Hannover Rück SE
 

Pressemitteilung vom 12.05.2005

Hannover Rück wiederum mit sehr erfreulichem Quartalsergebnis

  •      Bruttoprämienwachstum + 6,2 %
  •         Operatives Ergebnis (EBIT) + 16,2 %
  •         Quartalsüberschuss + 11,1 %
  •         Alle vier Geschäftsfelder mit positivem Ergebnis
  •         Schaden-/Kostenquote der Schaden-Rückversicherung 97,1 %
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    Hannover, 12. Mai 2005: In dem heute vorgelegten Bericht zum 1. Quartal 2005 zeigt sich die Hannover Rück mit ihrem Start in das neue Geschäftsjahr sehr zufrieden.
     
    Die Hannover Rück hat die nach wie vor sehr vorteilhaften Marktbedingungen in der Schaden-Rückversicherung genutzt und ihr Geschäft weiter profitabel ausgebaut. Trotz einer überdurchschnittlich hohen Großschadenbelastung im ersten Quartal konnte dabei in der Schaden-Rückversicherung eine hervorragende kombinierte Schaden-/Kostenquote von 97,1 % erzielt werden. Das operative Ergebnis (EBIT) des Gesamt­geschäfts stieg im 1. Quartal gegenüber der Vergleichs­periode um 16,2 % auf 179,5 Mio. EUR. Der Quartals­überschuss erhöhte sich um 11,1 % auf 107,7 Mio. EUR; dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,89 EUR (0,80 EUR). 'Mit diesem Ergebnis haben wir den ersten wichtigen Schritt getan, um unser angepeiltes Gewinnziel für 2005 zu erreichen', betonte der Vorstandsvorsitzende Wilhelm Zeller.
     
    Weiter verbessert zeigt sich auch die Kapitalbasis der Hannover Rück: Das Eigenkapital erhöhte sich gegenüber dem Stand vom 31.12.2004 um 4,0 % auf 2,7 Mrd. EUR.
     
    Die gebuchte Bruttoprämie der Gruppe erhöhte sich nach deutlichen Rückgängen in 2003 und 2004 mit 6,2 % erstmals wieder. Sie beträgt für das 1. Quartal 2005 2,6 Mrd. EUR (2,5 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen des Euro, insbesondere gegenüber dem US-Dollar, hätte das Wachstum sogar 10,1 % betragen. Der Selbstbehalt hat sich weiter um 4,8 Prozentpunkte auf 84,3 % erhöht, so dass die Nettoprämie sogar um 11,2 % auf 1,8 Mrd. EUR (1,6 Mrd. EUR) gesteigert werden konnte.
     
    Die Vertragserneuerungen in der Schaden-Rückversicherung zum 1. Januar - bei denen etwa zwei Drittel aller Verträge verhandelt werden - und zum 1. April 2005 haben gezeigt, dass die vorteilhaften Marktverhältnisse unverändert andauern. In den meisten Segmenten konnten stabile Raten bei unveränderten Konditionen erzielt werden. In einigen Sparten - wie zum Beispiel im Haftpflichtgeschäft - waren sogar noch einmal leichte Verbesserungen möglich. 'Angesichts der anhaltend positiven Marktverhältnisse war es möglich, das Geschäftsvolumen profitabel auszuweiten. Dabei konnten wir insbesondere von der Schwäche einiger Wettbewerber profitieren und speziell im deutschen Markt sowie im weltweiten Kredit- und Kautionsgeschäft unsere Marktanteile erheblich ausbauen', betonte Zeller. Auf Grund bereits in der Vergangenheit vorsichtig dotierter Schadenrückstellungen waren Nachreservierungen für frühere Anfalljahre unter dem Strich wiederum nicht erforderlich.
     
    Die Bruttoprämie in der Schaden-Rückversicherung stieg um 11,8 % auf 1,3 Mrd. EUR (1,2 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen, insbesondere gegenüber dem US-Dollar, hätte das Wachstum sogar 14,9 % betragen. Auf Grund eines um 6,5 Prozentpunkte gestiegenen Selbstbehalts erhöhte sich die verdiente Nettoprämie sogar um 26,9 % auf 849,9 Mio. EUR (669,9 Mio. EUR).
     
    Auf der Schadenseite hat das Jahr 2005 stürmisch begonnen. Der Wintersturm 'Erwin' sowie zwei Feuerschäden und ein Kreditschaden führten für die Hannover Rück zu einer Nettobelastung von 93,3 Mio. EUR nach 28,3 Mio. EUR im Vergleichsquartal des Vorjahres. Dies entspricht 11,0 % (4,2 %) der Netto­prämie; damit liegt der Wert deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von 5 %. Allerdings sollte diese Tatsache für ein einzelnes Quartal nicht überbewertet werden. Dass die kombinierte Schaden-/Kostenquote trotzdem den sehr guten Wert von 97,1 % (95,4 %) erreicht hat, spricht für die hohe Qualität des Geschäfts.
     
