Aareal Bank AG
 

Pressemitteilung vom 11.11.2004

Aareal Bank berücksichtigt bereits angekündigte zusätzliche Vorsorge im 3. Quartal 2004
- Buchwert nach dieser Maßnahme bei 25,14 € je Aktie
- Konzernfehlbetrag nach 9 Monaten von 115 Mio. € voll im Rahmen der Erwartung
- Rendite nach Steuern im Zielgeschäft deutlich über 15%


Wiesbaden, 11. November 2004 – Die Aareal Bank Gruppe weist im Konzernergebnis der ersten neun Monate 2004 die gesamte zusätzliche Risikovorsorge aus, die sie bereits Ende August bekannt gegeben hat. Dementsprechend beläuft sich der Konzernfehlbetrag nach neun Monaten auf 115 Mio. € und liegt damit voll im Rahmen der Erwartungen. Christof M. Schörnig, im Vorstand für die Refinanzierung verantwortlich, dazu: „Bereits in der Vergangenheit haben wir den Umbau unseres Unternehmens stark vorangetrieben. Vieles von dem, was wir bislang erreicht haben, wurde von den deutschen Altlasten der 90er-Jahre überdeckt. Ein Großteil der eingeleiteten Maßnahmen wird ab 2005 ihre Wirkung zeigen. Unser Ergebnis wird dann immer stärker vom zukunftsträchtigen Immobilienfinanzierungsgeschäft geprägt.“ Dieses sei an den seit 14 Jahren sehr erfolgreichen internationalen Aktivitäten ausgerichtet.

Ebenfalls Ende August gab die Aareal Bank bekannt, das nicht strategiekonforme deutsche Altportfolio von dem profitablen und mit gutem Risikoprofil versehenen strategiekonformen Kreditgeschäft virtuell zu trennen. Für das Zielgeschäft der Aareal Bank beträgt die Nettoeigenkapitalverzinsung deutlich über 15%. Für 2005 und 2006 erwartet der Vorstand eine Eigenkapitalverzinsung nach Steuern von über 17%. Vorstandsmitglied Dr. Ralph Hill, zuständig für das internationale Kreditgeschäft, kommentiert diese Entwicklung: „Im internationalen Geschäft konzentrieren wir uns seit 1990 auf erstklassige Kunden und erstklassige Objekte. Auf der Basis unserer regional und produktbezogen gut diversifizierten Organisation setzen wir unter Risiko- und Ertragsaspekten gezielt Schwerpunkte. Diese konsequente Selektion ist einer der wichtigsten Gründe für unsere sehr gute internationale Performance. Dieses erfolgreiche Modell werden wir weiter ausbauen.“

Vorstandsmitglied Herman J. Merkens, verantwortlich für den Umbau des deutschen Geschäfts, erklärt, dass der Abbau des deutschen Altportfolios intensiv vorangetrieben wird. Bis zum ersten Quartal 2005 werden die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen. „Wir sind sicher, dass das deutsche Altgeschäft, das unser Ergebnis in der Vergangenheit spürbar belastet hat, wesentlich an Bedeutung verlieren wird. Je nach Marktsituation wird zwar die Abbaugeschwindigkeit differieren, aber unser profitables Zielgeschäft wird zukünftig dauerhaft unsere Rentabilität bestimmen. “

Zum Geschäftsverlauf der ersten 9 Monate 2004:

Insgesamt hat die Aareal Bank Gruppe in der Berichtsperiode Immobilienfinanzierungen in Höhe von 4,0 Mrd. € (Vorjahr: 4,3 Mrd. €) zugesagt. Davon entfielen 3,3 Mrd. € (über 80%) auf das internationale Geschäft. Mit diesem Volumen bewegt sich der Immobilienspezialist innerhalb seiner kommunizierten Planung. Der leichte Zusagerückgang spiegelt die vorsichtige Einschätzung einiger Märkte wider.

Der Zinsüberschuss der ersten neun Monate liegt mit 340 Mio. € leicht über dem Vorjahresniveau von 338 Mio. €.

Durch die Abbildung der zusätzlichen Risikovorsorge im dritten Quartal erhöht sich der Risikovorsorgesaldo der ersten neun Monate auf 355 Mio. € nach 92 Mio. € im Vorjahr.

Der Provisionsüberschuss ging von 130 Mio. € auf 107 Mio. € zurück. Dies ist mit höheren Aufwendungen für Verbriefungen, niedrigeren Erträgen aus der Verwaltung des weiter abgebauten Portfolios der DEPFA sowie dem Verkauf einer nicht strategiekonformen Tochtergesellschaft zum Jahresultimo 2003 zu erklären. Ein weiterer Grund ist die Vorbereitung der Aareon und ihrer Kunden auf die neue Software Blue Eagle, die zu einem zeitweiligen Rückgang von Consulting-Leistungen der Aareon führt.

