Vita 34 AG
 

Company Talk News vom 21.06.2007

VITA 34 International AG: Im Company-Talk: Dr. med. Eberhard Lampeter, Vorstandsvorsitzender

mainvestor GmbH / Vita 34 International AG / Sonstiges

Veröffentlichung einer Corporate-Interview News, übermittelt durch die DGAP
- ein Unternehmen der EquityStory AG.
Geäußerte Meinungen und Aussagen geben nicht die Meinung des Herausgebers wieder.



'Sind mit Geschäft im 2. Quartal sehr zufrieden'

– 'Plus von 83 Prozent bei Einlagerungen im ersten Quartal übertrifft Erwartungen.'
– 'Werden die Analystenprognosen für das Gesamtjahr 2007 voraussichtlich übertreffen.'
– 'Marketingaktivitäten greifen früher als geplant.'
– 'Führen mit weiteren Krankenkassen Kooperationsgespräche.'

VITA 34 ist die führende Nabelschnurblutbank im deutschsprachigen Raum. Durch die Entnahme, Aufbereitung und Lagerung von Nabelschnurblut bietet sie werdenden Eltern eine Vorsorgedienstleistung für ihre Kinder im Bereich Stammzellen/ regenerative Medizin. Durch die zu erwartende Vielzahl potentieller Anwendungen steht dieser Markt vor einer dynamischen Entwicklung. VITA 34 hat die Profitabilität ihres Geschäftsmodells in den vergangenen Jahren bereits unter Beweis gestellt. Für die kommenden Jahre steht eine stärkere Marktdurchdringung im deutschsprachigen Raum auf der Agenda, da bislang erst bei weniger als zwei Prozent der Geburten in Deutschland Nabelschnurblut eingelagert wird.


mainvestor: Herr Dr. Lampeter, Sie haben für das erste Quartal sehr erfreuliche Zahlen gemeldet, geht es jetzt so weiter?

Dr. Lampeter: Das erste Quartal hat unsere Erwartungen weit übertroffen. Eine positive Berichterstattung in der medizinischen Fachpresse war einer der Wachstumstreiber. Wir konnten mit 2.446 Einlagerungen ein Plus von 83 Prozent gegenüber dem Vorjahr präsentieren, gleichzeitig ein neuer Quartalsrekord. Der Umsatz stieg um 35 Prozent auf 3,5 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr gehen wir davon aus, dass wir die Erwartungen der Analysten spürbar übertreffen werden. Dies gilt für die Einlagerungen, die abgeschlossenen Verträge und auch den Umsatz.


mainvestor: Wie sieht es beim Ergebnis aus?

Dr. Lampeter: Im ersten Quartal haben wir ein positives EBIT von 0,3 Mio. Euro erzielt. Für die kommenden Quartale planen wir aber mit Verlusten, da wir mit den Mitteln aus unserem Börsengang im März 2007 eine Marketing- und Vertriebsoffensive starten. Vita 34 verfügt heute in Deutschland über einen Marktanteil von mehr als 66 Prozent. Dabei wird von den rund 680.000 Geburten in Deutschland erst bei weniger als zwei Prozent der Geburten das Nabelschnurblut genutzt. Diesen Markt gilt es zu entwickeln. Andere Länder, zum Beispiel in Asien, sind da schon wesentlich weiter.


mainvestor: Was heißt das?

Dr. Lampeter: In Taiwan liegt die Quote bei rund neun Prozent, in Südkorea sogar bei rund 15 Prozent. In den USA werden übrigens derzeit rund drei Prozent eingelagert, wir verfügen in Deutschland also über ein erhebliches Nachholpotential. Dass die Quote hierzulande so niedrig ist, liegt vor allem an einem Informationsdefizit. Hier setzen wir deshalb an. Sowohl bei den Eltern, als auch bei den Ärzten, Hebammen und Geburtshelfern. Die Erfolge unserer Vertriebsoffensive sind in den Zahlen des ersten Quartals noch gar nicht enthalten. Die Maßnahmen sind darauf angelegt, dass sie ihre volle Wirkung ab 2008 entfalten.


mainvestor: Was bedeutet das für das 2. Quartal, schließlich sind wir ja schon im Juni?

Dr. Lampeter: Ich darf hier natürlich nichts Konkretes nennen, außerdem ist das Quartal ja auch noch nicht ganz vorüber. Aber soviel möchte ich sagen: Wir sind auch mit der aktuellen Geschäftsentwicklung sehr zufrieden. Alles deutet auf einen Rekord hin. Wir gehen davon aus, dass wir die Analysten-Prognosen für das laufende Jahr übertreffen werden.


mainvestor: Was treibt denn aktuell das Geschäft?

Dr. Lampeter: Nach einer erfolgreichen Behandlung von Blutkrebs durch eingelagertes Nabelschnurblut stieg die Aufmerksamkeit für unsere Leistung sprunghaft an. Auch jetzt merken wir noch, dass sich die Akzeptanz für Nabelschnurblut scheinbar deutlich erhöht hat. Zudem fangen unsere Marketingaktivitäten früher an zu greifen, als wir dies ursprünglich geplant haben. Durch Verbesserungen in unserer Kommunikation haben wir die Anfragen deutlich gesteigert. Darüber hinaus haben wir in den letzten Monaten bereits 8 Mitarbeiter im Vertrieb aufgebaut, wodurch wir in Zukunft den Markt deutlich besser abdecken können.


mainvestor: Warum entscheiden sich denn immer mehr werdende Eltern für die Einlagerung von Nabelschnurblut?

