Deutsche Post AG
 

DGAP-Ad-hoc News vom 10.11.2008

Deutsche Post AG: Deutsche Post World Net ergreift weitreichende Maßnahmen gegen Verluste im US-Express-Geschäft und für Ergebnisverbesserung im Konzern

Deutsche Post AG / Strategische Unternehmensentscheidung
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Deutsche Post World Net ergreift weitreichende Maßnahmen gegen Verluste im US-Express-Geschäft und für Ergebnisverbesserung im Konzern
• DHL Express konzentriert sich auf internationales Geschäft in den USA – Ausstieg aus dem inneramerikanischen Markt
• Wertsteigerungsprogramm Roadmap to Value angesichts wirtschaftlicher Herausforderungen forciert – Einsparung von 1 Milliarde Euro angestrebt
Bonn, 10. November 2008: Die Deutsche Post World Net wird sich im Express-Markt USA künftig auf ihre internationale Kernkompetenz konzentrieren und
Ende Januar 2009 ihr nationales Luft- und Boden-Express-Geschäft einstellen. DHL wird die heutigen internationalen Produkte in den USA weiterhin uneingeschränkt anbieten; die Region bleibt ein unverzichtbarer Bestandteil des globalen DHL-Express-Netzwerks. Der Konzern plant außerdem, sein Wertsteigerungsprogramm Roadmap to Value zu intensivieren. Ziel ist es, die Profitabilität im gesamten Konzern zu verbessern, indem operative und nicht-operative Kosten weiter gesenkt werden. Diese Maßnahmen sollen die Deutsche Post World Net auf die weltwirtschaftlichen Herausforderungen der nächsten Zeit vorbereiten.

Die heute vorgelegten Konzernzahlen für die ersten neun Monate des Jahres zeigen ein um 1,3 Prozent gestiegenes EBIT vor Einmaleffekten von 1,6 Milliarden Euro, der Umsatz stieg im selben Zeitraum um 2,3 Prozent auf 40,5 Milliarden Euro. Etwa 70 Prozent dieser Umsätze wurden außerhalb Deutschlands generiert.

Restrukturierung DHL Express in den USA

Um künftige Unsicherheiten mit Blick auf das US-Geschäft von DHL Express auf ein Minimum zu reduzieren, wird der Konzern ab dem 30. Januar keine nationalen Luft- oder Bodenprodukte in den USA mehr anbieten. Die operativen Kosten bei DHL Express USA verringern sich damit von derzeit $5,4 Milliarden (4,2 Milliarden Euro) auf weniger als $1 Milliarde (770 Millionen Euro). Um dieses Ziel zu erreichen, wird DHL Express USA alle rein nationalen Sortierzentren schließen und die Anzahl der Niederlassungen von 412 auf 103 reduzieren. Insgesamt werden bei DHL Express in den USA 9.500 Arbeitsplätze eingespart, zusätzlich zu den 5.400, die bereits seit Anfang des Jahres abgebaut worden sind. Die Restrukturierung wird den Konzern voraussichtlich zusätzlich $1,9 Milliarden (1,5 Milliarden Euro) kosten. Der gesamte Restrukturierungsaufwand wird sich damit auf $3,9 Milliarden (3 Milliarden Euro) über zwei Jahre belaufen und mehrheitlich noch in 2008 gebucht werden. Als ein Ergebnis dieser Maßnahme werden die Verluste vor Einmalkosten aus dem DHL-US-Express-Geschäft im laufenden Jahr nun voraussichtlich $1,5 Milliarden (1,2 Milliarden Euro) betragen. Der Konzern erwartet, dass sich die Verluste im Jahr 2009 auf höchstens $900 Millionen (692 Millionen Euro) belaufen. Die Verluste sollen ab dem vierten Quartal 2009 in einer Größenordnung von weniger als $400 Millionen (308 Millionen Euro) pro Jahr liegen. Durch den Ausstieg aus dem rein nationalen US-Express-Markt verbleibt der DHL ein operatives Geschäft in Amerika, dessen zukünftige Entwicklung besser vorhersehbar ist. Der Wertbeitrag des restrukturierten Geschäfts wird den Umfang der jährlichen Verluste eindeutig übersteigen. Der Konzern strebt nach wie vor eine Erwirtschaftung der Kapitalkosten im globalen DHL-Express-Geschäft im Jahr 2010 an.

