Aareal Bank AG
 

Pressemitteilung vom 14.04.2003

Aareal Bank zufrieden mit dem ersten Jahr der Eigenständigkeit

Die Aareal Bank Gruppe hat ihr erstes Geschäftsjahr als eigenständiger Konzern erfolgreich abgeschlossen. Der Konzernjahresüberschuss nach Anteilen Dritter stieg auf 87 Mio. € nach 22 Mio. € im Vorjahr. Mit diesem Ergebnis erzielte der Aareal Bank Konzern eine Eigenkapitalverzinsung von 8,6% nach Steuern und Anteilen Dritter und liegt damit im Rahmen der eigenen Planungen. Erfreulich war auch die spürbare Senkung der Kostendeckungsquote von 79,8% auf 60,9%. Insgesamt blickt die Aareal Bank Gruppe in einem für die Finanzdienstleistungsbranche schwierigen Marktumfeld und erheblichen konjunkturellen Unsicherheiten auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2002 zurück. „Das Jahr 2002 war für die Aareal Bank ein außergewöhnliches Jahr. Wir haben die strategisch richtige Entscheidung zur Trennung von der DEPFA erfolgreich gemeistert und zugleich die Eigenkapitalausstattung im Jahresverlauf nennenswert verbessert sowie ein Ergebnis erzielt, das im deutschen Branchenvergleich als überproportional gut zu bewerten ist“, so der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Glauner. Der Zinsüberschuss stieg gegenüber dem Vorjahr um 60,7% auf 331 Mio. €. Maßgeblich lässt sich dieser Anstieg durch die Kreditübertragungen aus dem Portfolio der DEPFA Deutsche Pfandbriefbank und dem höherrentierlichen Neugeschäft der Bank erklären. Ebenfalls im Rahmen der Erwartungen lag die Risikovorsorge mit 109 Mio. € (Vorjahr: 116 Mio. €). Dieser Wert bezieht sich auf das eigene, sowie auf das bei der DEPFA Deutsche Pfandbriefbank verbuchte Portfolio an Immobilienfinanzierungen, für das die Aareal Bank ökonomisch verantwortlich ist.

Der Provisionsüberschuss verminderte sich von 206 auf 193 Mio. €. Im Rahmen der Planungen entwickelte sich der Anstieg des Verwaltungsaufwands um 15,1% auf 359 Mio. €. Im Wesentlichen sind für diesen Anstieg die Übernahme von Mitarbeitern der DEPFA Deutsche Pfandbriefbank, Erstkonsolidierungen sowie einmalige Aufwendungen im Rahmen der Neuausrichtung der Konzerntochter Aareon verantwortlich. Einen größeren Anstieg verzeichnete das sonstige betriebliche Ergebnis auf 128 Mio. €. In dieser Position dokumentiert sich deutlich die Neuausrichtung der Immobilienbankgruppe. Zu den wesentlichen Ertragspositionen gehören hier Erträge aus der Veräußerung von nicht betriebsnotwendigen Immobilien und aus der Auflösung von Rückstellungen sowie ordentliche Erträge aus den Nichtbankentöchtern der Aareal Bank Gruppe. Diesen stehen nicht nur korrespondierende sonstige betriebliche Aufwendungen, sondern auch Aufwendungen gegenüber, die an anderen Stellen der Ergebnisrechnung ausgewiesen werden. Hierzu gehören die umfangreichen Investitionen im Geschäftsbereich Consulting / Dienstleistungen ebenso wie Wertberichtigungen und trennungsbedingter Aufwand im Zusammenhang mit der Aufspaltung der DEPFA Gruppe. Per Saldo leisten die sonstigen betrieblichen Erträge damit keinen nennenswerten Beitrag zum Gesamtergebnis des Konzerns im abgelaufenen Geschäftsjahr.