Das Handelsergebnis in Höhe von –18 Mio. € wird zunehmend von Aufwendungen aus synthetischen Verbriefungstransaktionen bestimmt. Aus der Bewertung dieser Kreditderivate resultiert ein negatives Ergebnis von 11 Mio. €. Zusätzlich ergab sich aus der Bewertung von Derivaten – insbesondere aus F/X-Sicherungsgeschäften, die nicht als bilanzieller Hedge qualifiziert werden können – per Saldo ein Aufwand von 7 Mio. €. Das Ergebnis aus Finanzanlagen in Höhe von 6 Mio. € resultiert im Wesentlichen aus der Veräußerung von festverzinslichen Wertpapieren des Available-for-Sale-Bestands.

Trotz vielfältiger Investitionen konnte der Verwaltungsaufwand gegenüber dem Vorjahreswert um 3,3% gesenkt werden. Dieser im Vorjahresvergleich gute Wert ist das Ergebnis von forcierten Kostensenkungsmaßnahmen und Prozessoptimierungen und liegt unter den ursprünglichen Planungen.

Nach dem Sonstigen betrieblichen Ergebnis von 8 Mio. € ergibt sich ein Betriebsergebnis von –178 Mio. €. Abschreibungen auf Firmenwerte belaufen sich auf 4 Mio. €. Die positive Steuerposition von 81 Mio. € resultiert im Wesentlichen aus dem Saldo von Ertragsteuern und gebildeten latenten Steuern, die mit der beschriebenen zusätzlichen Vorsorge einhergehen. Die Anteile Dritter befinden sich mit 14 Mio. € auf Vorjahresniveau.

Der Konzernfehlbetrag der ersten neun Monate beläuft sich somit auf 115 Mio. €. Dieses Ergebnis liegt voll im Rahmen der Erwartung und ist vor allem durch die Berücksichtigung der zusätzlichen Bewertungsmaßnahmen im Kreditgeschäft im dritten Quartal 2004 geprägt.

Strukturierte Immobilienfinanzierungen

In diesem Segment findet die deutlich erhöhte Risikovorsorge ihren Niederschlag, die der Aareal Bank zukünftig spürbare Freiheitsgrade bei dem weiteren Ausbau ihres Geschäftsmodells einräumen. Der Zinsüberschuss lag in der Berichtsperiode bei 311 Mio. €, gegenüber 303 Mio. € in den ersten neun Monaten des Vorjahres. Höhere Aufwendungen für Verbriefungen und niedrigere Erträge aus der Verwaltung des weiter abgebauten Portfolios der DEPFA ließen den Provisionsüberschuss auf 11 Mio. € zurückgehen. Trotz tariflich bedingter Gehaltserhöhungen und anhaltender Investitionen in neue Geschäftsmöglichkeiten konnte der Verwaltungsaufwand um 3 Mio. € auf 136 Mio. € gesenkt werden. Dies wurde durch die bereits angesprochenen Kostensenkungsmaßnahmen und Prozessoptimierungen erreicht. Nach Berücksichtigung Sonstiger betrieblicher Erträge in Höhe von 3 Mio. € ergibt sich ein Betriebsergebnis von –177 Mio. €. Dieses Ergebnis ist im Wesentlichen von der zusätzlichen Vorsorge geprägt.

Consulting / Dienstleistungen 


Das Vorsteuerergebnis dieses Segments ist nach neun Monaten leicht negativ. Der Provisionsüberschuss ging um 10 Mio. € auf 125 Mio. € zurück. Wesentliche Gründe dafür sind der Verkauf einer nicht strategiekonformen Tochter Ende 2003 und die geringe Bereitschaft von Aareon-Kunden, noch in das alte Produkt zu investieren, da die termingerechte Einführung von Blue Eagle Anfang 2005 kurz bevorsteht. Dem steht – trotz anhaltender Investitionen – ein Rückgang der Verwaltungsaufwendungen um 9 Mio. € auf 125 Mio. € entgegen. Eine geringfügige Verbesserung des Sonstigen betrieblichen Ergebnisses von 2 Mio. € auf 3 Mio. € und Abschreibungen auf Geschäfts- und Firmenwerte von 4 Mio. € führen zu einem leicht verbesserten Vorsteuerergebnis in Höhe von –2 Mio. € (–3 Mio. €).

Immobilien Asset Management 


Da bis zu 50% der Provisionserträge aus den Fonds der Aareal Bank Gruppe erfolgsabhängig sind und entsprechend erst am Laufzeitenende der Fonds anfallen, wird sich das volle Ertragspotenzial dieses Segments erst in den kommenden Jahren zeigen. Das leicht negative Vorsteuerergebnis in Höhe von –3 Mio. € reflektiert dies ebenso wie Anlaufkosten für neue, geplante Fonds. Die positive Entwicklung der Performance und der Eigenkapitalzusagen im dritten Quartal wird sich folglich erst mittel- bis langfristig auf das Ergebnis auswirken. Der im Vergleich relativ hohe Vorjahreswert war durch den Verkaufserlös einer Immobilie aus dem Bestand der Aareal Property Services B.V. bedingt.

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