Hannover Rück SE
 

Pressemitteilung vom 12.05.2006

Hannover Rück mit gutem Start ins neue Geschäftsjahr

Hannover Rück mit gutem Start ins neue Geschäftsjahr

  • Bruttoprämienwachstum + 8,9 %
  • Operatives Ergebnis (EBIT) + 38,6 %
  • Quartalsüberschuss + 7,6 %
  • Alle vier Geschäftsfelder mit positivem Ergebnis über den Kapitalkosten
  • Eigenkapitalrendite 16,2 %

Hannover, 12. Mai 2006:

Die Hannover Rück zeigt sich mit ihrem Start in das neue Geschäftsjahr sehr zufrieden. „Wir haben mit unserem Quartalsergebnis einen ersten wichtigen Schritt getan, um unser angepeiltes Gewinnziel für 2006 zu erreichen', betonte der Vorstandsvorsitzende Wilhelm Zeller.

In der Schaden-Rückversicherung sind die Marktbedingungen unverändert sehr vorteilhaft, sodass die Gesellschaft sehr profitables Geschäft generieren konnte. Besonders erfreut zeigte sich Zeller von der positiven Entwicklung im Geschäftsfeld Specialty Insurance und dem Wiedererstarken der Finanz-Rückversicherung. Auch die Ergebnisse in der Personen-Rückversicherung gestalteten sich plangemäß. „Alle operativen Geschäftsfelder haben unsere Erwartungen erfüllt', betonte Zeller.

Das operative Ergebnis (EBIT) des Gesamtgeschäfts stieg im 1. Quartal gegenüber der Vergleichsperiode um 38,6 % auf 214,3 Mio. EUR (154,6 Mio. EUR). Angesichts einer gegenüber dem Vergleichszeitraum deutlich höheren Steuerlast erhöhte sich das Konzernergebnis zum 31. März 2006 nur um 7,6 % auf 105,7 Mio. EUR (98,3 Mio. EUR). Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,88 EUR (0,81 EUR).

Die Kapitalbasis der Hannover Rück zeigt sich unverändert stark: Das Eigenkapital erhöhte sich gegenüber dem Stand vom 31. Dezember 2005 um rund 18 Mio. EUR auf 2,6 Mrd. EUR.

Die gebuchte Bruttoprämie stieg gegenüber der Vergleichsperiode um 8,9 % auf 2,8 Mrd. EUR (2,6 Mrd. EUR). Währungskurseffekte wirkten sich mit 6,5 % unterstützend aus. Der Selbstbehalt hat sich auf 87,3 % erhöht, sodass die Nettoprämie sogar um 12,2 % auf 2,0 Mrd. EUR (1,8 Mrd. EUR) gesteigert werden konnte.

Schaden-Rückversicherung

Die Vertragserneuerungen in der Schaden-Rückversicherung zum 1. Januar – bei denen etwa zwei Drittel aller Verträge verhandelt werden – sind für die Hannover Rück sehr zufrieden stellend verlaufen; der harte Markt hält weiterhin an. Auch wenn sich nicht alle Erwartungen erfüllt haben, konnte das Unternehmen in weiten Teilen des Portefeuilles das bereits hohe Ratenniveau des Vorjahres nochmals übertreffen. Zur positiven Ratenentwicklung trug auch die Aktualisierung der Preismodelle durch Aufschläge für bislang nicht oder nur unzureichend modellierte Komponenten bei, sodass insbesondere für Katastrophendeckungen im US-Geschäft deutliche Ratenerhöhungen durchgesetzt werden konnten. „Mit der Anpassung der Preismodelle sowie einer Reduzierung von Spitzenrisiken haben wir unser Portefeuille erheblich wetterfester gemacht und sind so bestens auf die Herausforderungen des laufenden Jahres vorbereitet', betonte Zeller.

Das Neugeschäft wurde wie gewohnt konservativ reserviert. Nachreservierungsbedarf für frühere Zeichnungsjahre gab es per saldo unverändert nicht.

