Infineon Technologies AG
 

Pressemitteilung vom 29.09.2005

Infineon sieht Warnstreik als unbegründet
München, 29. September 2005 – Mit Unverständnis reagierte Dr. Reinhard Ploss, Group Vice President bei Infineon Technologies München auf den Aufruf der IG Metall zu einem Warnstreik am 29. September am Infineon Standort Perlach: „Streiks können die wirtschaftlichen Realitäten nicht ausser Kraft setzen.“
 
Ploss erklärte, dass es bei den Verhandlungen um Abfindungen und Sozialpläne für die von der beabsichtigten Schließung betroffenen Beschäftigten im Infineon Standort Perlach gehe. Mit Verwunderung habe man dabei registriert, dass die IG Metall nicht gemeinsam mit dem Betriebsrat mit Infineon verhandeln wolle: „Wir stehen seit geraumer Zeit mit dem Betriebsrat in Verhandlungen zu einem Interessensausgleich und Sozialplan. Wir fordern die IG Metall erneut auf, sich in diese Verhandlungen mit einzubringen. Wir gehen davon aus, dass wir insgesamt zu einer konstruktiven und friedlichen Lösung kommen, die im Interesse aller Beschäftigten liegt.“
 
Auf die Produktion hätten die Warnstreiks keinerlei Auswirkungen, sagte der Infineon-Manager. „Wir sind auf Streiks vorbereitet und eingestellt.“
 
Die Behauptung der Gewerkschaft, Perlach lasse sich erhalten, wies Ploss entschieden zurück: 'Ein vom Perlacher Betriebsrat in Auftrag gegebenes Gutachten zu möglichen Alternativen hat die Annahmen wie erhöhten Kostendruck und Technologiewandel seitens Infineon bestätigt. Es hat deutlich aufgezeigt, dass selbst bei günstigsten Annahmen der strukturelle und wirtschaftliche Nachteil Perlachs nicht aufzuholen ist. Diese Einschätzung ist vor zwei Wochen durch den Rücktritt der Firma X-FAB Semiconductor Foundries AG von den Übernahmeverhandlungen bestätigt worden.“
 
Die Behauptung, bis 2010 könne Perlach den Kostennachteil gegenüber Regensburg aufholen, sei schlicht falsch. Denn dabei sei für Perlach eine positive Entwicklung bis 2010 zugrunde gelegt worden, während man in Regensburg denselben Status wie 2005, also keinerlei Weiterentwicklung in Bezug auf Produktivität und Kostensenkung, angenommen habe. Auch seien die notwendigen Investitionen für eine Aufrüstung Perlachs nicht miteingerechnet worden.

Infineon wird die verbleibenden, langfristig benötigten Technologien der Chipfertigung sukzessive zu einem großen Teil nach Regensburg und zu einem kleineren Teil nach Villach verlagern. Die Fertigung wird voraussichtlich Anfang 2007 vollständig in Regensburg und Villach stattfinden. Von der Schließung sind etwa 800 Mitarbeiter betroffen.

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