Dr. Lampeter: Die Einlagerung ist wie eine biologische Lebens-Versicherung zu sehen. Ideal aus Sicht des Kunden wäre es, wenn nie auf das Produkt zurückgegriffen werden müsste. Doch gibt es ein ernstes Gesundheitsproblem, können die Stammzellen des Nabelschnurblutes eingesetzt werden. Denn nur so hat man Zugriff auf körpereigene und gleichzeitig besonders junge und entwicklungsfähige Stammzellen.


mainvestor: Und wie sieht es bei den Anwendungen aus?

Dr. Lampeter: Wir reden hier über die jüngsten zu gewinnenden Stammzellen, die Entnahme aus der Nabelschnur ist dabei auch ethisch völlig unbedenklich. Bei den Anwendungsmöglichkeiten sind heute Krebsbehandlungen und Störungen bei der Blutbildung zu nennen. Die Medizin entwickelt sich in diesem Bereich aber rasant. Schon in wenigen Jahren können sich hieraus Therapien für Herzinfarkt oder Hirnschlag entwickeln lassen. Daneben eröffnet sich in der regenerativen Medizin ein weites Betätigungsfeld. Dies ist natürlich noch Zukunftsmusik, aber es ist vorstellbar, dass mit Hilfe dieser Zellen in Zukunft beispielsweise auch biologische Herzklappen oder zum Beispiel insulinproduzierende Zellen nachgezüchtet werden können.


mainvestor: Wie sieht denn die Entnahme aus und wie kann auf das Blut zurückgegriffen werden?

Dr. Lampeter: Die Entnahme ist völlig unproblematisch, da das Blut nach der Abnabelung aus dem Teil der Nabelschnur entnommen wird, der ansonsten entsorgt wird. Das Neugeborene verliert also nichts. Gewonnen wird dafür ein Blutpräparat, das reich an Stammzellen ist. Auf dieses Blut hat nur der Einlagernde bzw. seine Eltern ein Anrecht, es steht also dem Kind ein Leben lang – bis ins hohe Alter - zur Verfügung.


mainvestor: Sie haben bereits mit privaten Krankenkassen wie der debeka Kooperationen geschlossen. Was beinhaltet der kürzlich mit der BKK FAHR unterschriebene Vertrag?

Dr. Lampeter: Die BKK FAHR war die erste gesetzliche Krankenkasse, die eine Kooperation mit einer privaten Gesellschaft für Nabelschnurblut in Deutschland abgeschlossenen hat. So können BKK FAHR Mitglieder bei Erfüllung gewisser Voraussetzungen bei der Einlagerung bei Vita 34 bis zu 250 Euro sparen. Wir werten dies als Bestätigung für unser Know-how, aber auch für die Technologie. Für uns hat diese Kooperation Signalcharakter.


mainvestor: Das heißt, weitere Kooperationen folgen?

Dr. Lampeter: Mit weiteren Krankenkassen führen wir Gespräche.Wir sind zuversichtlich, dass wir auch in diesem Bereich in Zukunft noch einiges Positives vermelden können.


mainvestor: Was kostet denn eine Einlagerung?

Dr. Lampeter: Die einmalige anfängliche Gebühr beträgt 1.990 Euro. Hinzu kommt eine jährliche Rate von 30 Euro. Hierdurch sichern Sie sich exklusiv den Zugriff auf das Präparat. Das unterscheidet das autologe vom allogenen Banking. Beim allogenen Banking ist die Einlagerung zwar für die Eltern kostenlos, Sie haben aber das Blut gespendet und es wird anonymisiert. Ein hoher Anteil der gespendeten Präparate wird aus verschiedenen Gründen noch vor der Einlagerung verworfen. Sie müssen also davon ausgehen, dass das Nabelschnurblut im eigenen Bedarfsfall nicht mehr zur Verfügung steht.


mainvestor: Nun sind sie im allogenen Banking noch gar nicht aktiv.

Dr. Lampeter: Sie sagen es: 'noch'. Von der Technik der Einlagerung etc. gibt es keine Unterschiede zu unserem Geschäft, dem autologen Banking. In weiten Teilen Deutschlands wird die Nablschnurblut-Spende den Schwangeren bisher überhaupt nicht angeboten. Wir prüfen deshalb durchaus einen Einstieg in das allogene Banking. Die nach Arzneimittelgesetz erforderliche Zulassung durch das Paul-Ehrlich-Institut haben wir bereits.


mainvestor: Was erwarten Sie für Vita 34 in den kommenden drei Jahren?

Dr. Lampeter: Wir wollen das im Börsengang eingesammelte Geld nutzen, um den deutschsprachigen Markt als mit Abstand führendes Unternehmen weiterzuentwickeln. Ich möchte hier auf die Emissionsstudie zum Börsengang verweisen. Die Analysten sehen für die Vita 34 für 2010 eine Gesamtleistung von rund 38 Mio. Euro, bei einem Ergebnis nach Steuern von 4,4 Mio. Euro. Damit soll sich aus Sicht der Analysten die Gesamtleistung im Zeitraum 2007 von erwarteten 13,5 Mio. Euro bis 2010 nahezu verdreifachen. Ein Wachstum, was ambitioniert erscheint, aber aus unserer Sicht machbar ist. Eines möchte ich noch als Arzt ergänzen. Wir reden hier von einer Entwicklung und einer Technologie, die Krankheiten heilen, die Leben retten kann. Für mich ist es eine große Genugtuung, dass ich diese Entwicklung mit der Vita 34 aktiv mit vorantreiben darf.


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DGAP 21.06.2007
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