In der Unternehmenssparte „Strukturierte Immobilienfinanzierungen“ konnte die Aareal Bank einen RoE vor Steuern von knapp 16% erzielen. Das Segmentergebnis nach Steuern und Anteilen Dritter in Höhe von 83 Mio. € entspricht einer Nettoeigenkapitalverzinsung von 9,5% nach Steuern. Spürbar gesenkt wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr die Kostendeckungsquote von knapp 69% auf nunmehr rund 47%. Bei den Neuzusagen an Immobilienfinanzierungen des abgelaufenen Geschäftsjahres bestätigt sich die Neuausrichtung der Bank. Während im internationalen Geschäft ein Anstieg von knapp 17% auf rund 4,8 Mrd. € zu verzeichnen ist, wurden die Zusagen in Deutschland strategiekonform im Sinne eines ausgewogenen Portfolios um rund 41% zurückgefahren. Rund dreiviertel der Neuzusagen entfielen im vergangenen Jahr auf das internationale Kreditgeschäft der Bank, die ihre breite regionale Diversifikation damit weiter ausbauen und somit die Abhängigkeit von den jeweiligen Teilmärkten weiter vermindern konnte. Erneut im Rahmen der Erwartungen lag die deutlich positive Eigenkapitalverzinsung des internationalen Kreditgeschäfts und auch des deutschen Neugeschäfts mit über 32% vor Steuern. In diesen Zahlen sieht die Bank eine Bestätigung des Modells nach dem vor mehr als 13 Jahren das internationale Geschäft aufgebaut wurde, das zugleich aber auch als Vorbild für die Neuausrichtung des deutschen Geschäfts dient.

In der Sparte „Consulting / Dienstleistungen“ wurde das Segmentergebnis von - 19 Mio. € nach Steuern und Anteilen Dritter deutlich von Investitionen in den weiteren Ausbau der Dienstleistungsaktivitäten der Aareal Bank Gruppe und der Neuausrichtung der Konzerntochter Aareon AG geprägt. Insgesamt hat die Aareon nach einer zweijährigen Investitionsphase das Geschäftsjahr mit einem Fehlbetrag abgeschlossen, konnte aber im vierten Quartal ein ausgeglichenes Ergebnis verzeichnen. In diesem Jahr strebt das ITSystemhaus der Aareal Bank Gruppe ein EBIT-Niveau von ca. 10 Mio. € an. Die seit rund einem Jahr bestehende SAP-Kooperation zur Entwicklung einer neuen Software-Generation verläuft zur vollen Zufriedenheit und erlaubt bereits im laufenden Geschäftsjahr eine stufenweise Markteinführung des neuen Produktes. Wie erst kürzlich vom Unternehmen berichtet, verläuft die Kehrtwende im Privatkundengeschäft vom reinen Kredit- hin zum Dienstleistungsgeschäft äußerst zufriedenstellend. Bei einem Großteil der Unternehmen wurde inzwischen die Investitionsphase abgeschlossen und spätestens in 2004 wird die letzte Gesellschaft plangemäß die Gewinnschwelle erreichen.

Die sich noch im Aufbau befindliche Sparte „Immobilien Asset Management“ erzielte einen Vorsteuerverlust von 2 Mio. € (Vorjahr: -17 Mio. €). Deutlich geprägt ist dieses Ergebnis zum einen von plangemäßen Investitionen zur Verbreiterung der Produktpalette und von Aufwendungen zur organisatorischen Straffung der unterschiedlichen in diesem Segment tätigen Einheiten. Bei den bereits bestehenden Fonds verläuft sowohl die Platzierung als auch die Investition sehr zufriedenstellend. In diesem Jahr plant die Aareal Bank Gruppe die Platzierung von zwei weiteren Fonds im Volumen von jeweils 500 Mio. €. Hierzu gehört der sich bereits in der Platzierungsphase befindliche Logistikfonds sowie ein weiterer Fonds mit dem Investitionsschwerpunkt Europa. Die Aareal Bank Gruppe zeigt sich zuversichtlich, dass der in 2002 verbesserte Ergebnistrend auch in 2003 anhält und zu einem positiven Ergebnisbeitrag führen wird.

Nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Glauner ist die Neuausrichtung der Aareal Bank im abgelaufenen Jahr wesentlich voran getrieben worden. „Trotz dieser unzweifelhaft vorzeigbaren Erfolge haben wir in 2003 einige Herausforderungen zu bewältigen, die Disziplin und Augenmaß erfordern“, so Glauner weiter. So sei vor allem der Umbau des deutschen Geschäftes in 2003 beschleunigt abzuschließen sowie eine für den Markt deutlich sichtbare Exit-Strategie für die non performing loans umzusetzen. „Gegenüber dem Vorjahr werden wir unser Eigenkapital weiter ausbauen und bei den Erträgen – gegen den Markttrend – über dem Niveau von 2002 liegen. Insbesondere werden wir die Geschäftsfelder Consulting / Dienstleistungen und Immobilien Asset Management trotz weiterer Investitionen in 2003 in die Gewinnzone führen“, schloss Glauner.

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