Die Bruttoprämie in der Schaden-Rückversicherung stieg gegenüber der Vergleichsperiode um 6,3 % auf 1,4 Mrd. EUR (1,3 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen, insbesondere gegenüber dem US-Dollar, hätte das Wachstum lediglich 1,4 % betragen. Der Selbstbehalt erhöhte sich um 1,2 Prozentpunkte auf 88,4 %. Die verdiente Nettoprämie stieg um 19,2 % auf 1,0 Mrd. EUR (0,9 Mrd. EUR).

Auf der Schadenseite verlief das 1. Quartal im Rahmen der Erwartungen. Es waren vier Großschäden zu verzeichnen: ein Satellitenschaden, ein Transport- und ein Feuerschaden sowie der Zyklon „Larry' in Australien. Insgesamt beläuft sich die Netto-Großschadenbelastung auf 40,0 Mio. EUR (93,3 Mio. EUR). Dieser Wert entspricht 3,9 % der Nettoprämie in der Schaden-Rückversicherung und liegt damit deutlich im langjährigen Durchschnitt von 8 %. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote beträgt 98,5 % (96,8 %) und reflektiert eine konservative Bewertung der Schadenrückstellungen im 1. Quartal.

Das versicherungstechnische Ergebnis reduzierte sich von 27,1 Mio. EUR auf 14,8 Mio. EUR. Das operative Ergebnis (EBIT) der Schaden-Rückversicherung erhöhte sich deutlich um 55,6 % auf 121,9 Mio. EUR (78,4 Mio. EUR). Der Konzernüberschuss stieg um 11,4 % auf 60,7 Mio. EUR (54,5 Mio. EUR); dies entspricht einem Gewinn je Aktie von 0,51 EUR (0,45 EUR).

Personen-Rückversicherung

Auch die Personen-Rückversicherung hat sich im 1. Quartal 2006 planmäßig positiv entwickelt: Abermals konnte das Geschäftsvolumen ausgebaut werden. Wachstumsimpulse kamen primär aus den europäischen Märkten, so zum Beispiel aus Großbritannien, wo insbesondere bei den Rentenversicherungen verstärkt Neugeschäft gezeichnet werden konnte. „Nach wie vor fungiert die demografische Entwicklung in den entwickelten Industrieländern als Motor für die Renten- und Krankenversicherung', erklärte Zeller. Die Bruttoprämie erhöhte sich in diesem Geschäftsfeld um 11,9 % auf 605,7 Mio. EUR (541,4 Mio. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum allerdings nur 6,6 % betragen. Der Selbstbehalt verringerte sich auf Grund der jüngsten Kapitalmarkttransaktion „L6' um 6,8 Prozentpunkte auf 87,7 %, sodass sich die verdiente Nettoprämie weniger stark um 3,4 % auf 525,8 Mio. EUR (508,4 Mio. EUR) erhöhte.

„Obwohl in der Personen-Rückversicherung traditionell insbesondere das dritte und vierte Quartal die prämien- und ertragstärksten sind, entwickelte sich das Geschäftsvolumen bereits zum 31. März sehr erfreulich', sagte Zeller. Die Hannover Rück, die in diesem Geschäftsfeld weltweit unter dem Markennamen Hannover Life Re auftritt, erzielte ein operatives Ergebnis (EBIT) von 25,9 Mio. EUR (25,6 Mio. EUR). Der Konzernüberschuss ging gegenüber der Vergleichsperiode – auf Grund erhöhter Minderheitsanteile – auf 14,0 Mio. EUR (17,5 Mio. EUR) zurück. Damit steuert die Personen-Rückversicherung 0,12 EUR (0,14 EUR) Gewinn je Aktie zum Konzernergebnis bei.

Zusammen mit den Ergebnissen für das 1. Quartal berichtet die Hannover Rück heute erstmals den „European Embedded Value' (EEV) für das Jahr 2005. Dieser löst die Nettoportefeuillewert-Betrachtung ab und stellt die aktuarielle Bewertung des Personen(rück)versicherungsgeschäfts dar. Für die Hannover Rück beträgt der EEV 1,3 Mrd. EUR; dies bedeutet gegenüber dem Jahr 2004 einen sehr erfreulichen Zuwachs von 8,2 %. Sowohl das Geschäft als auch die Ertragskraft haben sich gut entwickelt: Das operative Embedded-Value-Ergebnis stellt sich auf 112,5 Mio. EUR, der Wert des Neugeschäfts beträgt 84,7 Mio. EUR.

