem wir zuvor von 2,45 Mio. EUR ausgegangen waren.
 
In den kommenden Jahren sollten die zuvor beschriebenen Neu- und Weiterentwicklungen der Softwareplattformen zu einem deutlichen Nachfrageanstieg führen, da einerseits die Leistungsfähigkeit der Produktpalette erhöht wurde und andererseits zusätzliche Zielgruppen angesprochen werden. Somit sind wir für die zukünftige Unternehmensentwicklung weiterhin positiv gestimmt und rechnen für die GJ 2018 und 2019 mit deutlichen Umsatzzuwächsen.
 
Aufgrund des schwächer als erwartet verlaufenen 1. HJ 2017 haben wir ebenso unsere Ergebnisprognose für das GJ 2017 angepasst. Wir erwarten nun ein operatives Ergebnis (EBITDA) in Höhe von -0,41 Mio. EUR (zuvor: -0,14 Mio. EUR). Im GJ 2018 sollte der Turnaround beim operativen Ergebnis einsetzen, auch wenn wir weiterhin mit Kosten im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung der Softwareplattform rechnen.
 
Zudem erwarten wir, dass der Vertrieb deutlich ausgebaut wird, v.a. im Hinblick auf die in 2017 gestartete Cloud-Offensive. Alles in allem gehen wir nun für das GJ 2018 von einem Betriebsergebnis (EBITDA) in Höhe von 0,08 Mio. EUR aus, nachdem wir bislang 0,41 Mio. EUR erwartet hatten.  
Insgesamt halten wir die strategische Neupositionierung für sinnvoll und gehen weiterhin davon aus, dass im eingeschwungenen Zustand EBITDA-Margen in einer Größenordnung von deutlich über 30,0% erreicht werden können. Den mittelfristigen Zielwert für die EBITDA-Marge haben wir weiterhin mit 35,0% angesetzt.
 
Bis zum Jahresende rechnen wir mit einem positiven Newsflow aus beiden Geschäftsbereichen. Ab 2018 erwarten wir dann verstärkt positive Effekte auf die Ergebniskennzahlen aus den Softwareentwicklungsanstrengungen und den Investitionen zum Aufbau des Cloud-Bereichs. In 2019 sollten diese Effekte v.a. durch einsetzende Skaleneffekte noch stärker sichtbarer werden und zu einem deutlichen Ergebnissprung führen. Hierbei sollte eine EBITDA- Marge von über 30% erzielt werden können.
 
Vor dem Hintergrund der angepassten Prognosen haben wir auch das bisherige Kursziel von 6,45 EUR auf 6,25 EUR leicht gesenkt, wobei der eingesetzte Roll-Over-Effekt mit dem Geschäftsjahreshorizont auf Ende 2018 (bisher 2017) einer stärkeren Kurszieländerung entgegenwirkte. Das Unternehmen verfolgt mit der Konzentration auf BOS und Cloud-Dienste eine spannende Neupositionierung und ist im Erfolgsfall mit einem 2019er KGV von unter 10 für ein Spezialsoftwareunternehmen, welches in einem wachstumsstarken Marktsegment operiert, günstig bewertet. Auf Basis des aktuellen Kursniveaus vergeben wir weiterhin das Rating KAUFEN.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden: http://www.more-ir.de/d/15883.pdf

Kontakt für Rückfragen
Jörg Grunwald
Vorstand
GBC AG
Halderstraße 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach §34b Abs. 1 WpHG und FinAnV Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (4,5a,5b,6a,10,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter: http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung.htm
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