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DGAP-News News vom 15.04.2009

MIDAS Research: ExpresseNote zu Viscom AG

MIDAS Research / Sonstiges

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MIDAS Research: ExpresseNote zu Viscom AG


Der Inspektionssystemhersteller Viscom AG (Frankfurt, Prime Standard: V6C) steht in seinem schwierigsten Geschäftsjahr.

Das Geschäftsjahr 2008 verlief für die Viscom AG als europäischem Marktführer für automatische optische Inspektionssysteme in der Elektronik- und Autozulieferindustrie nicht so wie erwartet.

Deutete im 1. Halbjahr noch viel auf ein Rekordergebnis hin, brachen im Schlussquartal Orders wie Umsätze dramatisch ein. Bis Jahresmitte stieg der Umsatz noch um 48% bzw. verbesserte sich die EBIT-Marge von -5,5% auf +5,5% gegenüber dem Vorjahreswert. 'Die Dynamik des Auftragseingangs hatte mit EUR 11,7 Mio. ihr Top bereits im 1.Quartal erreicht', ergänzt der MIDAS-Analyst, der auf die vorsichtige MIDAS-Einschätzung verweist, die von der Realität noch übertroffen worden sei. In den folgenden Quartalen reduzierte sich nämlich die Produktionsreichweite immer schneller und zum Jahresende war der Orderbestand auf EUR 6,2 Mio. eingebrochen, was rund der Hälfte des Normalniveaus entspricht. Durch die ab Spätherbst 2008 drastisch verringerte Produktion in der Automobil- und Automobilzulieferindustrie - einem der wichtigsten Kundensegmente des hannoverschen Prüfsystemherstellers - kam es im 4. Quartal 2008 mit 52% auf EUR 8,7 Mio. zu massiven Umsatzeinbußen. In Summe und durch das starke erste Halbjahr konnte im Gesamtjahr 2008 der Umsatzrückgang auf 4% (EUR 49,9 Mio.) begrenzt werden; die wichtigsten Konkurrenten dagegen verloren teils zweistellig.

Der bis in das dritte Quartal verfolgte Expansionskurs, sowie der schwache US-Dollar und die damit verbundenen geringen Margen, vor allem in Asien, forderten ihren Tribut, die EBIT-Marge auf Jahresbasis sackte auf -3,2% (Vj.: 8,6%) ab.

Absolut erreichte das EBIT einen Wert von EUR -1.6 Mio. (Vj.: EUR 4,5 Mio.), denn die eingeleiteten Kostensenkungen konnten nicht so schnell wirken. 'Auf eine Dividendenzahlung wird verzichtet, denn Cash is King', betont Technologie-Analyst Schießle, der für 2009 mit einem leichten operativen Finanzmittelverbrauch rechnet, nachdem 2008 der Cash-Flow mit EUR 2 Mio. (Vj.: EUR -5,6 Mio.) positiv war. Die Reduzierung bzw. Wertberichtigung im working capital machte 2008 knapp EUR 8 Mio. Mittel frei, womit der Gesamtjahresverlust von EUR 1,7 Mio. (2007: Gewinn von EUR 3,6 Mio.) überkompensiert wurde.

Die MIDAS-Gewinnschätzung 2009 geht von einem leicht erhöhten EPS-Verlust von EUR -0,21/Aktie aus, was für den Cashflow auf Jahresbasis 2009 eine 'rote Null' bedeuten könnte. Unterdessen wäre eine Kostenbasis erreicht, von der aus die ab 2010 steigende Nachfrage wieder zu positiven EBIT-Margen führen könnten. An ein solches Szenario glaubt die Börse bei einer Umsatz- und Buchwertbewertung(2009e) von ca. 60% bzw. 30% wohl (noch) nicht.
'Die Orders im deutschen Maschinenbau sind in den ersten Monaten 2009 um über 40% eingebrochen. Auch für die kommenden Monate scheint das die Marschzahl zu sein, der sich Viscom stellen muss', betont Analyst Schießle. Die MIDAS-Schätzung geht im ersten Halbjahr von einer ausgeprägt und zunehmend rückläufigen Produktion gegenüber den Vorjahreszahlen aus. Dem Kommentar von Dr. Martin Heuser, Vorstand und Unternehmensgründer, dass 'derzeit die Unsicherheit über die weitere Entwicklung im Markt sehr groß sei', ist voll zuzustimmen. Wir erwarten im ersten und noch zweiten Quartal 2009 deutliche Verluste. Die variablen Kosten der AG in Hannover und der Niederlassungen wurden kurzfristig gesenkt, was seine Wirkung in der Erfolgsrechnung aber erst richtig ab dem zweiten Halbjahr 2009 entfaltet. Die ersten beiden Zwischenberichte dürften u.E. deutliche operative Verluste ausweisen. Die gesetzliche Kurzarbeitsregelung wird wohl voll ausgeschöpft, weitere Personalmaßnahmen sind nicht auszuschließen, denn Fixkostensenkung und Produktionsoptimierung dürften u.E. den absehbaren Umsatzeinbruch nicht annähernd wettmachen. Erst zum Ende wird sich das Jahr 2009 entscheiden, wenn die Nachfrageschwäche möglicherweise auslaufen und der Umsatzrückgang auf schätzungsweise rund 35% und den Verlust auf knapp EUR 2 Mio. begrenzt werden könnte.

Dass z.B. die nächste Auto-Generation mit neuen Technologien fahren muss, ist Allgemeinplatz. Dass dafür - wie jetzt bei Daimler - privates Geld fließt, ist ein gutes Zeichen! Denn die Zulieferindustrie hat nicht den längsten Atem. Wann genau in der Elektronik-, der Automobilhersteller- und -zulieferindustrie der aktuelle Investitionsstopp beendet sein wird, ist aktuell nicht prognostizierbar. Eine seriöse Finanzprognose ist dem Management vor diesem Hintergrund nicht möglich.

'Klar ist, Kostensenkung und Zukunftsfähigkeit sind Topthemen', erklärt der CFO Ulrich Mohr und verweist auf die fokussierten Entwicklungsanstrengungen in die Prüftechnologien für Photovoltaikinspektion, Computertomografie und 3D-Inspektion. Im technologischen Vorsprung sieht man unverändert die Grundlage für Marktanteilsgewinne in der Zukunft. Service und Dienstleistungen sollen unterdessen einen größeren Stellenwert bekommen. Durchaus sinnvoll denn wichtige Konkurrenten, wie Agilent oder Orbotech, stellen unterdessen ganze Produktfamilien der optischen Prüfsysteme ein. Neue Chancen auch für Viscom, die über freie Finanzmittel in Höhe von EUR 26 Mio. verfügen, fast schuldenfrei sind und deren Bilanz bei einer Summe von EUR 65 Mio. eine Eigenkapitalquote von 87% aufweist. 15.04.2009 Finanznachrichten übermittelt durch die DGAP
 
Sprache:      Deutsch
Emittent:     MIDAS Research
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