    Das versicherungstechnische Ergebnis reduzierte sich von 30,5 Mio. EUR auf 24,6 Mio. EUR. Das operative Ergebnis der Schaden-Rückversicherung erhöhte sich nach dem sehr guten Ergebnis des Vergleichsquartals noch einmal um 43,4 % auf 108,2 Mio. EUR (75,4 Mio. EUR). Der Periodenüberschuss stieg sogar um 56,8 % auf 62,6 Mio. EUR (39,9 Mio. EUR). Der Gewinn je Aktie betrug 0,52 EUR (0,33 EUR).
     
    Auch die Personen-Rückversicherung hat sich im 1. Quartal 2005 planmäßig sehr positiv entwickelt: Die Bruttoprämien erhöhten sich in diesem Geschäftsfeld deutlich um 21,3 % auf 538,7 Mio. EUR (444,0 Mio. EUR). Ursache hierfür sind ein starkes Neugeschäft und ein Nachlaufeffekt aus dem Vorjahr, speziell bei fondsgebundenen Lebens- und Renten­versicherungen in Deutschland und den klassischen Produkten Risikoleben und Critical Illness in Großbritannien. Bei konstanten Währungskursen hätte die Steigerung sogar 25,2 % betragen. Der Selbstbehalt hat sich von 90,4 % auf 94,5 % erhöht, so dass die verdiente Nettoprämie um 26,5 % auf 505,8 Mio. EUR (399,9 Mio. EUR) gestiegen ist. 'Obwohl traditionell in der Personen-Rückversicherung insbesondere das 3. und 4. Quartal die prämien- und ertragstärksten sind, entwickelten sich die Ergebnisse bereits zum 31. März sehr erfreulich', sagte Zeller. Die Hannover Rück, die in diesem Geschäftsfeld weltweit unter dem Markennamen Hannover Life Re auftritt, erzielte ein operatives Ergebnis (EBIT) von 27,2 Mio. EUR (24,1 Mio. EUR); dies entspricht einem Wachstum von  12,8 %. Der Quartals­überschuss erhöhte sich auf 16,7 Mio. EUR (16,4 Mio. EUR). Damit steuert die Personen-Rückversicherung 0,14 EUR (0,14 EUR) Gewinn je Aktie zum Konzernergebnis bei.
     
    Die Finanz-Rückversicherung litt auch im Berichtszeitraum wieder unter der überwiegend negativen Berichterstattung, ausgelöst durch Untersuchungen mehrerer amerikanischer Behörden. Auch die Hannover Rück ist inzwischen von US-Behörden um Auskünfte ersucht worden; wie bereits in der Vergangenheit betont, werden wir hier - obwohl nicht dazu verpflichtet - auf freiwilliger Basis kooperieren. 'Wir haben mehrfach betont, dass unsere strengen Zeichnungsrichtlinien den aufsichts- und handelsrechtlichen Vorschriften für Finanz-Rückversicherungsverträge Rechnung tragen und Missbrauch vorbeugen sollen', erklärte Zeller. Leider hat die derzeitige Debatte über Finanz-Rückversicherungsverträge bei US-Zedenten zu einer gewissen Verunsicherung geführt. Gleichwohl entwickelte sich dieses Geschäftsfeld planmäßig. Die Bruttoprämieneinnahmen erreichten mit 352,6 Mio. EUR nahezu den Vergleichswert des Vorjahres (353,7 Mio. EUR). Bei konstanten Wechselkursen wäre sogar ein Zuwachs von 4,2 % eingetreten. Auf Grund der Retrozession einzelner Geschäfte reduzierte sich der Selbstbehalt deutlich, und die verdiente Nettoprämie ging um 21,2 % auf 196,3 Mio. EUR (249,0 Mio. EUR) zurück.
     
    Das operative Ergebnis (EBIT) reduzierte sich um 14,1 % auf 28,0 Mio. EUR (32,6 Mio. EUR). Auf Grund einer höheren Steuerlast fiel der Überschuss nach Steuern zum 31. März um 31,9 % auf 17,7 Mio. EUR (26,0 Mio. EUR). Der Gewinn je Aktie betrug 0,15 EUR (0,21 EUR).
     