Das neu dimensionierte Netzwerk mit insgesamt 3.000 bis 4.000 Mitarbeitern wird vollständig auf die Bedürfnisse der international orientierten Express-Kunden des Konzerns ausgerichtet sein. Ohne Einschränkung werden sämtliche weltweiten Sendungen in die USA weiterhin zugestellt, und in den USA können Kunden 99 Prozent der bisherigen internationalen Sendungen auch künftig für den grenzüberschreitenden Versand aufgeben.
Somit bleiben die USA ein Schlüsselmarkt für die Deutsche Post World Net, zumal die anderen DHL-Geschäftseinheiten von den Restrukturierungsmaßnahmen bei Express in keiner Weise betroffen sind. Der Konzern wird unverändert in die erfolgreichen US-Einheiten von Supply Chain/CIS, Global Forwarding/Freight und Global Mail investieren, die mit insgesamt mehr als 25.000 Beschäftigten ihre jeweiligen Geschäfte nachhaltig weiterentwickeln.
Roadmap to Value

Die Roadmap to Value-Maßnahmen, die auf eine verbesserte Profitabilität und Cash Generierung im gesamten Konzern abzielen, sind erfolgreich vorangekommen. Die Deutsche Post World Net ist auf einem guten Wege, die angestrebten 500 Millionen Euro an Gewinnsteigerung und Kostenreduzierung durch ihr Wertsteigerungsprogramm in 2008 zu erreichen. Fortschritte wurden auch bei der Verringerung des Nettoumlaufvermögens gemacht: Hier steht im Vergleich zum Vorjahr eine Verbesserung von 380 Millionen Euro zu Buche, ein großer Schritt auf dem Weg zum Ziel einer Einsparung in Höhe von 700 Millionen Euro bis zum Ende des kommenden Jahres. Die Transparenz der Berichterstattung wurde mit detaillierteren Zahlen im vergangenen Jahr verbessert und wird auch künftig noch weiter erhöht werden. So beabsichtigt der Konzern beispielsweise, die Berichterstattung zu seinen Pensionsverpflichtungen zu ändern: Mit Beginn des ersten Quartals 2009 werden die erwarteten Erträge aus dem Planvermögen nicht mehr als Bestandteil des EBIT berichtet, sondern im Finanzergebnis ausgewiesen. Dies hat keine Auswirkungen auf den Gewinn vor Steuern.
In Vorbereitung auf eine sich abschwächende Weltwirtschaft wird die Deutsche Post World Net nun im Rahmen von Roadmap to Value zusätzliche Initiativen starten: Mit striktem Fokus auf Kostenreduzierung will der Konzern operative und nicht-operative Ausgaben in sämtlichen Geschäftsbereichen um 1 Milliarde Euro bis Ende 2010 herunterfahren. Dieses Vorhaben ersetzt das bisherige Sparziel von zusätzlichen 500 Millionen Euro in 2009. Die Maßnahmen sollen entscheidend dazu beitragen, dass auch bei schwierigen wirtschaftlichen Aussichten ein Gewinnzuwachs erzielt werden kann.

Unterdessen hat die Deutsche Post World Net ihr Ergebnisziel von 2,4 Milliarden Euro EBIT vor Einmaleffekten für das Jahr 2008 bekräftigt. Im kommenden Jahr wird mit Blick auf das EBIT vor Einmaleffekten mit einem Anstieg gerechnet, allerdings will der Vorstand einen spezifischen Ausblick auf 2009 erst geben, wenn die weitere Wirtschaftsentwicklung klarer zu beurteilen ist. Wegen der gestiegenen, nun 3 Milliarden Euro betragenden Kosten für die Restrukturierung von DHL Express in den USA und anderer Einmaleffekte in Folge des erwarteten wirtschaftlichen Abschwungs wird der Konzern 2008 voraussichtlich einen berichteten Jahres-Nettoverlust ausweisen. Hierzu tragen Einmalbelastungen in anderen Geschäftseinheiten zwischen 400 und 500 Millionen Euro bei sowie mögliche Abschreibungen auf Goodwill und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von etwa 1 Milliarde Euro bei Supply Chain / Corporate Information Solutions.



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