MLP SE
 

Pressemitteilung vom 09.09.2003

Ergebnisse der Rürup-Kommission gehen am Bedarf vorbei
Eine erste Kurzanalyse von MLP zu den Ergebnissen der Rürup-Kommission kommt zu dem Ergebnis, dass der vorgestellte Maßnahmen-Katalog zur weiteren Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme weit am tatsächlichen Bedarf vorbei geht. MLP kritisiert vor allem vier wesentliche Punkte.1.) Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters von 65 auf 67 Jahre

Das tatsächliche Renteneintrittsalter liegt (ohne Berufsunfähigkeitsrenten) derzeit bei nur 62,5 Jahren. Ziel müsste es also zunächst sein, den Trend zur Frühverrentung zu stoppen und die Arbeitnehmer bis zum 65. Lebensjahr im Berufsleben zu halten. Durch die aktuelle Situation zahlt ein Großteil der Arbeitnehmer im Durchschnitt rund drei Jahre zu wenig in die gesetzliche Rentenversicherung ein.

2.) Umsetzung der wichtigsten Maßnahmen ab dem Jahr 2011

'Wir müssen jetzt handeln, nicht erst im Jahr 2011', sagt Dr. Bernhard Termühlen, Vorstandsvorsitzender der MLP AG. Die jahrelangen Fehler, den Weg des geringsten Widerstands zu gehen und notwendige und einschneidende Reformen auf die nachfolgenden Generationen abzuschieben, haben zu den dramatischen Folgen geführt, die sich heute zu zeigen beginnen. 'Eine Verschiebung der Maßnahmen auf das Jahr 2011 ist ein weiterer Schritt in die falsche Richtung', kritisiert Termühlen.

3.) Scheinbare Kürzung der Renten

Fakt ist: Die Renten werden nicht gekürzt, sie sollen zukünftig nur langsamer steigen. 'Nach wie vor wird der Allgemeinheit versichert, dass die Renten auch zukünftig weiter steigen werden“, kritisiert Bernhard Termühlen. „Dabei ist bereits das heutige Rentenniveau nicht mehr finanzierbar.' Wer die gesetzliche Rente wirklich auf die Zukunft ausrichten wolle, käme um eine reale Kürzung der Renten nicht herum, so Termühlen.

4.) Heutige Rentnergeneration wird von den geplanten Maßnahmen nicht tangiert

Nach den Vorschlägen der Rürup-Kommission bleiben die heutigen Rentner von den Maßnahmen verschont. 'Auch die heutigen Rentner müssen ihren Beitrag zur Stabilisierung der sozialen Sicherungssysteme leisten', sagt dagegen Bernhard Termühlen. Denn im Verhältnis zu dem, was die momentane Rentnergeneration in die Pensionskasse einbezahlt hat, erhält sie eine viel zu hohe Altersversorgung. Betroffen sind vor allem die 30- bis 40jährigen, die nicht wissen, dass sie selbst gemeint sind, wenn über den zukünftigen Lebensstandard der Rentner gesprochen wird. Auf genau diese Weise geht die Politik weiterhin den Weg des geringsten Widerstands.

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