    Im Programmgeschäft ist die Hannover Rück auf dem Weg zurück zur Normalität. Das neue Management der Clarendon Insurance Group ist dabei, das Portefeuille weiter auf profitable Nischensegmente auszurichten. 'Im ersten Quartal war dabei noch kein durchschlagender Erfolg zu erwarten. Gleichwohl zeigt die verbesserte kombinierte Schaden-/Kostenquote von 96,2 % die erwartete Rückkehr in die Gewinnzone', unterstrich Zeller. Die gebuchte Bruttoprämie sank um 16,3 % auf 407,5 Mio. EUR (487,0 Mio. EUR). Die relative Schwäche des US-Dollars wirkte sich im US-lastigen Programmgeschäft besonders stark aus. Bei konstanten Wechselkursen wäre die Bruttoprämie nur um 11,2 % gesunken. Die Nettoprämie reduzierte sich um 19,4 % auf 227,7 Mio. EUR (282,4 Mio. EUR). Das operative Ergebnis (EBIT) schloss - nach einem Verlust im Geschäftsjahr 2004 - zum 31. März 2005 wieder positiv mit 16,1 Mio. EUR (22,3 Mio. EUR). Der Perioden­überschuss erreichte nach 14,6 Mio. EUR im Vorjahresquartal nun 10,6 Mio. EUR; dies entspricht einem Gewinn je Aktie von 0,09 EUR (0,12 EUR).
     
    Weitgehend zufrieden ist die Hannover Rück mit der Entwicklung des Kapitalanlageergebnisses. Zwar stiegen die  Kapitalanlagen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 4,4 % auf 16,5 Mrd. EUR. Auf Grund des nach wie vor niedrigen Zinsniveaus waren die ordentlichen Kapitalanlageerträge zum 31. März mit 239,8 Mio. EUR (257,2 Mio. EUR) jedoch leicht rückläufig. Während im Vorjahr hohe Kursgewinne aus der Verkürzung der Laufzeit festverzinslicher Wertpapiere anfielen, war im Berichtszeitraum kein derartiger Effekt zu verzeichnen. Im Vorjahr wurde jedoch dieser Effekt im übrigen Ergebnis durch realisierte Währungsverluste auf diese festverzinslichen Wertpapiere mehr als kompensiert. Aus dem Abgang von Kapitalanlagen fielen Gewinne in Höhe von 20,9 Mio. EUR (77,2 Mio. EUR) an. Dem standen realisierte Verluste in Höhe von 6,7 Mio. EUR (6,5 Mio. EUR) gegenüber.  Abschreibungen auf Wertpapiere fielen mit 0,4 Mio. EUR nicht mehr ins Gewicht; im Vorjahresquartal waren es noch 14,2 Mio. EUR gewesen. Das Netto-Kapital­anlageergebnis reduzierte sich unter dem Strich von 298,5 Mio. EUR auf 247,2 Mio. EUR.
     
    Ausblick
    'Wir erwarten für den weiteren Verlauf des Berichtsjahres 2005 eine positive Geschäftsentwicklung', unterstrich Zeller. In der Schaden-Rückversicherung ist das Raten- und Bedingungs­niveau unverändert gut, so dass die Hannover Rück von einem anhaltenden Prämienwachstum ausgeht. Vorausgesetzt, die Großschäden bewegen sich im weiteren Jahresverlauf im langjährigen Durchschnitt, sollte das Ergebnis in der Schaden-Rückversicherung noch einmal höher als im Vorjahr ausfallen.
     
    In der Personen-Rückversicherung wird ein in Originalwährung weiterhin zweistelliges Prämienwachstum erwartet, vor allem aus Deutschland, Großbritannien und den asiatischen Märkten. Insgesamt geht Hannover Life Re von einem deutlichen Ergebniszuwachs aus. 
     
    In der Finanz-Rückversicherung rechnet die Hannover Rück unverändert mit einem Prämienrückgang im zweistelligen Prozentbereich. Der Jahresüberschuss dürfte sich aber weiterhin sehr attraktiv gestalten.
     
    Im Programmgeschäft werden sich die Prämieneinnahmen gegenüber dem Vorjahr verringern. Die Anstrengungen der Clarendon sollten ein positives Ergebnis möglich machen, das an das Jahr 2003 (42,2 Mio. EUR) anknüpft und somit mindestens die Kapitalkosten decken wird. 
     
     
    Für 2005 erwartet die Hannover Rück weiterhin einen sehr positiven versicherungstechnischen Cashflow und damit einen weiteren Zuwachs der Kapitalanlagen. Bei leicht ansteigenden Zinsen sollten daher auch die Kapitalanlageerträge erneut etwas zulegen können.
     
     'Angesichts der dargestellten Entwicklungen unserer Geschäftsfelder bin ich zuversichtlich, dass wir unseren Gewinn im Berichtsjahr deutlich steigern können', betonte Zeller. Unter der Prämisse, dass sich die Großschadenbelastung im langjährigen Durchschnitt bewegt und es zu keinen negativen Bewegungen auf den Kapitalmärkten kommt, rechnet die Hannover Rück mit einem Jahresüberschuss von
    430 - 470 Mio. EUR. Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von rund 3,60 - 3,90 EUR. 

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