Finanz-Rückversicherung

Mit der Geschäftsentwicklung in der Finanz-Rückversicherung zeigt sich die Hannover Rück insgesamt zufrieden. Nach deutlichen Prämienrückgängen in den Vorquartalen nimmt das Interesse an Finanz-Rückversicherungsprodukten erwartungsgemäß wieder zu. Im Fokus stehen dabei strukturierte Produkte mit Risikotransfer. „Ich bin zuversichtlich, dass sich dieser Trend im Verlauf des Jahres fortsetzen wird', erklärte Zeller. Die Hannover Rück konnte insbesondere in den osteuropäischen Ländern und in Asien ihr Geschäft weiter ausbauen. Aber auch in anderen Regionen, wie in den USA, zeigte sich eine Belebung der Nachfrage, vor allem nach Kapital ersetzenden Quotenverträgen.

Die gebuchte Bruttoprämie erhöhte sich zum 31. März 2006 deutlich um 27,2 % auf 450,1 Mio. EUR (353,8 Mio. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 18,7 % betragen. Der Selbstbehalt stieg um 9,4 Prozentpunkte auf 96,0 %. Die verdiente Nettoprämie erhöhte sich um 20,8 % auf 237,5 Mio. EUR (196,7 Mio. EUR).

Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich um 7,2 % auf 27,5 Mio. EUR (25,6 Mio. EUR). Der Konzernüberschuss stieg gegenüber dem Vergleichsquartal um 6,8 % auf 19,1 Mio. EUR (17,9 Mio. EUR). Dies entspricht einem Gewinn je Aktie von 0,16 EUR (0,15 EUR).

Specialty Insurance

Das Geschäftsfeld Specialty Insurance hat die Hannover Rück in den USA im 1. Quartal 2006 grundlegend neu geordnet: Das im strategischen Fokus stehende Spezialgeschäft wurde von der neu gegründeten Praetorian Financial Group übernommen, während die bislang für dieses Segment zuständige Clarendon Insurance Group – beide New York – sich nun auf das professionelle Management der erloschenen Programme sowie auf das Standardgeschäft konzentriert. „Die Ergebnisse des ersten Quartals belegen, dass wir auch in diesem Geschäftsfeld auf dem richtigen Wege sind', unterstrich Zeller.

Die gebuchte Bruttoprämie erhöhte sich um 23,7 % auf 520,5 Mio. EUR (420,8 Mio. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 12,8 % betragen. Der Selbstbehalt betrug 49,7 %, nach 53,3 % in der Vergleichsperiode. Die verdiente Nettoprämie ging um 5,8 % auf 213,2 Mio. EUR (226,4 Mio. EUR) zurück.

Die kombinierte Schaden-/Kostenquote verbesserte sich gegenüber dem Vergleichsquartal auf sehr gute 91,6 % (96,0 %) und zeigt damit eindrucksvoll die verbesserte Qualität des Geschäfts. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg zum 31. März 2006 sehr deutlich um 83,2 % auf 28,8 Mio. EUR (15,7 Mio. EUR). Das Geschäftsfeld Specialty Insurance schloss mit einem um 49,2 % gesteigerten Konzernüberschuss von 18,7 Mio. EUR (12,5 Mio. EUR). Dies entspricht einem Gewinn je Aktie von 0,16 EUR (0,10 EUR).

Kapitalanlagen

Sehr zufrieden zeigte sich die Hannover Rück auch mit der Entwicklung ihrer Kapitalanlagen. Der anhaltend starke Mittelzufluss konnte im 1. Quartal die Effekte aus den Renditeanstiegen an den internationalen Rentenmärkten ebenso wie die Auswirkungen des gegenüber dem Jahresende 2005 deutlich erstarkten Euro überkompensieren, sodass die selbst verwalteten Kapitalanlagen gegenüber dem Jahresende 2005 um 1,2 % auf 19,3 Mrd. EUR anstiegen. Die ordentlichen Kapitalanlageerträge ohne Depotzinsen profitierten gegenüber der Vergleichsperiode unter anderem von höheren Durchschnittsrenditen im Portfolio und dem festeren US-Dollar; sie stiegen kräftig um 38,1 % auf 193,8 Mio. EUR (140,3 Mio. EUR) an. Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen fielen in Höhe von 22,3 Mio. EUR (20,6 Mio. EUR) an; dem standen realisierte Verluste in Höhe von 13,1 Mio. EUR (7,3 Mio. EUR) gegenüber. Abschreibungen auf Wertpapiere fielen mit 3,6 Mio. EUR (2,1 Mio. EUR) kaum ins Gewicht. Angesichts stark rückläufiger Depotzinsen stieg das Netto-Kapitalanlageergebnis gegenüber dem Vergleichsquartal nur um 2,3 % auf 245,2 Mio. EUR (239,8 Mio. EUR) an.

Ausblick

Auf Grund der sich bietenden attraktiven Marktchancen erwartet die Hannover Rück für das Gesamtjahr 2006 ein sehr gutes Ergebnis.

In der Schaden-Rückversicherung ist das Raten- und Bedingungsniveau unverändert gut. Dies belegen auch die Ergebnisse der Vertragserneuerungsrunde gerade für Japan zum 1. April 2006; insbesondere die Raten für Sturmrisiken konnten erneut erhöht werden. Die Hannover Rück geht auch für die folgenden Erneuerungsrunden im Juni/Juli und Oktober davon aus, dass sich die Marktbedingungen in der Sachversicherung nochmals verbessern werden. „Vor dem Hintergrund erheblich gestiegener Preise auf dem Retrozessionsmarkt greifen wir verstärkt auf andere Formen der Risikobegrenzung zurück; dazu gehören strukturierte Deckungen oder Verbriefungen. Im ersten Quartal haben wir unsere „K5'-Kapitalmarkttransaktion auf ein Volumen von 414 Mio. USD ausgedehnt', erklärte Zeller. Zusammen mit den reduzierten Haftungen für Katastrophenrisiken ist das Portefeuille sehr Erfolg versprechend aufgestellt. Für die Schaden-Rückversicherung rechnet die Hannover Rück mit einem sehr guten Gewinnbeitrag, vorausgesetzt die Großschadenbelastung bleibt im langjährigen Durchschnitt von rund 8 % der Nettoprämie.

Die sich in der Personen-Rückversicherung bietenden Wachstumsmöglichkeiten sollten eine zweistellige Steigerung des Prämienvolumens und auch des Ergebnisses möglich machen. Das Ziel einer EBIT-Rendite von 5 % ist aus heutiger Sicht erreichbar.

In der Finanz-Rückversicherung geht die Hannover Rück davon aus, dass das neu wieder aufgekommene Interesse an Finanz-Rückversicherungsprodukten nachhaltig ist. Der Beitrag zum Konzernüberschuss dürfte erneut sehr attraktiv ausfallen.

Im Geschäftsfeld Specialty Insurance liegt das Augenmerk weiter auf der Steigerung der Profitabilität. Die Hannover Rück geht für das Gesamtjahr von einem positiven Ergebnis deutlich über den Kapitalkosten aus.

Bei den Kapitalanlagen sollte der zu erwartende positive Cashflow einen Volumenanstieg möglich machen. Auch die Kapitalanlageerträge dürften insgesamt zulegen, sodass von einem höheren Netto-Kapitalanlageergebnis auszugehen ist.

Angesichts der dargestellten Entwicklung der Geschäftsfelder geht die Hannover Rück von einem sehr guten Ergebnis für das Gesamtjahr 2006 aus. „Unter der Prämisse, dass sich die Großschadenbelastung im langjährigen Durchschnitt bewegt und es zu keinen negativen Bewegungen auf den Kapitalmärkten kommt, gehen wir davon aus, eine Eigenkapitalrendite von mindestens 15 % zu erreichen', sagte Zeller. Für die Dividende strebt das Unternehmen eine Ausschüttungsquote von 35 % bis 40 % des Konzernüberschusses an.

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